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Kurzinfo Überfischung: Die Jagd auf den letzten Fisch
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Themen: fisch Kategorie: Broschüren/Publikationen
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Autor: | ![]() |
Veröffentlicht: | Oktober 2010 |
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Textauszug aus diesem Dokument
Lange Zeit galten die Fischbestände
in den unendlichen Weiten der Meere
als unerschöpfl iche Reichtümer.
Doch seit industrielle, hochmodern
ausgestattete Fangfl otten die Ozeane
plündern, schrumpfen die Bestände
dramatisch. Die Flotten weichen in
immer entlegenere Gebiete aus und
dringen mit ihren Netzen in Tiefen bis
2.000 Meter vor. Die industrielle Fischerei
richtet nicht nur ökologische
Schäden an, sondern gefährdet auch
eine langfristige Nutzung der Meere.
Leere Meere
Seit dem Jahr 1970 hat sich die Kapazität
der Fischereifl otte weltweit verdoppelt.
Von den rund vier Millionen Fischereischiffen
im Einsatz sind zwar nur etwa
ein Prozent industrielle Trawler, diese
erbeuten jedoch über die Hälfte der
Gesamtfangmenge von rund 90 Millionen
Tonnen pro Jahr. Technologische Raffi nessen
machen es möglich: Echolot und
Radar orten Fischschwärme selbst in
entlegensten Winkeln. Durch effi zientere
Fangtechniken wird die Situation immer
kritischer. Die Welternährungsorganisation
(FAO) schätzt, dass von den
weltweit kommer ziell genutzten Fischbeständen
52 Prozent bis an ihre Grenze
genutzt, 19 Prozent überfi scht und acht
Prozent bereits er schöpft sind.
Laut Wissenschaftlern wurden die Bestände
der großen Raubfi sche wie
Thunfi sch, Schwertfi sch und Kabeljau
innerhalb von 50 Jahren um bis zu
90 Prozent dezimiert. Sie prognostizieren
einen Kollaps der meisten kommerziellen
Fischereien bis zur Mitte dieses Jahrhunderts.
In den europäischen Meeren ist die
Situation ebenso dramatisch: 88 Prozent
der europäischen Speisefi schbestände
sind überfi scht, und 30 Prozent dieser
Bestände befi nden sich außerhalb sicherer
bio logischer Grenzen, so dass möglicherweise
keine Erholung mehr erfolgt.
Verschwendung von Leben
Einer der schlimmsten Auswüchse der
Fischerei ist der Beifang: In den riesigen
Netzen verfangen sich neben kommerziell
verwertbaren Fischen auch andere
Lebe wesen, unter anderem Jungfi sche,
Vögel, Schildkröten und sogar Haie und
Wale. Tot oder schwer verletzt, werden
diese Tiere wieder über Bord geworfen.
So werden weltweit jedes Jahr bis zu 30
Millionen Tonnen Leben verschwendet.
Extrem viel Beifang – bis zu 80 Prozent –
erzeugt die Jagd nach Tieren, die im oder
auf dem Boden leben, darunter Scholle,
Seezunge und Krabben. Dabei werden
Grundschleppnetze mit schwerem
Geschirr über den Meeresboden gezogen.
Sie nehmen alles mit, was dort wächst
und krabbelt.
Auch die Treib- und Stellnetzfi scherei
verursachen unerwünschten Beifang. Eines
der Opfer: Schweinswale, die in Europa
am stärksten bedrohte Walpopulation.
Allein in der dänischen Stellnetzfi scherei
sterben über 5.000 Schweinswale pro Jahr.
Bei der Industriefi scherei in der Nordsee,
auch Gammelfi scherei genannt, werden
zum Teil noch lebende Fische, häufi g
Sandaal und Sprotte, zu Fischmehl und
Fischöl verkocht. Jedes Jahr enden so
rund 20 Millionen Tonnen Fisch als
billiges Futter für Hühner, Schweine oder
auch Garnelen und Lachse in der Aquakultur.
Für die „Produktion“ von nur
einem Kilogramm Lachs können bis zu
vier Kilo Fischmehl oder Fischöl nötig sein.
Gesamtes Dokument lesen »
in den unendlichen Weiten der Meere
als unerschöpfl iche Reichtümer.
Doch seit industrielle, hochmodern
ausgestattete Fangfl otten die Ozeane
plündern, schrumpfen die Bestände
dramatisch. Die Flotten weichen in
immer entlegenere Gebiete aus und
dringen mit ihren Netzen in Tiefen bis
2.000 Meter vor. Die industrielle Fischerei
richtet nicht nur ökologische
Schäden an, sondern gefährdet auch
eine langfristige Nutzung der Meere.
Leere Meere
Seit dem Jahr 1970 hat sich die Kapazität
der Fischereifl otte weltweit verdoppelt.
Von den rund vier Millionen Fischereischiffen
im Einsatz sind zwar nur etwa
ein Prozent industrielle Trawler, diese
erbeuten jedoch über die Hälfte der
Gesamtfangmenge von rund 90 Millionen
Tonnen pro Jahr. Technologische Raffi nessen
machen es möglich: Echolot und
Radar orten Fischschwärme selbst in
entlegensten Winkeln. Durch effi zientere
Fangtechniken wird die Situation immer
kritischer. Die Welternährungsorganisation
(FAO) schätzt, dass von den
weltweit kommer ziell genutzten Fischbeständen
52 Prozent bis an ihre Grenze
genutzt, 19 Prozent überfi scht und acht
Prozent bereits er schöpft sind.
Laut Wissenschaftlern wurden die Bestände
der großen Raubfi sche wie
Thunfi sch, Schwertfi sch und Kabeljau
innerhalb von 50 Jahren um bis zu
90 Prozent dezimiert. Sie prognostizieren
einen Kollaps der meisten kommerziellen
Fischereien bis zur Mitte dieses Jahrhunderts.
In den europäischen Meeren ist die
Situation ebenso dramatisch: 88 Prozent
der europäischen Speisefi schbestände
sind überfi scht, und 30 Prozent dieser
Bestände befi nden sich außerhalb sicherer
bio logischer Grenzen, so dass möglicherweise
keine Erholung mehr erfolgt.
Verschwendung von Leben
Einer der schlimmsten Auswüchse der
Fischerei ist der Beifang: In den riesigen
Netzen verfangen sich neben kommerziell
verwertbaren Fischen auch andere
Lebe wesen, unter anderem Jungfi sche,
Vögel, Schildkröten und sogar Haie und
Wale. Tot oder schwer verletzt, werden
diese Tiere wieder über Bord geworfen.
So werden weltweit jedes Jahr bis zu 30
Millionen Tonnen Leben verschwendet.
Extrem viel Beifang – bis zu 80 Prozent –
erzeugt die Jagd nach Tieren, die im oder
auf dem Boden leben, darunter Scholle,
Seezunge und Krabben. Dabei werden
Grundschleppnetze mit schwerem
Geschirr über den Meeresboden gezogen.
Sie nehmen alles mit, was dort wächst
und krabbelt.
Auch die Treib- und Stellnetzfi scherei
verursachen unerwünschten Beifang. Eines
der Opfer: Schweinswale, die in Europa
am stärksten bedrohte Walpopulation.
Allein in der dänischen Stellnetzfi scherei
sterben über 5.000 Schweinswale pro Jahr.
Bei der Industriefi scherei in der Nordsee,
auch Gammelfi scherei genannt, werden
zum Teil noch lebende Fische, häufi g
Sandaal und Sprotte, zu Fischmehl und
Fischöl verkocht. Jedes Jahr enden so
rund 20 Millionen Tonnen Fisch als
billiges Futter für Hühner, Schweine oder
auch Garnelen und Lachse in der Aquakultur.
Für die „Produktion“ von nur
einem Kilogramm Lachs können bis zu
vier Kilo Fischmehl oder Fischöl nötig sein.
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