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Millionen für ungewollte Gifte
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Themen: pestizide konsum landwirtschaft lebensmittel nahrungsmittel verbraucherschutz Kategorie: Studien
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Autor: | ![]() |
Veröffentlicht: | Dezember 2010 |
Lizenz: | ![]() |
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Textauszug aus diesem Dokument
Für ein hohes Ertragsniveau setzt die moderne konventionelle Landwirtschaft eine Vielzahl von
Chemikalien, darunter einige Hundert Pestizide, ein. Damit wird riskiert, dass Obst und Gemüse
bedenkliche Rückstände dieser Spritzmittel enthalten und auch das Trinkwasser gefährdet wird. Um
Konsumenten beim Verzehr von Lebensmitteln und Trinkwasser vor Giften zu schützen, ist ein
enormer kostenintensiver Aufwand erforderlich Dafür müssen Verbraucher gleich zweimal
aufkommen. Bereits beim Kauf von Obst und Gemüse wird für Kontrollmaßnahmen der Produzenten
und Einzelhändler bezahlt. Ein zweites Mal zahlt der Verbraucher mit seinen Steuern, von denen die
staatliche Lebensmittelüberwachung in Deutschland finanziert wird.
Ziel der hier vorgelegten Studie ist es, eine solide Kalkulation der vom Steuerzahler für die staatliche
Lebensmittelüberwachung zu tragenden Anteile an Personal- und Laborkosten aufzuzeigen. Unseres
Wissens gibt es keine vergleichbar umfassende Aufstellung dieser Kosten. Zudem wird die
Finanzierung der deutschen Lebensmittelkontrolle mit der Situation in benachbarten EU-Ländern
sowie Drittstaaten verglichen. Und zum Dritten wird ein Vorschlag unterbreitet, wie die Kosten auf
die eigentlichen Verursacher, also die Hersteller, Inverkehrbringer und Anwender der Pestizide
übertragen werden könnten.
Die vorliegende Studie kann jedoch nur einen Teil der real entstehenden und mit Steuergeldern
bezahlten Kosten für die staatliche Lebensmittel- und Grundwasserkontrollen erfassen. Dies hat
mehrere Gründe:
- Die von den angefragten Behörden zur Verfügung gestellte Datenbasis ist lückenhaft und spiegelt
den tatsächlichen Aufwand für die Kontrollprogramme vermutlich nicht wider.
- Eine ganze Reihe von Kontrollprogrammen muss unberücksichtigt bleiben, weil deren Kosten nur
mit erheblich höherem Aufwand zu berechnen sind und eine gesonderte Studie erfordern. Dazu
gehören z.B. das Umweltmonitoring des Umweltbundesamtes (UBA), das Umweltmonitoring zur
Wasserrahmenrichtlinie, das Human-Rückstands-Monitoring sowie Kosten für Methodenentwicklung
und universitäre Forschung.
- Gemessen an dem tatsächlichen Ausmaß der Anwendung von Pestiziden in der konventionellen
Landwirtschaft, sind die Kontrollen unzureichend:
- Selbst unter Aufbietung aller analytischen Möglichkeiten sind nur zwischen 30% und 46%1
der weltweit bekannten 1.350 Pestizidwirkstoffe analysierbar. Das bedeutet, dass mit den hier
beschriebenen und erwähnten Kontrollprogrammen längst nicht alle durch Pestizideinsatz
möglichen Belastungen von Lebensmitteln, Grundwasser, Böden erfasst werden können.
- Greenpeace hat schon vor einiger Zeit darauf hingewiesen, dass das Lebensmittelmonitoring
trotz des hohen Aufwandes unzureichend ist und ausgeweitet werden müsste.2
Wer sollte die Kosten der Überwachung tragen?
Die Daten der staatlichen Lebensmittelüberwachung, aber auch die von Greenpeace und anderen
Organisationen durchgeführten Untersuchungen zeigen einen Trend hin zu weniger Pestizidbelastung
von Obst und Gemüse
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Chemikalien, darunter einige Hundert Pestizide, ein. Damit wird riskiert, dass Obst und Gemüse
bedenkliche Rückstände dieser Spritzmittel enthalten und auch das Trinkwasser gefährdet wird. Um
Konsumenten beim Verzehr von Lebensmitteln und Trinkwasser vor Giften zu schützen, ist ein
enormer kostenintensiver Aufwand erforderlich Dafür müssen Verbraucher gleich zweimal
aufkommen. Bereits beim Kauf von Obst und Gemüse wird für Kontrollmaßnahmen der Produzenten
und Einzelhändler bezahlt. Ein zweites Mal zahlt der Verbraucher mit seinen Steuern, von denen die
staatliche Lebensmittelüberwachung in Deutschland finanziert wird.
Ziel der hier vorgelegten Studie ist es, eine solide Kalkulation der vom Steuerzahler für die staatliche
Lebensmittelüberwachung zu tragenden Anteile an Personal- und Laborkosten aufzuzeigen. Unseres
Wissens gibt es keine vergleichbar umfassende Aufstellung dieser Kosten. Zudem wird die
Finanzierung der deutschen Lebensmittelkontrolle mit der Situation in benachbarten EU-Ländern
sowie Drittstaaten verglichen. Und zum Dritten wird ein Vorschlag unterbreitet, wie die Kosten auf
die eigentlichen Verursacher, also die Hersteller, Inverkehrbringer und Anwender der Pestizide
übertragen werden könnten.
Die vorliegende Studie kann jedoch nur einen Teil der real entstehenden und mit Steuergeldern
bezahlten Kosten für die staatliche Lebensmittel- und Grundwasserkontrollen erfassen. Dies hat
mehrere Gründe:
- Die von den angefragten Behörden zur Verfügung gestellte Datenbasis ist lückenhaft und spiegelt
den tatsächlichen Aufwand für die Kontrollprogramme vermutlich nicht wider.
- Eine ganze Reihe von Kontrollprogrammen muss unberücksichtigt bleiben, weil deren Kosten nur
mit erheblich höherem Aufwand zu berechnen sind und eine gesonderte Studie erfordern. Dazu
gehören z.B. das Umweltmonitoring des Umweltbundesamtes (UBA), das Umweltmonitoring zur
Wasserrahmenrichtlinie, das Human-Rückstands-Monitoring sowie Kosten für Methodenentwicklung
und universitäre Forschung.
- Gemessen an dem tatsächlichen Ausmaß der Anwendung von Pestiziden in der konventionellen
Landwirtschaft, sind die Kontrollen unzureichend:
- Selbst unter Aufbietung aller analytischen Möglichkeiten sind nur zwischen 30% und 46%1
der weltweit bekannten 1.350 Pestizidwirkstoffe analysierbar. Das bedeutet, dass mit den hier
beschriebenen und erwähnten Kontrollprogrammen längst nicht alle durch Pestizideinsatz
möglichen Belastungen von Lebensmitteln, Grundwasser, Böden erfasst werden können.
- Greenpeace hat schon vor einiger Zeit darauf hingewiesen, dass das Lebensmittelmonitoring
trotz des hohen Aufwandes unzureichend ist und ausgeweitet werden müsste.2
Wer sollte die Kosten der Überwachung tragen?
Die Daten der staatlichen Lebensmittelüberwachung, aber auch die von Greenpeace und anderen
Organisationen durchgeführten Untersuchungen zeigen einen Trend hin zu weniger Pestizidbelastung
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