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  • Wie die staatliche Kontrolle von Pestiziden in Lebensmitteln und im Grundwasser die deutschen Steuerzahler belastet. Studie im Auftrag von Greenpeace e.V.

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    Textauszug aus diesem Dokument

    Für ein hohes Ertragsniveau setzt die moderne konventionelle Landwirtschaft eine Vielzahl von
    Chemikalien, darunter einige Hundert Pestizide, ein. Damit wird riskiert, dass Obst und Gemüse
    bedenkliche Rückstände dieser Spritzmittel enthalten und auch das Trinkwasser gefährdet wird. Um
    Konsumenten beim Verzehr von Lebensmitteln und Trinkwasser vor Giften zu schützen, ist ein
    enormer kostenintensiver Aufwand erforderlich Dafür müssen Verbraucher gleich zweimal
    aufkommen. Bereits beim Kauf von Obst und Gemüse wird für Kontrollmaßnahmen der Produzenten
    und Einzelhändler bezahlt. Ein zweites Mal zahlt der Verbraucher mit seinen Steuern, von denen die
    staatliche Lebensmittelüberwachung in Deutschland finanziert wird.
    Ziel der hier vorgelegten Studie ist es, eine solide Kalkulation der vom Steuerzahler für die staatliche
    Lebensmittelüberwachung zu tragenden Anteile an Personal- und Laborkosten aufzuzeigen. Unseres
    Wissens gibt es keine vergleichbar umfassende Aufstellung dieser Kosten. Zudem wird die
    Finanzierung der deutschen Lebensmittelkontrolle mit der Situation in benachbarten EU-Ländern
    sowie Drittstaaten verglichen. Und zum Dritten wird ein Vorschlag unterbreitet, wie die Kosten auf
    die eigentlichen Verursacher, also die Hersteller, Inverkehrbringer und Anwender der Pestizide
    übertragen werden könnten.
    Die vorliegende Studie kann jedoch nur einen Teil der real entstehenden und mit Steuergeldern
    bezahlten Kosten für die staatliche Lebensmittel- und Grundwasserkontrollen erfassen. Dies hat
    mehrere Gründe:
    - Die von den angefragten Behörden zur Verfügung gestellte Datenbasis ist lückenhaft und spiegelt
    den tatsächlichen Aufwand für die Kontrollprogramme vermutlich nicht wider.
    - Eine ganze Reihe von Kontrollprogrammen muss unberücksichtigt bleiben, weil deren Kosten nur
    mit erheblich höherem Aufwand zu berechnen sind und eine gesonderte Studie erfordern. Dazu
    gehören z.B. das Umweltmonitoring des Umweltbundesamtes (UBA), das Umweltmonitoring zur
    Wasserrahmenrichtlinie, das Human-Rückstands-Monitoring sowie Kosten für Methodenentwicklung
    und universitäre Forschung.
    - Gemessen an dem tatsächlichen Ausmaß der Anwendung von Pestiziden in der konventionellen
    Landwirtschaft, sind die Kontrollen unzureichend:
    - Selbst unter Aufbietung aller analytischen Möglichkeiten sind nur zwischen 30% und 46%1
    der weltweit bekannten 1.350 Pestizidwirkstoffe analysierbar. Das bedeutet, dass mit den hier
    beschriebenen und erwähnten Kontrollprogrammen längst nicht alle durch Pestizideinsatz
    möglichen Belastungen von Lebensmitteln, Grundwasser, Böden erfasst werden können.
    - Greenpeace hat schon vor einiger Zeit darauf hingewiesen, dass das Lebensmittelmonitoring
    trotz des hohen Aufwandes unzureichend ist und ausgeweitet werden müsste.2
    Wer sollte die Kosten der Überwachung tragen?
    Die Daten der staatlichen Lebensmittelüberwachung, aber auch die von Greenpeace und anderen
    Organisationen durchgeführten Untersuchungen zeigen einen Trend hin zu weniger Pestizidbelastung
    von Obst und Gemüse
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