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Vorwort und die Erwachsenen sollen nur nicht denken, dass es ohne unsere Jugendkultur eine Entwicklung in der Hochkultur geben wird Im KLUBRaum des ehemaligen Haus der jungen Talente treffen sich im Herbst 2008 24 Jugendliche, die sich auf einen Aufruf des Projektbüros für kulturelle Bildung Interviewer gesucht gemeldet haben. Knackende Kekse aus Schachteln mit fuchtelnden Ritterschwertern liefern dem bevorstehenden Abenteuer einen kämpferischen Auftakt: Kunst und Kultur in Berlin, was geht mich das an? Wieso eine PeertoPeerUmfrage?In verschiedenen Zusammenhängen hat sich gezeigt, dass kulturelle Veranstaltungen und Bildungsangebote, initiiert und betreut von Erwachsenen von Szeneprofis, Intendanten, Kulturmanagern, Künstlern und Museumspädagogen, geplant für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene nicht ankommen im wahrsten Sinne: Sie zielen zuweilen weit hinaus in einen vermuteten Kosmos, und nur selten verirrt sich das gewünschte Zielpublikum in die würdigen Hallen der Hoch und Wenigerhochkultureinrichtungen. Das Zielpublikum will zumeist keines sein, denn es hat eigene Fragen, eigene Wünsche und einen eigenen Geschmack, selten jedoch Raum genug, analoge Räume mit Wänden, Fenstern und Türen, um eigene Ideen unkompliziert verwirklichen zu können. Was also brauchen und wünschen sich Kinder, insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene hinsichtlich einer künftigen Ausrichtung, Profil und Programmentwicklung auf den Spielfeldern der öffentlich geförderten Kunst und Kulturstätten? Welche Rolle haben für sie der öffentliche Raum, die Nischen und Brachen im Kiez? Gibt es die überhaupt noch? Welche Projekte und Themenschwerpunkte sollen entwickelt und gemeinsam gestaltet werden? Welches Marketing zum Beispiel ist dafür angebracht? Bisher stützen sich die Programmplaner nur auf Vermutungen von Kontaktpersonen, die einen mehr oder weniger direkten Draht zum jungen Publikum haben.
Die Angebotsanalyse 2006 im Vorfeld der Erstellung des Berliner Rahmenkonzepts für kulturelle Bildung versammelt sehr vielfältige, engagierte Formate für Kinder und Jugendliche in öffentlich geförderten Berliner Kunst und Kultureinrichtungen. Von Abenteuern, Wunderkammern bis zur Real Hell reichen die Verlockungen. Doch scheint es so wie mit der Pizza, die beim Imbiss um die Ecke besser schmeckt als im Glanzlicht einer Tempelanlage. Ist es so, ist es anders? Beim Jugendkulturbarometer steht Comedy an dritter Stelle beim Beliebtheitsgrad der verschiedenen Genres. In der Schweiz schnitten unerwartet naturwissenschaftliche Sammlungen gut ab, die ohne spezielle Workshopformate auskommen. Und in Berlin? Das Jugendkulturbarometer 2004 des Bonner Zentrums für Kulturforschung konnte nicht spezifisch auf die Situation in Berlin eingehen, daher erschien uns eine kleine Stichprobe, eine Sondierungsumfrage sehr sinnvoll. Die vorliegende Publikation möchte ohne umfangreichen Kommentarteil auskommen und damit die eigentlichen Statements der Jugendlichen in den Mittelpunkt rücken, so dass sich die Leserinnen und Leser in ihren spezifischen Arbeitskontexten ein eigenes Bild machen können.Aus dem Interviewerteam hat sich eine konstante Initiativgruppe der jungeRat gebildet. Ihr selbstbewusstes Angebot: Jugendliche beraten Kultur und Politik kann von allen interessierten Planern und Organisatoren aufgegriffen werden. Ein kleines Projektbüro des jungenRats im JugendKunst und Kulturhaus Schlesische27 soll diese Kontakte erleichtern. Hintergrund für den Erscheinungstermin dieser Umfrage ist die am 13. März 2010 stattfindende Jugendkonferenz Jugendliche beraten Kultur und Politik. Denn auf Grundlage der in dieser Publikation veröffentlichten Wünsche, Forderungen und Statements werden interessierte Jugendliche an diesem Tag eine Charta formulieren, um mit den PlanerInnen in Politik und Kultur in einen Dialog zu treten, um verstärkt an den kultur und bildungspolitischen Entscheidungen beteiligt zu werden, die sie betreffen.Bedanken möchten wir uns an dieser Stelle bei der landeseigenen Stiftung für kulturelle Weiterbildung, die mit ihrer Unterstützung die PeertoPeerUmfrage erst möglich gemacht hat.
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