Lade Dokument...
  • Entscheidend ist vielleicht der Gedanke, dass Menschen Produzenten und Produkte ihrer Umwelt sind und die Produkte (Handlungen, Symbolzusammenhänge) selbstständige, sich verselbstständigende Momente, nämlich den dritten Pol des Wirkungszusammenhanges bilden. So wie diese Arbeit ...
    Wir machen uns / sind also nicht bloß von unseren Kognitionen abhängig, sondern auch von unseren veröffentlichten Kognitionen, seien es bloße Symbole oder Handlungen.

Kommentare zu diesem Dokument

Es wurden noch keine Kommentare abgegeben. Sei der Erste, der dieses Dokument kommentiert

    Textauszug aus diesem Dokument

    In lockerer Reihenfolge sollen hier führende Berufswahltheorien aus der Perspektive schulischer Berufsorientierung untersucht werden. Ich beschäftige mich als Laie Koordinator für Studien und Berufsorientierung mit entsprechend beschränkten Wissens und Zeitressourcen mit diesem Thema, halte es aber angesichts der nicht unerheblichen Bedeutung des Themas für die uns anvertrauten Schülerinnen und Schüler für angemessen, Ergebnisse der Berufswahlforschung zu berücksichtigen. Vgl. hierzu Stephen D. Brookfield: Becoming a Critically Reflective Teacher, San Francisco 1995
    Die folgende Darstellung lässt sich leiten von der Darstellung der Theorie im Kapitel 7 Social Cognitive Career Theory, von Robert W. LENT, Steven D. BROWN und Gail HACKETT, in Duane Brown Hrsg.: Career Choice and Development. 4. Auflage, San Francisco 2002, S. 255311
    Ich beginne mit der Darstellung dieser Theorie, da sie gemessen am Anregungsgehalt für empirische und praktische Arbeiten als die erfolgreichste Neuentwicklung untern den Berufswahltheorien gelten [kann]. Ratschinski 2009, S. 41 [...]
    Am Anfang steht die Überzeugung, dass Aussagen über Menschen verlässlich, wissenschaftlich sein sollen. Man beschränkte sich daher auf beobachtbares, für Experimentalsituationen geeignetes Verhalten und verzichtete darauf zu beschreiben, was in den Köpfen der Menschen vor sich geht, verzichtete auf spekulative Deutungen mit all den damit einhergehenden Unwägbarkeiten. Die Köpfe blieben dunkle, schwarze Kisten, black boxes. Die sozialkognive Lebenslauftheorie SKL hat hier ihre Wurzeln, und doch unternimmt sie den Versuch, etwas Licht in die dunkle Kiste zu bringen.
    Ermutigt wurden ihre Vertreter durch die so genannte kognitive Wende innerhalb der Psychologie seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts. Das, was jeder, der in der Berufsorientierung arbeitet voraussetzt, wurde nun auch wissenschaftlich thematisiert: Die zwischen Reiz und Reaktion vermittelnden psychischen Vorgänge, der Informationsaufnahme, verarbeitung, speicherung, abrufung und weiterverwendung, kurz: die Kognitionen.
    Etwa parallel zur kognitiven Wende lässt sich ein zweiter Trend feststellen, der den Menschen schon seit frühester Kindheit als selbstständigen, aktiven Gestalter, Akteur seiner Entwicklung, seiner selbst und seiner Umwelt versteht. Dieses Verständnis lässt sich als Ausdruck einer konstruktivistischen Wende näher beschreiben. In den Feldern der Biologie, Systemtheorie und der Gehirnforschung wurde betont, dass der Organismus eine sich selbst steuernde, erhaltende und entwickelnde, autopoietische Einheit sei.
    Der Organismus wird also nicht von außen gemacht, sondern er erzeugt sich immer wieder selbst mit den Mitteln, die ihm durch seine biologische Organisation und seine Umwelt zur Verfügung stehen. Er ist autonom, indem er sich aufbaut, und gleichzeitig auch abhängig, weil er dazu auf das angewiesen ist, was seine Umwelt ermöglicht und beiträgt. Überträgt man dieses Denkmodell auf die geistige Entwicklung des Menschen, dann bildet sich der Mensch selbst, aber eben in der Auseinandersetzung mit den Einflüssen der gegebenen Umwelt. Gerd E. Schäfer, Hrsg.: Bildung beginnt mit der Geburt, Berlin 2007, S. 45; vgl. Luhmann 1984
    Die hier betonte Fähigkeit des Menschen sich selbst zu regulieren Selbstregulation lässt sich konkretisieren in den Fähigkeiten, [...]
    Wir weder bloße Nutznießer, noch Opfer unserer innerseelischen Prozesse, des Temperaments oder der äußeren Situation sind, in der wir uns befinden [...]
    Doch sehen wir etwas genauer hin: Die SKL setzt an bei der allgemeinen sozial kognitiven Theorie Albert Banduras Bandura 1986, um kognitive, selbstregulatorische und motivationale Prozesse beschreiben zu können, die den Berufswahlprozess beeinflussen. Ihr Schwerpunkt liegt also nicht wie bei den Trait undFaktorTheorien auf der Feststellung, Fixierung von mehr oder weniger festen Persönlichkeitszügen, die dann mittels mathematischstatistischer Verfahren zu wenigen aussagekräftigen Persönlichkeitsfaktoren zusammengefasst werden, um über solche Profilerstellung Person und Berufe zuordnen zu können.
    Die SKL legt ihr Schwergewicht auf die Prozessseite, die relative Dynamik und Situationsspezifik der betrachteten Merkmale, Kennzeichen oder Charakteristiken des Selbstsystems. Die Theorie betrachtet zunächst die PersonUmwelt Interaktion. Ihre Merkmale sind Triadik und Bidirektionalität.
    Das heißt 1., es gibt nicht bloß zwei Pole der Interaktion, nämlich Person persönliche Attribute wie innere kognitive und affektive Zustände und physische Eigenschaften der Person und Umwelt externe Umweltfaktoren, sondern drei. Hinzukommt das offene Verhalten offene, beobachtbare Handlungen.
    Banduras position elevates the role of behavior to that of a codeterminant of the causal exchange, arguing that it is primarily through their overt actions that people influence the situations that, in turn, affect their thoughts, affect, and...
    Gesamtes Dokument lesen »