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  • Die Theorie Gottfredson’s legt ihren Schwerpunkt auf den Bereich der Lebensalter, die für die (vor-) schulische Berufsorientierung von besonderem Interesse sind: das Alter von etwa 3 bis 14 Jahren. Zudem legt sie in ihrem gestuften Modell zunehmender Einschränkung des angestrebten Berufsfeldes durch Eingrenzung („theory of circumscription“) und Kompromiss („theory of compromise“) ein soziologisch orientiertes Prozessmodell der Gestaltung berufsbezogener Bestrebungen vor, welche gesellschaftliche Gegebenheiten wie den Geschlechtscharakter der Berufe und das Berufsprestige hervorhebt.

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    Textauszug aus diesem Dokument

    Berufsorientierung, Schule, Linda Gottfredson, formative Erfahrungen, Selbstkonzept, Selbstbild, Selbstwirksamkeitsüberzeugung, Kompromiss, Selbsteinschränkung, circumscription process, compromise, selfconcept,
    Die Theorie Gottfredsons legt ihren Schwerpunkt auf den Bereich der Lebensalter, die für die vor schulische Berufsorientierung von besonderem Interesse sind: das Alter von etwa 3 bis 14 Jahren. Zudem legt sie in ihrem gestuften Modell zunehmender Einschränkung des angestrebten Berufsfeldes durch Eingrenzung theory of circumscription und Kompromiss theory of compromise ein soziologisch orientiertes Prozessmodell der Gestaltung berufsbezogener Bestrebungen vor, welche gesellschaftliche Gegebenheiten wie den Geschlechtscharakter der Berufe und das Berufsprestige hervorhebt. [...]
    Warum eine zweite Entwicklungstheorie der Berufswahl? Die im dritten Teil vorgestellt konstruktivistische Entwicklungstheorie umfasste eine Beschreibung des gesamten berufsbezogenen Lebens. Die Theorie Gottfredsons legt ihren Schwerpunkt auf den Bereich der Lebensalter, die für die vor schulische Berufsorientierung von besonderem Interesse sind: das Alter von etwa 3 bis 14 Jahren. Zudem legt sie in ihrem gestuften Modell zunehmender Einschränkung des angestrebten Berufsfeldes durch Eingrenzung theory of circumscription und Kompromiss theory of compromise ein soziologisch orientiertes Prozessmodell der Gestaltung berufsbezogener Bestrebungen vor, welche gesellschaftliche Gegebenheiten wie den Geschlechtscharakter der Berufe und das Berufsprestige hervorhebt.
    Die Theorie Gottfredsons kann so zur Ergänzung wie auch zur weiteren Vertiefung der konstruktivistischen Entwicklungstheorie mit Gewinn herangezogen werden. Sie verwendet Forschungsergebnisse von John Holland RIASECVerfahren, die im Teil 2 der Theorien zur Berufswahl skizziert wurden, sowie das Selbstkonzept. Vgl. hierzu auch den 3. Teil Konstruktivistische Theorien der Berufswahl.
    Der folgende Aufsatz lässt sich leiten von den Darstellungen der Theorie im Kapitel 4 Gottfredsons Theory of Circumscription, Compromise and SelfCreation, von Linda S. Gottfredson, in: Duane Brown Hrsg.: Career Choice and Development. 4. Auflage, San Francisco 2002, S. 85148; wie auch im Kapitel 4 Applying Gottfredsons Theory of Circumscription and Compromise in Career Guidance and Counseling, von Linda S. Gottfredson, in Steven D. Brown und Robert W. Lent Hrg.: Career Development and Counseling. Putting Theory and Research to Work, Hoboken, New Jersey 2005, S. 71100. Weitere verwendete Literatur: Ronald B. Adler u.a.: Looking out/Looking in. 10. Auflage, Fort Worth: Harcourt 2002; Robert C. Reardon u.a.: Career development and planning. A comprehensive approach, Belmont CA: Wadsworth 2000; Spencer G. Niles u.a.: Career Development Interventions in the 21st Century, Upper Sadle River NJ: Pearson 2005; Vernon G. Zunker: Career Counseling. A Holistic Approach, Florence KY: Brooks/Cole 2012.
    Verwiesen sei auf die Homepage von Frau Gottfredson, über die eine ganze Reihe von Ausätzen zum freien Download zur Verfügung stehen, vgl. http://www.udel.edu/educ/gottfredson/reprints/index.html .
    Frau Gottfredson ist insbesondere wegen ihrer Forschungen zu Fragen der Intelligenz nicht unumstritten. Als einschlägig hierzu mag genannt sein das Wiki und der auch in deutscher Sprache im Netz vorliegende Aufsatz Der Generalfaktor der Intelligenz von Frau Gottfredson, vgl.: http://www.udel.edu/educ/gottfredson/reprints/1998gfactorGerman.pdf . [...]
    Welche Eigenschaften haben die individuellen Kräfte, die einer Person helfen können, ein öffentliches Selbst auszubilden, das mit ihrem inneren Selbst resoniert, es angemessen zum Ausdruck bringen kann. Welche Faktoren hindern eine Person daran, ihr Selbst zum Ausdruck zu bringen?
    Warum wiederholen, reproduzieren Kinder in ihren Berufsvorstellungen die gesellschaftlichen Ungleichheiten ihrer Eltern, und zwar lange bevor irgendwelche gesellschaftlichen Barrieren die Verwirklichung ihrer Träume verhindert. Warum haben Kinder derart verschiedene Bestrebungen, warum auch derart verschiedenen Erfolg dabei, das Selbst zu entwickeln, das ihnen vorschwebt? Woher kommen Interessen, Fähigkeiten und andere Bestimmungsfaktoren der Berufwahl einer Person?
    Warum schränken viele Kinder und Jugendliche ohne Not ihre Berufsvorstellungen ein und opfern die Verwirklichung ihres einzigartigen Selbst?
    Die Theorie hat so die praktische Aufgabe, unnötigen Selbstbeschränkungen im Verlauf der frühen beruflichen Entwicklung vorzubeugen.
    Selbstbeschränkungen in der Ausbildung von Berufswünschen fallen nach meiner Wahrnehmung besonders im Ausschluss von geschlechtsuntypischen Berufen auf. Im Unterricht wie auch in Veranstaltungen wie dem Girls Day und den Neuen Wegen für Jungs wird dieser Tendenz mit dem Ziel einer größeren Offenheit entgegengearbeitet.
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