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    Textauszug aus diesem Dokument

    Ein wesentlicher Faktor im modernen Alltag, sei es in der Arbeit, Freizeit, ja sogar in eigentlich als Ruhephasen gedachten Zeiten, wie im Urlaub, ist leider der Stress. Wobei dieses Wort sehr stark kulturell geprägt ist. Während im deutschsprachigen Raum dieses Wort gleichgestellt ist mit viel Arbeit, viel zu tun, wenig Zeit etc., und hier sozusagen als Sammelbegriff dient, würde man im Spanischen dieses Wort nur in den seltensten Fällen in den Mund nehmen. Tengo di estres dient dort wirklich zur Beschreibung eines Zustandes höchster geistiger und emotionaler Erregung unter Druck, der kaum zu überbieten ist. Da dieser Zustand den Spaniern anscheinend eher fremd ist wird er jedenfalls sehr wenig gebraucht. So wird auf spanisch primär das Erlebnis als solches beschrieben ohne den Zusatz: Ich habe Stress, weil . Stress zu haben gehört in unseren Breiten geradezu zum Lifestyle und ist fast so etwas wie ein Bewertungssystem. Jemand, der keinen Stress kennt, der ist nicht normal, der arbeitet wohl zu wenig, der gehört nicht zu uns.
    Wichtiger und erster Schritt für die Bewältigung von Stress ist sicherlich erst einmal das Erkennen von Stresssymptomen. Verhaltenstherapeutisch spielen sich diese auf vier Ebenen ab, auf der kognitiven, der emotionalen, der vegetativen und der Verhaltensebene.
    Jeder Mensch zeigt unter Druck eine Vielzahl an Symptomen die eine dieser Ebenen zuzuordnen und deshalb als Signal wahrnehmbar sind. Seien es Gedanken wie Was sage ich zu mir, wenn ich in Stress gerate? oder Gefühle, die durchaus positiver oder negativer Natur sein können Stichworte Di und Eustress. Seien es vegetative Zeichen wie zittern, schwitzen, rot anlaufen, häufiger Harndrang u.ä. oder eben gewisse Aktions bzw. Reaktionsmuster auf der Handlungsebene.
    Hat man diese Zeichen erst einmal erkannt und ins Bewusstsein gebracht, erst dann hat man auch die Möglichkeit darauf zu reagieren und zu bewusst zu entspannen.
    Eine mögliche Methode der Stressbewältigung ist die Technik der progressiven Muskelrelaxation. Bei dieser geht es um das Erlangen eines intensiven körperlichen und in der Folge auch geistigen Entspannungsgefühles, nachdem man, je nach Ausführung der Übung, mehr oder weniger Muskelgruppen über den ganzen Körper verteilt ange und wieder entspannt hat. Dieses Gefühl sollte sich nach regelmässiger Anwendung über ein paar Wochen auch ohne vorangehende Muskelanspannung abrufen lassen.
    Meine persönliche Erfahrung mit dieser Übung ist zwar noch nicht so weit fortgeschritten, allerdings ist sie zum Beispiel in Kombination mit einem anschliessenden kurzen Schläfchen eine gute Möglichkeit um die mittägliche postprandiale Müdigkeit, die einem in den Gliedern steckt zu vertreiben, wodurch man diese nicht den ganzen Tag verschleppt.
    Bzgl. der Anwendung während des Autofahrens bin ich noch etwas unschlüssig. Bestimmt ist die Muskelrelaxation auch eine gute Übung auch um Verspannungen im SchulterNackenbereich vorzubeugen.
    Als typisch verhaltenstherapeutisch würde ich den Ansatz sehen, die Beeinflussung des Geistes bzw. des Gefühls über den Körper Verhalten vorzunehmen, da ja ohnehin alles eins ist, und Ausdruck des anderen und umgekehrt. So gesehen ist die Muskelrelaxation eine Möglichkeit um über eine der vier Ebenen einzugreifen und eine Veränderung herbeizuführen. Wahrscheinlich auch die einfachste, denn wie verändere ich z.B. die vegetative Ebene medikamentös?. Ich kann mir auch vorstellen, dass, die emotionale Ebene direkt zu beeinflussen schwerer ist das geht wohl nur über die kognitive.
    Abschliessend denke ich, dass, auch wenn ich persönlich nicht zur reinen Verhaltenstherapie tendiere, verhaltenstherapeutische Methoden durchaus gut in jedes andere Konzept passen können und integriert werden sollten.

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