Lade Dokument...

Literaturwissenschaftliche Topik-Forschung, ein Überblick
PDF Dokument,
Themen: literaturwissenschaft Kategorie: Thesis/Diplomarbeiten
1420Views
373Downloads
Autor: | ![]() |
Universität: | Universität Konstanz |
Note: | 1 |
Thema: | Germanistik |
Lizenz: | ![]() |
Textauszug aus diesem Dokument
Formale oder materiale Topik?Kontroversen und Perspektiven der neuerenliteraturwissenschaftlichen TopikForschungMagisterarbeitvonRalf Boscher
MagisterarbeitvonRalf BoscherHindenburgstra e 1878467 KonstanzMatr.Nr.: 01/387606Formale oder materiale Topik?Kontroversen und Perspektiven der neuerenliteraturwissenschaftlichen TopikForschungvorgelegt im M rz 1999an der Universit t KonstanzPhilosophische Fakult tFachgruppe LiteraturwissenschaftPr ferin: Frau Prof. Dr. Almut TodorowPr fer: Herr Prof. Dr. Gerhart von Graevenitz
InhaltsverzeichnisVorbemerkung S. 3Einleitung Curtius und die Folgen? S. 5Erstes Kapitel Die formale Topik S. 17Ein Ausgangspunkt f r eine Aktualisierung der Topik S. 17Merkmale der Topik aus der Perspektive der formalen Topik S. 19Aktualisierung der Topik als Instrument der Interpretation S. 31Zweites Kapitel Die materiale Topik S. 36Materiale Topik S. 36Materiale Topik? S. 38Die Unsch rfe von Ciceros TopikAuffassung S. 42Die Unsch rfe des aristotelischen Topik bzw. ToposBegriffes S. 45Aktualisierung eines allgemeinen Topik bzw. ToposBegriffs S. 54Schlu Der Streit um einen angemessenen TopikBegriff S. 62Literaturverzeichnis S. 76
VorbemerkungDas Thema meiner Abhandlung ist die neuere literaturwissenschaftliche TopikForschung. Gegenstand von TopikForschung ist wie der Name schon sagt Topik,wobei unter Topik ein Zusammenhang verstanden wird, der Einzelelemente umfa t, dieTopoi genannt werden. Diese Topoi der Plural des altgriechischen Wortes Topos, welches Ort, Stelle, Rang bedeutet gaben der Topik ihren Namen.Wie Uwe Hebekus in einer Einf hrung f r Literaturwissenschaftler neueren Datumsschreibt, sei Topik gegenw rtig sicherlich kein Leitbegriff, den eine der diversen literaturtheoretischen Richtungen sich auf ihre Fahnen geschrieben h1 tte . Gleichwohl merktConrad Wiedemann in einer Ver ffentlichung des Jahres 1981 mit kritischem Untertonan, da Topik in den sechziger und siebziger Jahren [ ] zu einem Modebegriff geworden [sei]. Die Neigung, sich seiner vertrauensvoll zu bedienen, [ gehe] quer durch dieF cher der Geistes, Geschichts und Sozialwissenschaften 2.Wiedemann bem ngelt hier vor allem die Vagheit, mit der die Begrifflichkeit Topikverwendet werde. Damit aber ist nun auch das engere Thema meiner Arbeit angesprochen: denn, was genau unter Topik und Topoi zu verstehen ist, ist bis in die j ngste Zeitumstritten. Dies ist vielleicht auch der Grund daf r, da Topik wie Hebekus schreibt nicht zu einem Begriff mit zentraler Bedeutung f r die Literaturwissenschaft gewordenist, obwohl wesentliche Ans tze wie wir sehen werden gerade die zentrale Bedeutungder Topik f r die Literaturwissenschaft betonen.Dieser Streit wird jedoch nicht nur innerhalb der literaturwissenschaftlichen TopikForschung gef hrt. Vielmehr reiche der [ ] historische und interdisziplin re Umkreisder TopikForschung [ wie Lothar Bornscheuer schreibt ] seit geraumer Zeit weit ber den der europ ischen Literatur und des lateinischen Mittelalters hinaus, in dem sieErnst Robert Curtius vor einem halben Jahrhundert seit 1938 ins Leben gerufen hatte:n mlich sowohl ber das Mittelalter als auch ber die lateinische Literatur und nicht zuletzt ber den Disziplinenkreis der Literaturwissenschaften 3. 1Hebekus, Uwe: Topik/Inventio, in: Einf hrung in die Literaturwissenschaft, hrsg. von Miltos Pechlivanos/Stefan Rieger/Wolfgang Struck/Michael Weitz, Stuttgart/Weimar 1995, 82 96, hier: S. 82.2Wiedemann, Conrad: Topik als Vorschule der Interpretation. berlegungen zur Funktion von Toposkatalogen, in: Topik. Beitr ge zur interdisziplin ren Diskussion, hrsg. von Dieter Breuer/Helmut Schanze,M nchen 1981, 233 255, hier: S. 235.3Bornscheuer, Lothar: Neue Dimensionen und Desiderata der TopikForschung, in: MittellateinischesJahrbuch, Bd. 22 1987, hrsg. von Karl Langosch/Fritz Wagner, Stuttgart 1989, 227, hier: S. 2.3
Diese Entwicklung manifestierte sich z.B. in der 1978 in Aachen veranstalteten interdisziplin ren TopikTagung. Wenn man die ver ffentlichen Beitr g4e dieser Tagungverfolgt, so zeigt sich, da der Streit um ein angemessenes Verst ndnis der Topik nichtnur in den einzelnen Disziplinen, sondern auch interdisziplin r gef hrt wird. Und es erscheint mir eher unwahrscheinlich, da dieser Streit auf der neuerlichen auch interdisziplin r orientierten Tagung zu Rhetorik und Topik , die vom 9. bis 12. Oktober 1997in Blaubeuren stattfand, beigelegt worden ist. Das Zustandekommen dieser Tagung zeigtaber auch, da Topik nicht einfach nur ein Modebegriff war, sondern da Topik immernoch ein Thema ist, welchem Bedeutung f r die aktuelle Diskussion in den verschiedenen Wissenschaften zugesprochen wird5.Da meine Arbeit aber aus dem Interesse eines Literaturwissenschaftlers entstand, beschr nkt sie sich auf einen verglichen mit dem Gesamtkomplex Topik relativ kleinenBereich6. Diese Beschr nkung gilt sowohl f r die diachrone als auch f r die synchronePerspektive: die mehr als zweitausendj hrige Geschichte der Topik kommt so nur teilsweise und vor allem...
Gesamtes Dokument lesen »
MagisterarbeitvonRalf BoscherHindenburgstra e 1878467 KonstanzMatr.Nr.: 01/387606Formale oder materiale Topik?Kontroversen und Perspektiven der neuerenliteraturwissenschaftlichen TopikForschungvorgelegt im M rz 1999an der Universit t KonstanzPhilosophische Fakult tFachgruppe LiteraturwissenschaftPr ferin: Frau Prof. Dr. Almut TodorowPr fer: Herr Prof. Dr. Gerhart von Graevenitz
InhaltsverzeichnisVorbemerkung S. 3Einleitung Curtius und die Folgen? S. 5Erstes Kapitel Die formale Topik S. 17Ein Ausgangspunkt f r eine Aktualisierung der Topik S. 17Merkmale der Topik aus der Perspektive der formalen Topik S. 19Aktualisierung der Topik als Instrument der Interpretation S. 31Zweites Kapitel Die materiale Topik S. 36Materiale Topik S. 36Materiale Topik? S. 38Die Unsch rfe von Ciceros TopikAuffassung S. 42Die Unsch rfe des aristotelischen Topik bzw. ToposBegriffes S. 45Aktualisierung eines allgemeinen Topik bzw. ToposBegriffs S. 54Schlu Der Streit um einen angemessenen TopikBegriff S. 62Literaturverzeichnis S. 76
VorbemerkungDas Thema meiner Abhandlung ist die neuere literaturwissenschaftliche TopikForschung. Gegenstand von TopikForschung ist wie der Name schon sagt Topik,wobei unter Topik ein Zusammenhang verstanden wird, der Einzelelemente umfa t, dieTopoi genannt werden. Diese Topoi der Plural des altgriechischen Wortes Topos, welches Ort, Stelle, Rang bedeutet gaben der Topik ihren Namen.Wie Uwe Hebekus in einer Einf hrung f r Literaturwissenschaftler neueren Datumsschreibt, sei Topik gegenw rtig sicherlich kein Leitbegriff, den eine der diversen literaturtheoretischen Richtungen sich auf ihre Fahnen geschrieben h1 tte . Gleichwohl merktConrad Wiedemann in einer Ver ffentlichung des Jahres 1981 mit kritischem Untertonan, da Topik in den sechziger und siebziger Jahren [ ] zu einem Modebegriff geworden [sei]. Die Neigung, sich seiner vertrauensvoll zu bedienen, [ gehe] quer durch dieF cher der Geistes, Geschichts und Sozialwissenschaften 2.Wiedemann bem ngelt hier vor allem die Vagheit, mit der die Begrifflichkeit Topikverwendet werde. Damit aber ist nun auch das engere Thema meiner Arbeit angesprochen: denn, was genau unter Topik und Topoi zu verstehen ist, ist bis in die j ngste Zeitumstritten. Dies ist vielleicht auch der Grund daf r, da Topik wie Hebekus schreibt nicht zu einem Begriff mit zentraler Bedeutung f r die Literaturwissenschaft gewordenist, obwohl wesentliche Ans tze wie wir sehen werden gerade die zentrale Bedeutungder Topik f r die Literaturwissenschaft betonen.Dieser Streit wird jedoch nicht nur innerhalb der literaturwissenschaftlichen TopikForschung gef hrt. Vielmehr reiche der [ ] historische und interdisziplin re Umkreisder TopikForschung [ wie Lothar Bornscheuer schreibt ] seit geraumer Zeit weit ber den der europ ischen Literatur und des lateinischen Mittelalters hinaus, in dem sieErnst Robert Curtius vor einem halben Jahrhundert seit 1938 ins Leben gerufen hatte:n mlich sowohl ber das Mittelalter als auch ber die lateinische Literatur und nicht zuletzt ber den Disziplinenkreis der Literaturwissenschaften 3. 1Hebekus, Uwe: Topik/Inventio, in: Einf hrung in die Literaturwissenschaft, hrsg. von Miltos Pechlivanos/Stefan Rieger/Wolfgang Struck/Michael Weitz, Stuttgart/Weimar 1995, 82 96, hier: S. 82.2Wiedemann, Conrad: Topik als Vorschule der Interpretation. berlegungen zur Funktion von Toposkatalogen, in: Topik. Beitr ge zur interdisziplin ren Diskussion, hrsg. von Dieter Breuer/Helmut Schanze,M nchen 1981, 233 255, hier: S. 235.3Bornscheuer, Lothar: Neue Dimensionen und Desiderata der TopikForschung, in: MittellateinischesJahrbuch, Bd. 22 1987, hrsg. von Karl Langosch/Fritz Wagner, Stuttgart 1989, 227, hier: S. 2.3
Diese Entwicklung manifestierte sich z.B. in der 1978 in Aachen veranstalteten interdisziplin ren TopikTagung. Wenn man die ver ffentlichen Beitr g4e dieser Tagungverfolgt, so zeigt sich, da der Streit um ein angemessenes Verst ndnis der Topik nichtnur in den einzelnen Disziplinen, sondern auch interdisziplin r gef hrt wird. Und es erscheint mir eher unwahrscheinlich, da dieser Streit auf der neuerlichen auch interdisziplin r orientierten Tagung zu Rhetorik und Topik , die vom 9. bis 12. Oktober 1997in Blaubeuren stattfand, beigelegt worden ist. Das Zustandekommen dieser Tagung zeigtaber auch, da Topik nicht einfach nur ein Modebegriff war, sondern da Topik immernoch ein Thema ist, welchem Bedeutung f r die aktuelle Diskussion in den verschiedenen Wissenschaften zugesprochen wird5.Da meine Arbeit aber aus dem Interesse eines Literaturwissenschaftlers entstand, beschr nkt sie sich auf einen verglichen mit dem Gesamtkomplex Topik relativ kleinenBereich6. Diese Beschr nkung gilt sowohl f r die diachrone als auch f r die synchronePerspektive: die mehr als zweitausendj hrige Geschichte der Topik kommt so nur teilsweise und vor allem...
Gesamtes Dokument lesen »
Formale oder materiale Topik? Kontroversen und Perspektiven der neueren literaturwissenschaftlichen Topik-Forschung. Eine Aufarbeitung der literaturwissenschaftlichen Beschäftigung mit Topik unter besonderer Berücksichtigung von Lothar Bornscheuers Topik-Auffassung”
Kommentare zu diesem Dokument