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Sadako
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Themen: in japan Kategorie: Sonstiges
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Autor: | ![]() |
Veröffentlicht: | Juli 2011 |
Lizenz: | ![]() |
Textauszug aus diesem Dokument
Die Menschen in Japan werden bereits zum dritten Mal von einer radioaktiven Verseuchung bedroht. Nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki 1945 wurde die Geschichte von Sadako bekannt: Es ist die Geschichte einer Schülerin, die an Leukämie erkrankte und 1000 OrigamiKraniche falten wollte, um wieder gesund zu werden. [...]
Origami nennt man in Japan die Kunst, aus Papier Figuren zu falten. Dafür gibt es sogar besonderes OrigamiPapier. Schon als Kinder lernen Japaner die ersten Knicke. Mit zunehmendem Geschick falten sie dann richtige Kunstwerke. [...]
Der Kranich zählt zu den beliebtesten OrigamiFiguren, er wird in Japan als heiliger Vogel verehrt. Um ihn ranken sich viele Märchen und Legenden, und an ihn knüpfen sich auch heute noch viele Wünsche und Hoffnungen nicht nur in Japan.
Die nun folgende bekannte Geschichte von Sadako berichtet davon. Aber zuerst zeige ich dir, wie man den Kranich faltet. Die Geschichte von Sadako findest du im Anschluss an die Anleitung. [...]
Mit der linken Hälfte genauso verfahren: die linke Hälfte nach vorne ziehen und öffnen, die obere Kante auf die Mittellinie falten, den kleinen Flügel nach links falten. [...]
Die untere Spitze ganz nach oben falten, wenden und die verbliebene Spitze ebenfalls nach oben falten. [...]
Die beiden innen liegenden Spitzen nach links und nach rechts ziehen und die entstandene Faltung festdrücken. [...]
Die Geschichte von Sadako Unsere Erzählung beginnt 1945, kurz vor dem Ende des zweiten Weltkriegs. In der japanischen Stadt Hiroshima lebten damals etwa eine halbe Million Menschen, darunter auch ein Mädchen namens Sadako. Als Sadako zwei Jahre alt war, wurde eine Atombombe über Hiroshima abgeworfen. Der größte Teil der Stadt wurde davon in wenigen Minuten völlig zerstört und niedergebrannt.
Sadako war zu dem Zeitpunkt ungefähr zweieinhalb Kilometer vom Mittelpunkt der Bombenexplosion entfernt. Fast alle Häuser in ihrer Nachbarschaft wurden zerstört und viele ihrer Nachbarn starben, aber Sadako war weder verbrannt noch war sie verletzt. Sie schien unversehrt.
Es war die erste Atombombe, die jemals gegen Menschen eingesetzt worden war. Alle dachten, dass sie wie eine normale Bombe wäre, nur eben viel größer und stärker. Die meisten Leute hatten keine Ahnung, dass sie etwas ganz anderes hat als normale Bomben nämlich Strahlung.
Eine Atombombe erhält ihre Stärke durch die Spaltung von Atomen. Bei dieser Spaltung werden kleine Teile der Atome die Neutronen und dazu energiereiche Strahlen die Gammastrahlen mit der Explosion in die Umgebung geschleudert. Neutronen und Gammastrahlen können unsere Haut direkt durchdringen und im Inneren des Körpers Verletzungen verursachen, die man zunächst weder sieht noch fühlt.
Einige Wochen nach der Atombombenexplosion erkrankten Menschen in Hiroshima an Krankheiten, die noch kein Arzt kannte. Menschen, die vorher völlig gesund erschienen, wurden zusehends schwächer und starben einfach. Es war so unerklärlich und neu, dass niemand wusste, was man hätte tun können. Tatsächlich weiß selbst heute noch niemand so richtig, was Strahlung bewirkt oder was genau sie in einem Menschen verändert. Wir wissen nur, dass Strahlung sehr gefährlich ist. Und wir wissen, dass sie Krankheiten verursachen kann, die man erst nach langer Zeit erkennt, wie zum Beispiel Krebs.
Nach dem Krieg war das Überleben sehr schwierig. Es fehlten überall Lebensmittel und Medikamente. Aber viele Länder spendeten Geld und andere Hilfen. Allmählich wurde alles besser, und die meisten Menschen in Hiroshima konnten wieder ein normales Leben führen.
Damals, 1955, war Sadako bereits im siebten Schuljahr. Sie war ein normales, fröhliches Mädchen von 12 Jahren. Sie ging zur Schule, lernte und spielte wie alle anderen Kinder auch. Zehn Jahre waren seit dem Abwurf der Atombombe vergangen, und sie dachte schon lange nicht mehr daran. Stattdessen dachte sie zum Beispiel ans Rennen. Sie war eine der schnellsten Läuferinnen in ihrer Klasse und verbrachte ihre meiste Freizeit mit Training und bei Wettläufen. Eines Tages fühlte sie sich nach einem Staffellauf sehr müde und schwindelig.
Nach einer Weile ging es ihr wieder besser, und Sadako vermutete, dass nur das Rennen sie erschöpft hätte. In den folgenden Wochen versuchte sie, das Gefühl zu vergessen, aber der Schwindel kam immer wieder, vor allem dann, wenn sie rannte.
Sie versuchte sich einzureden, dass es nicht wichtig war und dass es von alleine verschwinden würde. Eines Morgens, als sie vor Schulbeginn noch eine Runde um den Schulhof lief, überfiel sie wieder die Schwäche. Und diesmal war es so schlimm, dass sie hinfiel und eine Weile einfach liegen blieb. Nun bemerkten es alle. Man brachte sie ins Krankenhaus, um herauszufinden, was los war. Das Ergebnis: Sadako hatte Leukämie, eine Art Blutkrebs.
Zu der Zeit erkrankten zahlreiche Kinder in Sadakos Alter an Leukämie. Die Menschen nannten sie \"die AtombombenKrankheit\".
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Origami nennt man in Japan die Kunst, aus Papier Figuren zu falten. Dafür gibt es sogar besonderes OrigamiPapier. Schon als Kinder lernen Japaner die ersten Knicke. Mit zunehmendem Geschick falten sie dann richtige Kunstwerke. [...]
Der Kranich zählt zu den beliebtesten OrigamiFiguren, er wird in Japan als heiliger Vogel verehrt. Um ihn ranken sich viele Märchen und Legenden, und an ihn knüpfen sich auch heute noch viele Wünsche und Hoffnungen nicht nur in Japan.
Die nun folgende bekannte Geschichte von Sadako berichtet davon. Aber zuerst zeige ich dir, wie man den Kranich faltet. Die Geschichte von Sadako findest du im Anschluss an die Anleitung. [...]
Mit der linken Hälfte genauso verfahren: die linke Hälfte nach vorne ziehen und öffnen, die obere Kante auf die Mittellinie falten, den kleinen Flügel nach links falten. [...]
Die untere Spitze ganz nach oben falten, wenden und die verbliebene Spitze ebenfalls nach oben falten. [...]
Die beiden innen liegenden Spitzen nach links und nach rechts ziehen und die entstandene Faltung festdrücken. [...]
Die Geschichte von Sadako Unsere Erzählung beginnt 1945, kurz vor dem Ende des zweiten Weltkriegs. In der japanischen Stadt Hiroshima lebten damals etwa eine halbe Million Menschen, darunter auch ein Mädchen namens Sadako. Als Sadako zwei Jahre alt war, wurde eine Atombombe über Hiroshima abgeworfen. Der größte Teil der Stadt wurde davon in wenigen Minuten völlig zerstört und niedergebrannt.
Sadako war zu dem Zeitpunkt ungefähr zweieinhalb Kilometer vom Mittelpunkt der Bombenexplosion entfernt. Fast alle Häuser in ihrer Nachbarschaft wurden zerstört und viele ihrer Nachbarn starben, aber Sadako war weder verbrannt noch war sie verletzt. Sie schien unversehrt.
Es war die erste Atombombe, die jemals gegen Menschen eingesetzt worden war. Alle dachten, dass sie wie eine normale Bombe wäre, nur eben viel größer und stärker. Die meisten Leute hatten keine Ahnung, dass sie etwas ganz anderes hat als normale Bomben nämlich Strahlung.
Eine Atombombe erhält ihre Stärke durch die Spaltung von Atomen. Bei dieser Spaltung werden kleine Teile der Atome die Neutronen und dazu energiereiche Strahlen die Gammastrahlen mit der Explosion in die Umgebung geschleudert. Neutronen und Gammastrahlen können unsere Haut direkt durchdringen und im Inneren des Körpers Verletzungen verursachen, die man zunächst weder sieht noch fühlt.
Einige Wochen nach der Atombombenexplosion erkrankten Menschen in Hiroshima an Krankheiten, die noch kein Arzt kannte. Menschen, die vorher völlig gesund erschienen, wurden zusehends schwächer und starben einfach. Es war so unerklärlich und neu, dass niemand wusste, was man hätte tun können. Tatsächlich weiß selbst heute noch niemand so richtig, was Strahlung bewirkt oder was genau sie in einem Menschen verändert. Wir wissen nur, dass Strahlung sehr gefährlich ist. Und wir wissen, dass sie Krankheiten verursachen kann, die man erst nach langer Zeit erkennt, wie zum Beispiel Krebs.
Nach dem Krieg war das Überleben sehr schwierig. Es fehlten überall Lebensmittel und Medikamente. Aber viele Länder spendeten Geld und andere Hilfen. Allmählich wurde alles besser, und die meisten Menschen in Hiroshima konnten wieder ein normales Leben führen.
Damals, 1955, war Sadako bereits im siebten Schuljahr. Sie war ein normales, fröhliches Mädchen von 12 Jahren. Sie ging zur Schule, lernte und spielte wie alle anderen Kinder auch. Zehn Jahre waren seit dem Abwurf der Atombombe vergangen, und sie dachte schon lange nicht mehr daran. Stattdessen dachte sie zum Beispiel ans Rennen. Sie war eine der schnellsten Läuferinnen in ihrer Klasse und verbrachte ihre meiste Freizeit mit Training und bei Wettläufen. Eines Tages fühlte sie sich nach einem Staffellauf sehr müde und schwindelig.
Nach einer Weile ging es ihr wieder besser, und Sadako vermutete, dass nur das Rennen sie erschöpft hätte. In den folgenden Wochen versuchte sie, das Gefühl zu vergessen, aber der Schwindel kam immer wieder, vor allem dann, wenn sie rannte.
Sie versuchte sich einzureden, dass es nicht wichtig war und dass es von alleine verschwinden würde. Eines Morgens, als sie vor Schulbeginn noch eine Runde um den Schulhof lief, überfiel sie wieder die Schwäche. Und diesmal war es so schlimm, dass sie hinfiel und eine Weile einfach liegen blieb. Nun bemerkten es alle. Man brachte sie ins Krankenhaus, um herauszufinden, was los war. Das Ergebnis: Sadako hatte Leukämie, eine Art Blutkrebs.
Zu der Zeit erkrankten zahlreiche Kinder in Sadakos Alter an Leukämie. Die Menschen nannten sie \"die AtombombenKrankheit\".
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