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Networking in kollaborativen Lernprozessen
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Themen: networking bildung erziehung lehre pädagogik Kategorie: Thesis/Diplomarbeiten
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Autor: | ![]() |
Veröffentlicht: | Juni 2011 |
Universität: | Ludwig-Maximilians-Universität München |
Thema: | Pädagogik |
Lizenz: | ![]() |
Textauszug aus diesem Dokument
Die Bedeutung von Networking in verschiedenen Kontexten Networking ist ein zentraler Schlüsselbegriff, der in der Wissenschaft eine bedeutende Rolle spielt und je nach Kontext auch unterschiedliche Definitionen beinhaltet. So werden laut Wolff Moser mit Networking alle Verhaltensweisen beschrieben, die dem Aufbau und der Aufrechterhaltung von informellen Beziehungen dienen, deren potentieller Effekt es ist, arbeitsbezogene Handlungen der beteiligten Personen durch freiwilliges ZurVerfügungstellen von Ressourcen zu erleichtern und gemeinsame Vorteile zu optimieren Wolff Moser, 2006, S.162. Der Zugang zu Ressourcen unterliegt jedoch gewissen Einschränkungen. So gibt es geschlossene Netzwerke, deren Nutzung nur höchsten politischen Kreisen in sogenannten closed shops gewährt wird, während bei exklusiven Netzwerken die Mitgliedschaft nicht öffentlich erfolgt, sondern nur wenigen ausgewählten Menschen vorbehalten ist Schedding, 2002, S.3536. Viele Literaturen Schedding, 2003; Pilz, 2009, Scheler; 2003 betrachten Networking als ein relevantes Konstrukt für die individuellen Karrierebereiche und geben auf diesem Weg Ratschläge für ein erfolgreiches Networking. Was erfolgreiches Networking im Karrierebereich bewirken kann, lässt sich bei der Arbeitsplatzsuche feststellen. So wird ein Großteil der Jobs verdeckt am Arbeitsmarkt vermittelt, wobei schätzungsweise 75 der Jobs unter der Hand vergeben werden Wolf, 1999, S.1520. Eine sehr erfolgreiche Karrierelaufbahn ist dementsprechend nicht ausschließlich abhängig von der Leistung eines Einzelnen oder seinen sozialen Kompetenzen. Wer keine guten Beziehungen aufbaut, könnte als Bewerber für eine höhere Stelle unter Umständen das Nachsehen gegenüber dem Mitbewerber haben, wenn seine NetworkingAktivitäten gering ausfallen. Ein gutes Netzwerk wird wie eine Seilschaft verglichen. Wie beim Bergsteigen ist die erfolgreiche Bergbesteigung abhängig von der wechselseitigen Unterstützung. Die wechselseitige Sicherheit soll dementsprechend auch beim beruflichen Aufstieg garantiert sein Pilz, 2009, S.810. Große Netzwerke aufzubauen beginnt dementsprechend nicht mit der Suche nach einem Job, sondern findet meist im privaten Kontext statt. In verschiedenen Kontexten des Alltagslebens findet Networking dabei statt. Je größer der Bekannten oder der Freundeskreis ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, beispielsweise jemanden zu kennen, der einen guten Friseur, ein gutes Restaurant oder einen Steuerberater kennt, den er weiterempfehlen kann. Sowohl im privaten Bereich als auch außerhalb geht es um eine methodische und systematische Art der Beziehungspflege, die in der offenen Absicht der gegenseitigen Förderung des Austausches und des persönlichen Austausches geschieht Scheler, 2003, S.21f.. Viele Literaturen geben zum Thema Networking neben dem Aufbau von Geschäftsbeziehungen auch Beratungstipps für den Aufbau von privaten Beziehungen. So lässt sich durch Anknüpfen von Kontakten mit Menschen, die ähnliche Interessen oder Wertvorstellungen haben, nicht nur Kommunikationsfähigkeit und Teamfähigkeit verbessern, sondern auch reizvolle Kontakte finden Pilz, 2009, S.14 Auch im Schulwesen, in der Ausbildung und im Studium spielt das Konstrukt eine besondere Rolle. Die Gewinnung der sozialen Kompetenz in kollaborativen Lernprozessen spielt in diversen wissenschaftlichen Forschungsansätzen eine wichtige Rolle. Allerdings ist der Begriff Networking in der Lehre noch relativ wenig ausgeprägt, was damit erklärt werden könnte, dass der Aufbau, die Aufrechterhaltung und die Pflege von Kontakte bislang überwiegend im geschlossenen Klassenzimmer stattfindet. Da mit den neu aufkommenden Phänomenen der Internetnutzung im Bereich des Lernens und Lehrens jedoch ein Wandel stattfindet, der sich in überregionalen Lernprozessen und kollaborativen Lernumgebungen niederschlägt, gewinnt auch der Begriff des Networking an zunehmender Bedeutung. Networking wird aber nicht nur auf der individuellverhaltenspsychologischen Ebene untersucht. In der Wirtschaft stellt die Netzwerkbildung auch einen zentralen Aspektpunkt zur Erhöhung der Unternehmensaktivität im Hinblick auf die effiziente Gestaltung der Organisation dar. Zwischenbetriebliche Kooperationsplattformen wie Unternehmensnetzwerke oder Business Webs stellen gute Beispiele für ein erfolgreiches Networking dar vgl. Buxmann, Diefenbach Hess, 2008, S.78ff.. Mit der unterschiedlichen Ausgestaltung der Unternehmensstrukturen verändern sich nicht nur die institutionellen Gegebenheiten, sondern auch die Rollenzuteilung, die Aufgabenzuweisung und die Kompetenzbereiche verändern sich.
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