Ein langer Weg schlaengelt sich entlang der Spree. Auf ihm tummeln sich verschlungene Paerchen, Bratwurst schlingende Restaurantbesuchern und Nordic-Walker – denn Joggen ist ja schon lange aus der Mode geraten. Es ist ein wundervoller Sommertag, wie man ihn von Billigflugangeboten aus der U-Bahn Station kennt.
Das Fahrrad rollt wie von selbst und ich klingel mich durch, bis es endlich etwas ruhiger wird. Langsam verlasse ich den Treptower Park mit seinen auf Hochglanz polierten Gruenflaechen und ueberfahre die verschwommene Grenze zum Plaenterwald.
Ein rostiger Metallzaun von gut zwei Metern Hoehe wird zu meinem staendigen Begleiter am Wegesrand. Teilweise komplett von Unkraut zugewuchert, versperrt er mir jede Sicht auf das Gelaende. Es dauert noch eine Weile und ich entdecke auf dem Grundstueck ein buntes Riesenrad. Wie ein toter Koloss ragt es sich in den blauen Himmel. Zu seinen Fuessen erblicke ich monstroese Dinosaurierskulpturen. Am Zaun vor mir haengt ein von Kindern gebasteltes Schild mit der Aufschrift Triceratops
. Es gibt Auskunft ueber Groesse, Gewicht und zu welcher Zeit das Ungetuem auf der Erde sein Unwesen trieb.
Ich setze meine Tour um den seit 2002 stillgelegten Plaenterwald fort. Ein Ort, den ich in meiner Kindheit gern besucht haette. Das dieser Wunsch unerfuellt bleibt, brauche ich wohl nicht mehr zu befuerchten. Denn 2008 ist das Jahr des Plaenterwalds und die Initiative Pro Plaenterwald bietet einen Spaziergang ueber das Gelaende an. Und wer weiss, vielleicht kann ich sogar bald die Aussicht vom Riesenrad geniessen, da der ehemalige Besitzer und Kokain-Schmuggler den Vergnuegungspark wieder eroeffnen will.
9 Kommentare zu
Ich nehme an, Sie haben den Beitrag im Logbuch gelesen, der letzte Woche Montag erschien?