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gnadenwahl01

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Kategorie: Referate/Präsentationen/Aufsätze

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Autor:
Veröffentlicht:1995
Universität:Freie Universität Berlin
Note:2
Thema:Religion
Lizenz: Namensnennung, nicht kommerziell
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    Textauszug aus diesem Dokument

    18 Die Gnadenwahl Was ist Pr destination ? In allgemeinster Bedeutung meint Pr destination der Begriff taucht nur im paulinischen und paulinisch beeinflussten Schrifttum auf die ewige g ttliche Vorherbestimmung der Erw hlten zu ihrem gnadenhaften bernat rlichen Endziel. Auftauchende Fragen insbesondere zum Verh ltnis von g ttlicher Vorherbestimmung und menschlicher Freiheit, von g ttlicher Erw hlung und menschlicher Sinnverfehlung, von ewigem Heil und ewigem Unheil, von Pr destination und Reprobation Verwerfung. Der Begriff Pr destination hat ausschlie lich positive Bedeutung. Er wird als Grund des geschichtlichen Heilshandelns Gottes an den Glaubenden verstanden, als Aussage ber die ewige Gnadenwahl des Menschen in Christus, die jetzt als Geheimnis des Heiles geoffenbart ist. Klassische Stellen im NT sind Rom.8,2830 und Eph.1,314. Vorherbestimmung ist gleichbedeutend mit Erw hlung zum Heil. Es geht um ein geschichtlich allen offenstehendes Heilsangebot. Die Heilige Schrift spricht zwar von ewiger Erw hlung zum Heil, aber sie kennt keine ewige Vorherbestimmung zum Unheil, also keine doppelte Pr destination. Es gibt keine symmetrische Entsprechung, sondern nur eine Asymmetrie zwischen Heil und Unheil, wobei dem Heil und der Erw hlung entschieden der Vorrang zukommt. Augustinus vertritt in einer ersten antimanich ischen Phase noch die Lehre von der bedingten P Pr destination: Die Pr destination erfolgt aufgrund des g ttlichen Vorauswissens des kraft der Gnade verdienstvollen Handelns und Ausharrens des Menschen. Der sp tere Augustinus verficht hingegen ab 396/397 die unbedingte Pr destination, die durch den blo en, ewigen Beschluss Gottes, unabh ngig von allem menschlichen Wollen und Tun, geschieht. In seiner Auseinandersetzung mit den Pelagianern ab 411 steigert er diesen Standpunkt zu einem Rigorismus der All und Alleinherrschaft der Gnade und Pr destination. Drei Grundprinzipien seiner Lehre: absolute Vorg ngigkeit und Ungeschuldetheit Gratuit t der Gnade; die absolute Macht und Unwiderstehlichkeit Irresistibilit t der Gnade sowie die v llige Ohnmacht und Verderbtheit des Menschen, f r die ihm die Erbs ndenlehre als Begr ndung dient. Die Erbs nde macht alle Menschen zu einer einzigen \"S ndenmasse\" massa peccati damnata, die rechtens die Verdammung verdient. 1
    So gilt: Aus Gerechtigkeit sind alle verdammt. Aber aus Barmherzigkeit erw hlt Gott aus der Masse der Verdammten in ungeschuldeter, unverdienter, unwiderstehlicher Gnadenwahl wenige Menschen zum ewigen Leben. Gott ist deshalb nicht ungerecht; denn er verwirft nicht aktiv, er w hlt nur nicht alle und bel sst die NichtPr destinierten in ihrem schuldhaften Zustand, aus dem erl st zu werden reine Gnade ist und niemand einen Anspruch hat. Der Preis dieser Lehre: Die Parikularit t Begrenztheit des g ttlichen Heilswillens und die faktische Aufhebung der nur noch verbal zu behauptenden menschlichen Freiheit. Alle folgenden Systementw rfe stehen unter dem ma geblichen Einfluss des Augustinus: Thomas von Aquin wenngleich mit wesentlichen Modifikationen in der Freiheitslehre nicht minder als Martin Luther und J.Calvin, der mit seiner systematisch durchgef hrten Lehre von der doppelten Pr destination zum Heil und zum Unheil die Aporien Unl sbarkeit einer philosophischen Frage; in einer Situation eine L sung zu finden der traditionellen Pr destinationslehre bis an die u erste Grenze gef hrt hat. Calvin definiert: \"Pr destination nennen wir das ewige Dekret Gottes, wodurch er bei sich beschlossen hat, was nach seinem Willen aus jedem Menschen werden soll. Denn nicht alle werden mit der gleichen Bestimmung geschaffen: sondern den einen ist das ewige Leben, den andern die ewige Verdammung im voraus zugeordnet. Je nachdem nun jemand zu einem der beiden Ziele geschaffen ist, sagen wir, er ist zum Leben oder zum Tod vorherbestimmt\" Opera selecta IV 374. Am Ende steht also, wie Calvin selbst bekennt, ein \"schreckliches Dekret\" decretum horrible und ein erzittern machendes Mysterium mysterium tremendum mit fatalen Folgen f r das Gottes und Menschenbild. Aus diesen Sackgassen suchte K.Barth gest.1968 die Pr destinationslehre herauszuf hren und sie wieder im R ckgriff auf die Schrift als \"Summe des Evangeliums\" sehen zu lassen: durch einen radikalen Ansatz beim absoluten ewigen Erw hlungswillen Gottes in Jesus Christus. hnlich K.Rahner gest.1984: absoluter, unbedingter Selbstmitteilungswillen Gottes, in dem die Menschwerdung des Sohnes und darin die Annahme der Menschen von Ewigkeit her pr definiert sind. Beide kommen dar ber berein, dass Jesus Christus als der personhafte Bund zwischen Gott und der Menschheit der Sch pfung die Pr destination Gottes schlechthin und darin die eschatologische Verhei ung f r alle ist. 2
    Die \"doppelte M glichkeit\" Gott offenbart sich 1. in der Verh llung = Inhalt von Gottes Enth llung 2. in der Enth llung = Sinn seiner Verh llung Dem Menschen kann a die Verborgenheit Gottes in seiner Offenbarung zum Anlass werden Gott zu verkennen, da...
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