Foto von Krystian Woznicki (cc by nc)
Die Anti-Kernkraftbewegung hat kein Gesicht. Dafür sorgt Redwolf. Als Anführerin der Protestkoalition tritt sie stets vermummt auf – um sich vor Anfeindungen seitens der Rechten zu schützen, aber auch, um zu vermeiden, dass ihre Person zu stark in den Mittelpunkt rückt. Es geht doch um politische Inhalte! Bevor sie vor vier Jahren an die Spitze der Post-Fukushima-Initiativen trat, hatte Redwolf Erfahrungen im Aktivismus zu anti-rassistischen, anti-faschistischen und globalisierungskritischen Anliegen gesammelt. Als die Musikgruppe Kraftwerk eine üppige Fukushima-Soli-Spende an ihre Organisation überwies, lautete die Notiz: Wir alle sind Redwolf!
Die niederländische Porträtmalerei des 17. Jahrhunderts hat mich inspiriert, Menschen in jenem Licht zu porträtieren, welches all den Monitoren entströmt, die heutzutage unsere Lebenserfahrungen dominieren und verändern: Handy-, Computer-, TV-Flachbildschirme. Die Fotos, die ich gemacht habe, zeigen in dieses rätselhafte Licht eintauchende Menschen – so als durchquerten sie das Grenzgebiet zwischen dem Virtuellen und dem Realen. Ich habe meine Foto-Serie The Foreglow genannt. Der Titel bezeichnet die Umkehrung der Abendröte: Eine strahlende Verheißung, dass sich etwas nähert.
Foto von Krystian Woznicki (cc by nc)
Über 60 in Japan: Zuviel Zeit, keine Aufgaben und deshalb politisch engagiert? Doch weder “Feierabend-Politik” noch “Renter-Aktivismus” treffen den Nagel auf den Kopf. Nein, die Älteren der Gesellschaft verspüren besondere Verantwortung für ihr Land. Nicht nur, aber auch weil sie mit der Illusion einer omni-potenten Technologie aufgewachsen sind. Wie der Mann oben auf dem Bild – ein Protagonist der Anti-Kernkraftbewegung, der für das Bohren harter Bretter den erforderlichen langen Atem hat.
Hanabi Taikai heißen die weltbekannten Feuerwerksfestivals in Japan, die es jedes Jahr im Sommer gibt. Ein gigantisches Lichtspektakel bei volksfestähnlicher Stimmung: selbstgemachtes Essen, traditionelle Kleidung, Leuchten in den Augen.
Als Nuklearkatastrophe von Fukushima werden eine Reihe katastrophaler Unfälle und schwerer Störfälle im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi und deren Auswirkungen bezeichnet. Die Unfallserie begann vor exakt drei Jahren mit dem Tōhoku-Erdbeben und lief gleichzeitig in vier von sechs Reaktorblöcken ab. Auf dem Foto oben sind Arbeiter vor dem Kernkraftwerk Hamaoka zu sehen, wo sich im Mai 2011 ebenfalls ein schwerer Störfall ereignete. Ich habe das Foto einen Monat danach aufgenommen.
Foto von Robby Schulze (cc by 2.0)
“United States is not monitoring and will not monitor communications of the chancellor” zwitschern die Stimmen auf den heiligen Kanälen. Interessant: “Ist nicht” und “wird nicht”. Was ist mit “hat nicht”? Die Vergangenheitsform wurde offenbar vergessen.
Foto von Nozomi Matsumoto (by-nc-sa)
Beim ATK-Festival findet im ZK/U mit über 20 Live Acts am 23. und 24. August ein spontanes Aufeinandertreffen unterschiedlicher und voneinander unabhängiger Systeme. Die Ereignisse sind unberechenbar, eigenständig und temporär. Sei dabei!
Foto von telomi (by-nc-sa)
Am Ostseestrand wimmelt es vor Kindern. Wer mit ihnen spielt, beginnt die Welt mit ihren Augen zu sehen. Oder ist es der Blick durch Erinnerung an die eigene Kindheit?
Lichtspiele in einer Installation von Shan Blume, die für sich sprechen. Bleibt die Frage: Warum begreifen wir Licht nicht auch im Alltag mehr als Spielzeug? Statt es nur als Beleuchtung zu nutzen?
Fotos: Frank Rothe
Dieser ungarische Schriftsteller hat ein Leben lang hier gearbeitet und wird die Wohnung jetzt verlassen. “Ich ziehe zu meiner Frau auf die Budaer Seite“, sagt er.
Foto von Norifumi Ogawa (by-nc-sa)
Das ist ein sehr ungewöhnlicher Himmel über Tokio (hier in der Panorama-Ansicht), denn man kann den Fuji nicht mehr sehen. In der Stadt tragen dieser Tage viele Menschen eine Maske, weil die Luftverschmutzung so stark ist: Pollen, gelber Sand aus China, Schadstoffe, radioaktive Spuren, etc.
Foto von Henry Lydecker (by-nc-sa)
Die Kamera vor dem Gesicht immer dem Tourguide folgend und einen Sonnenschirm gegen anbahnende Bräune aufgespannt, überrollt der Massentourismus aus Asien Großstädte in Europa. Fünf Tage, sieben Städte: Have you had Europe. Kaum Zeit, um auf die Karte zu gucken und zu erkennen: „Hier bin ich.“