
Probenfoto | © Rolf Arnold
Gesprächsreihe zur Inszenierung:
Im Anschluss an ausgewählte Vorstellungen werden auf Einladung des Schauspiel Leipzig Expertinnen und Experten spezielle Inhalte und Fragestellungen aus dem Abend vertiefen. Die Gesprächsreihe moderiert Dr. Jens Bisky (Süddeutsche Zeitung). Weitere Informationen finden Sie hier.
Die Schutzflehenden / Die Schutzbefohlenen
Aischylos (Die Schutzflehenden)
Elfriede Jelinek (Die Schutzbefohlenen)
Übertragung Aischylos: Dietrich Ebener
Eine humanistische Utopie aus der Antike und die Realität der Gegenwart treffen aufeinander. Verfasst ca. zwischen 480 und 460 v. Christus von einem der ersten Dramatiker, Aischylos, und verfasst 2014 von der Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek.
2013 suchen Flüchtlinge Asyl in Österreich und Zuflucht in der Votivkirche an der Wiener Ringstraße — und werden vertrieben. Diesen Vorfall nimmt Elfriede Jelinek zum Anlass einer vehementen Auseinandersetzung über den Umgang der Wohlstandsgesellschaft mit den Flüchtlingen aus dem Mittelmeerraum, über die Konstrukte der gedanklichen und geographischen Abschottung und der Angst vor dem Fremden.
Als Blaupause dient Elfriede Jelinek dabei Aischylos’ Text „Die Schutzflehenden“, der als erhaltener erster Teil eines verlorengegangenen Werkes das Schicksal der Töchter des Danaos beschreibt. Diese fliehen aus ihrer Heimat Ägypten über das Meer an den Strand von Argos. Dort flehen sie den König Pelasgos um Schutz an, er möge sie nicht den Söhnen Aigyptos’ ausliefern. Pelasgos befragt sein Volk — und das entscheidet, den Töchtern des Danaos Asyl zu geben. In die allgemeine Freude mischt sich die Sorge der Dienerinnen, die am Ende ahnungsvoll fragen, ob das Schicksal sich mit dieser Rettung schon erfüllt hat …
Einer der topographischen und thematischen Fixpunkte beider Texte ist das Mittelmeer: „Mare Nostrum“ nannte es die Antike, „Mare Nostrum“ hieß die im Oktober 2014 ausgelaufene Hilfsaktion Italiens zur Rettung von schiffbrüchigen Flüchtlingen auf dem Mittelmeer.
Das Schauspiel Leipzig wird beide Texte zeigen und in Korrespondenz stellen, die sich mit je eigener Kraft und Ästhetik gemeinsamen Fragen nähern. Bezugspunkt des Aischylos-Dramas sind die Götter, Bezugspunkt in Elfriede Jelineks Text sind wir alle.
Premiere: 2. Oktober 2015
Zur Leitung & Besetzung der Chöre
Theaterpädagogische Betreuung und Begleitmaterial: Jennifer Gaden

Audiodeskription am 15.1., 21.2., 28.5.16

Neu ab dieser Spielzeit: Kinderbetreuung am 1.11.
Fr, | 02. Oktober | 19:30 | Große Bühne | Karten | |
Sa, | 03. Oktober | 19:30 | Große Bühne | Karten | |
Do, | 08. Oktober | 19:30 | Große Bühne | Karten | |
Sa, | 17. Oktober | 19:30 | Große Bühne | Karten | |
So, | 01. November | 16:00 | Große Bühne | Karten | |
Sa, | 05. Dezember | 19:30 | Große Bühne | Karten | |
Fr, | 18. Dezember | 19:30 | Große Bühne | Karten | |
Fr, | 15. Januar | 19:30 | Große Bühne | Karten | |
Sa, | 06. Februar | 19:30 | Große Bühne | Karten | |
So, | 21. Februar | 19:30 | Große Bühne | Karten | |
So, | 20. März | 19:30 | Große Bühne | Karten | |
Sa, | 09. April | 19:30 | Große Bühne | Karten | |
Sa, | 28. Mai | 19:30 | Große Bühne | Karten |
Besetzung
Leitung
- Regie: Enrico Lübbe
- Bühne: Hugo Gretler
- Kostüme: Sabine Blickenstorfer
- Einstudierung & Leitung der Chöre: Marcus Crome
- Licht: Ralf Riechert
- Video: Kai Schadeberg
- Dramaturgie: Torsten Buß