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Klimaschutz: Plan B 2050 (Langfassung)
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Themen: energie klima erneuerbare windkraft energiewende Kategorie: Broschüren/Publikationen
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Autor: | ![]() |
Veröffentlicht: | August 2009 |
Lizenz: | ![]() |
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Textauszug aus diesem Dokument
Kaum ein Thema wird im Wahljahr 2009
in Deutschland so kontrovers diskutiert wie
die Energiepolitik. Spätestens seit den
spektakulären Pannen beim versuchten Wiederanfahren
des Atomkraftwerks Krümmel
bei Hamburg beobachten weite Teile der
Bevölkerung genau, wie sich die Parteien in
der Energiefrage positionieren. Die Unterschiede
sind deutlicher als in jedem anderen
Politikbereich: CDU und FDP möchten im
Fall eines Wahlsiegs den Atomausstieg rückgängig
machen und verlängerte Laufzeiten
auch für die ältesten und störanfälligsten
Meiler durchsetzen. Die SPD bleibt ihrer
Tradition treu und unterstützt trotz galoppierendem
Klimawandel noch immer den
Bau von Kohlekraftwerken mit gigantischen
CO2-Emissionen. Dadurch droht eine der
größten Erfolgsgeschichten des Umwelt- und
Klimaschutzes erstickt zu werden: der beispiellose
Boom der Erneuerbaren Energien
in Deutschland.
Denn es wird immer deutlicher: Ineffifi ziente,
starre Großkraftwerke sind mit effektivem
Klimaschutz grundsätzlich nicht vereinbar.
Schon aus technischen Gründen kann es
nicht klappen, die Erneuerbaren Energien
auf das bestehende Energieversorgungssystem
einfach aufzusatteln. Vielmehr kommt
es in den nächsten Jahren darauf an, ein
dezentrales Netz flfl exibler Kraftwerke aufzubauen,
welche die Schwankungen von
Wind- und Sonnenstrom ausgleichen können.
Notwendig ist also das genaue Gegenteil
von Atomreaktoren oder riesigen Braunkohlekraftwerken,
die sich nicht schnell und
gefahrlos regulieren lassen. Notwendig ist
eine rasche, konsequente Umstrukturierung
des gesamten Kraftwerksparks: eine Energie-
Revolution für Deutschland!
Allerdings trifft dieser Umbau auf mächtigen
Widerstand. Mit allen Mitteln versuchen
die großen Stromkonzerne, Fortschritte
beim Klimaschutz zu verhindern. Der rasante
Zuwachs bei den Erneuerbaren Energien,
die bereits rund 17 Prozent des Strombedarfs
decken, ist bisher fast vollständig an ihnen
vorbeigegangen – er wurde von mittelständischen
Unternehmen getragen, in denen
bereits hunderttausende Jobs entstanden
sind. RWE, Eon, Vattenfall und EnBW
fürchten zunehmend um ihre Marktanteile
und leiten dennoch bis jetzt nur Bruchteile
ihrer Investitionen in die Erneuerbaren
Energien. Sie halten an ihren Dinosaurier-
Kraftwerken fest, weil sich mit billiger Kohle
und abgeschriebenen Altreaktoren noch
immer die größten Gewinne erzielen lassen.
Gleichzeitig stellen sich die Energieriesen
in millionenschweren Imagekampagnen
als sympathische Klimaschützer dar – und
sichern sich durch Lobbyarbeit die Unterstützung
einflfl ussreicher Politiker. Bleibt zu
hoffen, dass immer mehr Menschen diesen
Schwindel durchschauen.
Die neuesten Befunde der Klimaforschung
sind dramatisch: Der globale Treibhausgas-
Ausstoß steigt weiter und liegt derzeit am
oberen Rand der Emissionsszenarien, die
den Berechnungen des Weltklimarats IPCC
für den Temperaturanstieg zugrunde liegen.
Und es zeigt sich, dass die Auswirkungen
der Erwärmung bisher unterschätzt wurden
und die gefürchteten Kipp-Punkte im
Klimasystem der Erde offenbar schneller
erreicht werden als bisher angenommen.
Die Klimaschutz-Bemühungen müssen
also drastisch verschärft werden – in allen
Bereichen. Das Ziel heißt: eine weitgehend
emissionsfreie Wirtschaft bis Mitte des
Jahrhunderts.
Andree Böhling, Greenpeace
Gesamtes Dokument lesen »
in Deutschland so kontrovers diskutiert wie
die Energiepolitik. Spätestens seit den
spektakulären Pannen beim versuchten Wiederanfahren
des Atomkraftwerks Krümmel
bei Hamburg beobachten weite Teile der
Bevölkerung genau, wie sich die Parteien in
der Energiefrage positionieren. Die Unterschiede
sind deutlicher als in jedem anderen
Politikbereich: CDU und FDP möchten im
Fall eines Wahlsiegs den Atomausstieg rückgängig
machen und verlängerte Laufzeiten
auch für die ältesten und störanfälligsten
Meiler durchsetzen. Die SPD bleibt ihrer
Tradition treu und unterstützt trotz galoppierendem
Klimawandel noch immer den
Bau von Kohlekraftwerken mit gigantischen
CO2-Emissionen. Dadurch droht eine der
größten Erfolgsgeschichten des Umwelt- und
Klimaschutzes erstickt zu werden: der beispiellose
Boom der Erneuerbaren Energien
in Deutschland.
Denn es wird immer deutlicher: Ineffifi ziente,
starre Großkraftwerke sind mit effektivem
Klimaschutz grundsätzlich nicht vereinbar.
Schon aus technischen Gründen kann es
nicht klappen, die Erneuerbaren Energien
auf das bestehende Energieversorgungssystem
einfach aufzusatteln. Vielmehr kommt
es in den nächsten Jahren darauf an, ein
dezentrales Netz flfl exibler Kraftwerke aufzubauen,
welche die Schwankungen von
Wind- und Sonnenstrom ausgleichen können.
Notwendig ist also das genaue Gegenteil
von Atomreaktoren oder riesigen Braunkohlekraftwerken,
die sich nicht schnell und
gefahrlos regulieren lassen. Notwendig ist
eine rasche, konsequente Umstrukturierung
des gesamten Kraftwerksparks: eine Energie-
Revolution für Deutschland!
Allerdings trifft dieser Umbau auf mächtigen
Widerstand. Mit allen Mitteln versuchen
die großen Stromkonzerne, Fortschritte
beim Klimaschutz zu verhindern. Der rasante
Zuwachs bei den Erneuerbaren Energien,
die bereits rund 17 Prozent des Strombedarfs
decken, ist bisher fast vollständig an ihnen
vorbeigegangen – er wurde von mittelständischen
Unternehmen getragen, in denen
bereits hunderttausende Jobs entstanden
sind. RWE, Eon, Vattenfall und EnBW
fürchten zunehmend um ihre Marktanteile
und leiten dennoch bis jetzt nur Bruchteile
ihrer Investitionen in die Erneuerbaren
Energien. Sie halten an ihren Dinosaurier-
Kraftwerken fest, weil sich mit billiger Kohle
und abgeschriebenen Altreaktoren noch
immer die größten Gewinne erzielen lassen.
Gleichzeitig stellen sich die Energieriesen
in millionenschweren Imagekampagnen
als sympathische Klimaschützer dar – und
sichern sich durch Lobbyarbeit die Unterstützung
einflfl ussreicher Politiker. Bleibt zu
hoffen, dass immer mehr Menschen diesen
Schwindel durchschauen.
Die neuesten Befunde der Klimaforschung
sind dramatisch: Der globale Treibhausgas-
Ausstoß steigt weiter und liegt derzeit am
oberen Rand der Emissionsszenarien, die
den Berechnungen des Weltklimarats IPCC
für den Temperaturanstieg zugrunde liegen.
Und es zeigt sich, dass die Auswirkungen
der Erwärmung bisher unterschätzt wurden
und die gefürchteten Kipp-Punkte im
Klimasystem der Erde offenbar schneller
erreicht werden als bisher angenommen.
Die Klimaschutz-Bemühungen müssen
also drastisch verschärft werden – in allen
Bereichen. Das Ziel heißt: eine weitgehend
emissionsfreie Wirtschaft bis Mitte des
Jahrhunderts.
Andree Böhling, Greenpeace
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bis 2050 vor.”
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