HYPErLYNX.di.gi.arium 00.01.09

 

bei erinnerung an einen damen.bart, den ich irgendwo sah, kann im tv gewesen sein, fällt mir plötzlich ein gedicht ein, dass ich machte, länger her, worin es um DAMEN.SATTEL ging. um damen.fahrräder mit ihren schrägen stangen und das kissen an der senkrechten stange. historisch, weil die früher beim rad fahren röcke trugen. bei einer geraden querstange würde der rock wie ein zelt nach oben aufgespannt, es wären von vorn blicke möglich auf das, was auf dem damen.sattel sitzt, im rhythmus der pedale. logisch und entsprechende folgerungen aus dieser logik. was man also sehen würde. gedanken.experiment. im internet gibt es zahlreiche seiten, auf denen man getragene damen.slips bestellen kann, "duft.dicht verpackt". benutzte damen.sattel kann man nicht bestellen.

gestern mittag aufgewacht von rhythmischem geboller gegen die wand. man hörte fickende nachbarn. früher hat mich derlei immer aus dem häuschen gebracht, jetzt wirkt es eher komisch. man hört so zu, wie die schwer arbeiten, kriegt durch die wand aber immer nur sozusagen die geräusch.peaks mit. deutlich hörbar nach einigen minuten jedoch die mitteilung des mannes, dass er nunmehr "gleich, ja, gleich" zu "kommen" beabsichtige. dann ist plötzlich ruhe. ob die jetzt frühstücken? oder eine rauchen, film.mäßig und wie ich die erste des tages. es ist schon fast 12 mittags. aufraffen aus dem nachbar.lager, weil man dringend noch einkaufen muss. samstag.vormittage sind grundsätzlich scheiße, weil man da IMMER noch einkaufen muss. im nacken die angst, dass ja morgen zu ist und jetzt auch gleich. man darf nichts vergessen, muss einen tag voraus denken. planen. muss also jetzt überlegen, was man morgen essen könnte oder wollte. zumutung. aber natürlich ist man aus politischen gründen gegen sonntags.öffnung. praktisch wär's dennoch.

zeitung lesen am nachmittag. wieder dies gefühl: soll ich nun lesen? dann muss ich auch ALLES lesen, was mich interessiert. das ist dann schon wieder arbeit durch vollständigkeits.zwang. merke: ich lese nicht gerne, weil ich noch beim lesen merke, was ich alles nicht lesen kann, während ich dies hier lese. abends ähnliches gefühl bei rossini von helmut dietl, der auf sat.1 läuft. warum soll ich mir filme anschauen? die haben immer anfang und ende und dazwischen passiert was, nur damit das ende anders ist als der anfang. wie bei romanen, vor allem denen aus der jetzt gerade wieder modernen anglo.amerikanischen schule, die also einen richtigen verdrehbuchbaren plot haben. ich finde "handlung" inzwischen voll langweilig. wirkt immer irgendwie erfunden, weil in irgendeiner unnatürlichen abfolge, chronologische fixierung: erst passiert das, dann das, weil das vorher passierte oder deswegen jenes danach passieren wird. plot ist immer reduziert auf das plot.hafte und plot.verwertbare. öde. weil nämlich das "wahre leben" auch öde und überhaupt nicht plot.mäßig ist. es besteht ja zu 90% aus gedanken und so teil.handlungen, mikroskopischen routinen. in so einem ganz normalen leben passiert ja eigentlich nichts, außer manchmal selten. kaum unerhörte begebenheiten, die die novelle fordert. meine abneigung mag aber daran liegen, dass ich selbst eher ungern handle. lieber da sitzen und denken. oder schreiben, was ich gerade oder heute oder gestern oder neulich gedacht habe. deshalb ist auch das di.gi.arium momentan die geeignete form. mir fällt nichts ein, was ich erzählen könnte oder wollte. deswegen ist auch arno schmidts zettels.traum so geil, weil da auf über 1.600 din.a.3.seiten äußerlich praktisch nichts passiert. und irgendwie ist das auch ein reziprokes gesetz: wo viel handlung, da wenig gedanke und vice.versa.

gestern nacht im tv noch einen kriegs.film aufgenommen (heute geguckt, beim überspielen und werbung weg schneiden): hamburger hill von john irvin. fand ich gut, weil da auch wenig passiert. film.meter.lang palavern da die gi's in der etappe, und zwar nicht über den krieg, den sie gerade veranstalten, sondern über das, was sie machen werden, wenn sie wieder zuhause sind. gutes steak, guter drink, geile braut. und ne heiße dusche. fand ich klasse. schnitt zu kampfhandlung auf diesem hügel, den sie "nehmen" sollen. (patriarchaler archetyp: hügel nehmen, einnehmen, besiegen). das versuchen sie 10 tage lang, es gibt total viele tote, am 11. tag hat man's endlich geschafft, wo dann auch der film endet. auch klasse. da passiert eben nichts. nur jeden tag andere tote, denn wer schon tot ist, kann nicht nochmal tot sein. ansonsten alles gleich, keine entwicklung, keine scheiß handlung, kein scheiß plot. insofern übrigens ein anti.kriegs.film auf FORMALER EBENE. nicht dieses blöde gelaber, dass krieg schon doch sehr scheiße sei, sondern im schnittmuster die einförmigkeit, die krieg ist, nämlich alltag.

für gut befunden. erledigt. zu den akten.

im treppenhaus, da wo immer der kostenlose zeitungs.junk abgelegt wird von jugendlichen verteilern, ein mode.katalog für frühjahr.sommer.2000. erstmal: im letzten jahr hätte da drauf noch gestanden: "frühjahr.sommer 99". die sache mit der doppelnull traut sich kein setzer. interessant. im katalog die üblichen verrenkungen von dünn.häutigen modells, die die klamotten zeigen und mal bein, mal fuß und all ihr körper.zeugs, das im lieferumfang logisch nicht enthalten ist. ein nicht.plot wäre zb zu schreiben über so eine foto.session. wie man sich das als tasten.masseur so vorstellt. müsste ohne jede recherche gemacht werden. passt gut in die der.junge.herr.reihe. machen wir also. demnächst. auf diesen gedanken hin runter und den katalog ins häuschen gezerrt. als material. und dann noch mal schwanz.mäßig reinschauen.

guter tag. bettwärts nun. morgen wieder weiter, zyklusmäßig. immerhin ist hype01.txt, die erste woche, schon mal durch.gehalten und nunmehr fertig. fettig geht's auf in die nächste woche. noch 51.


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