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Medien-und-Gewalt-Befunde-der-Forschung-Kurzfassung
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Themen: medien medienkompetenz gewalt Kategorie: Studien
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Autor: | ![]() |
Veröffentlicht: | März 2010 |
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Textauszug aus diesem Dokument
1. Anliegen Möglicherweise schädliche Konsequenzen so genannter Killerspiele und von Gewaltdarstellungen in anderen Medien werden in der Öffentlichkeit kontrovers und oft sehr emotional diskutiert. Besondere Aufmerksamkeit wird dieser Problematik im Rahmen der Ursachenforschung nach School Shootings wie denen von Littleton, USA 1999, Erfurt 2002, Emsdetten 2006 oder Winnenden 2009 zuteil. Wissenschaftliche Befunde finden dabei häufig nicht die für eine Versachlichung der Debatte und eine differenzierte Argumentation wünschenswerte Berücksichtigung. Eine Ursache hierfür dürfte in der unübersichtlichen Forschungslage bestehen. Die verschiedensten Disziplinen bringen eine Vielzahl oft recht komplexer und in ihren Ergebnissen teils widersprüchlicher Untersuchungen hervor. Um diese für die weitere Forschung und für die öffentliche Diskussion nutzbar zu machen, ist eine umfassende Synopse der vorliegenden Einzelbefunde erforderlich, die deren Erkenntniswert einer kritischen Betrachtung unterzieht und den heutigen Wissensstand in verständlicher Weise auf den Punkt bringt. Dies zu leisten, ist das Anliegen des vorliegenden Berichts, der eine aufgrund der Fülle neu erschienener Untersuchungen notwendig gewordene Aktualisierung der 2004 vorgelegten Forschungsbilanz darstellt. 2. Gegenstand und Vorgehensweise Die aktuelle Forschungsbilanz beruht auf einer systematischen Recherche zwischen 2004 und 2009 veröffentlichter deutsch und englischsprachiger Publikationen aus allen an der MedienundGewaltForschung beteiligten Disziplinen von der Kommunikationswissenschaft über die Psychologie, Pädagogik, Soziologie, die Kulturwissenschaften, die Kriminologie und die Medizin bis hin zur Ökonomie. Ergänzend wurden einzelne, kurz vor Fertigstellung des Berichts erschienene Untersuchungen aus dem Jahr 2010 hinzugezogen. Die Auswertung beschränkt sich auf empirische Befunde sowie theoretische Studien, die zur Interpretation und Integration entsprechender Ergebnisse beitragen. Nicht berücksichtigt wurden Veröffentlichungen, deren Autoren sich ohne wissenschaftliche Fundierung lediglich auf Basis persönlicher Überzeugungen oder Wirkungsspekulationen mit den Gefahren von Mediengewalt befassen. In Zentrum des Interesses stehen die negativen Auswirkungen medialer Gewaltdarstellungen auf die Entstehung von Aggression sei es in Gestalt aggressiver
2 Kognitionen, Gefühle oder Verhaltensweisen bzw. einer Reduktion prosozialer Gedanken, Emotionen oder Handlungen. Zudem wurde der Aspekt der Angstauslösung durch violente Medieninhalte einbezogen. Der Bericht berücksichtigt negative Effekte von Gewaltdarstellungen in den unterschiedlichsten Medien von Printmedien über Fernsehen und Filme, Musik und Musikvideos sowie Computerspiele bis hin zum Internet und zum Handy. Dem Fokus der Forschung entsprechend, liegt der Schwerpunkt dabei auf Ergebnissen zur Film und Fernseh sowie zur Computerspielgewalt. Internet und HandyGewalt ist nur insoweit Thema des Forschungsüberblicks wie es um Effekte auf diesem Wege vermittelter Gewaltdarstellungen geht. Die Bedeutung des Internets und des Handys als Mittel der Gewaltausübung Cyberbullying bzw. Mobile Bullying ist nicht Gegenstand des Berichts. Die Problematik einer möglichen Suchtauslösung durch Computerspiele wurde ebenfalls bearbeitet die Befunde werden jedoch in einem eigenständigen, parallel erstellten Forschungsbericht behandelt. Im Verlauf der Darstellung werden nach einer kurzen Begriffsklärung und einer Einführung in die methodischen Grundlagen und Probleme der MedienundGewaltForschung zunächst die Befunde von Inhaltsanalysen vorgestellt, die einen Eindruck von der in verschiedenen Medien enthaltenen Art und Menge von Gewaltdarstellungen vermitteln können. Im Anschluss daran wird der Frage nachgegangen, was die Attraktivität violenter Darstellungen ausmacht und worin die Motive für ihre Nutzung bestehen. Den Mechanismus, der zur Entstehung negativer Effekte von Mediengewalt führt, versuchen diverse unterschiedliche Wirkungstheorien zu erklären. Diese werden in ihren Kernaussagen erläutert und anhand aktueller Untersuchungen auf ihre Gültigkeit hin überprüft. Da sich in der Forschung mittlerweile die Erkenntnis durchgesetzt hat, dass der Zusammenhang zwischen dem Konsum von Mediengewalt und Rezipientenaggression von verschiedenen Einflussfaktoren abhängt und folglich eine differenzierte Betrachtung möglicher Effekte von...
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2 Kognitionen, Gefühle oder Verhaltensweisen bzw. einer Reduktion prosozialer Gedanken, Emotionen oder Handlungen. Zudem wurde der Aspekt der Angstauslösung durch violente Medieninhalte einbezogen. Der Bericht berücksichtigt negative Effekte von Gewaltdarstellungen in den unterschiedlichsten Medien von Printmedien über Fernsehen und Filme, Musik und Musikvideos sowie Computerspiele bis hin zum Internet und zum Handy. Dem Fokus der Forschung entsprechend, liegt der Schwerpunkt dabei auf Ergebnissen zur Film und Fernseh sowie zur Computerspielgewalt. Internet und HandyGewalt ist nur insoweit Thema des Forschungsüberblicks wie es um Effekte auf diesem Wege vermittelter Gewaltdarstellungen geht. Die Bedeutung des Internets und des Handys als Mittel der Gewaltausübung Cyberbullying bzw. Mobile Bullying ist nicht Gegenstand des Berichts. Die Problematik einer möglichen Suchtauslösung durch Computerspiele wurde ebenfalls bearbeitet die Befunde werden jedoch in einem eigenständigen, parallel erstellten Forschungsbericht behandelt. Im Verlauf der Darstellung werden nach einer kurzen Begriffsklärung und einer Einführung in die methodischen Grundlagen und Probleme der MedienundGewaltForschung zunächst die Befunde von Inhaltsanalysen vorgestellt, die einen Eindruck von der in verschiedenen Medien enthaltenen Art und Menge von Gewaltdarstellungen vermitteln können. Im Anschluss daran wird der Frage nachgegangen, was die Attraktivität violenter Darstellungen ausmacht und worin die Motive für ihre Nutzung bestehen. Den Mechanismus, der zur Entstehung negativer Effekte von Mediengewalt führt, versuchen diverse unterschiedliche Wirkungstheorien zu erklären. Diese werden in ihren Kernaussagen erläutert und anhand aktueller Untersuchungen auf ihre Gültigkeit hin überprüft. Da sich in der Forschung mittlerweile die Erkenntnis durchgesetzt hat, dass der Zusammenhang zwischen dem Konsum von Mediengewalt und Rezipientenaggression von verschiedenen Einflussfaktoren abhängt und folglich eine differenzierte Betrachtung möglicher Effekte von...
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Befunde der Forschung 2004 – 2009
Bericht
für das Bundesministerium für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend
vorgelegt im März 2010
Kurzfassung
PROF.”
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