• Das Internet in Deutschland

    Studiert habe ich von 1971 bis 1975 in Bremen Sozialwissenschaften mit den Schwerpunkten Organisations- und Betriebssoziologie sowie Stadt- und Regionalentwicklung. Schon im Studium und dann als Forschungsassistent ging es mir vor allem um die empirische Analyse der Realitaet: Wie veraendern sich Arbeit, Wirtschaft und Region im Gefolge des technischen Wandels? Ende der achtziger Jahre ging es vor allem um die Frage der Wirkungen des Einsatzes von Computern, spaeter dann um das Thema Internet und Gesellschaft. weiterlesen »

  • Vernetzte Schusswaffen

    Vor kurzem enthuellte Microsoft seine juengsten Plaene, den Zugang zum Internet ueberall und mit allem zu gewaehrleisten. Zudem sollen die verschiedenen Versionen des Betriebssystems Windows allgegenwaertig und so notwendig, wie die Luft, die wir atmen werden. So verkuendete CEO Steve Ballmer bei der Conference on Ubiquitous and Environmental Computing, dass Microsoft die Rechte an der legendaeren Marke Colt erworben haette und dass eine massgeschneiderte Windows-Version fuer Pistolen derzeit in der Beta-Testphase sei. weiterlesen »

  • Datenströme: “Die vielen Medien sind in dem einen und einzigen Medium Computer konvergiert.”

    Ende Januar war ich mit Freunden Schlittschuhlaufen auf dem Tegeler See. Nachmittags sassen wir am Ufer einer Insel auf einem Steg in der Sonne. Hinter den Baeumen in unserem Ruecken hoerten wir einen Hubschrauber. Jemand rief ueber Megafon durch den Rotorenlaerm: Bitte verlassen sie sofort das Eis. Quer ueber den See hatte sich ein 500 Meter langer und drei Meter breiter Riss gebildet. weiterlesen »

  • Der lange Arm des Real Life

    Der Bankraub und die neuen Informations- und Kommunikationstechniken befluegeln die Phantasien der Menschen und finden jeweils mannigfaltigen Niederschlag in der Populaerkultur. In diesem Feld forschen Kulturwissenschaftler aus den Nachfolgedisziplinen der Volkskunde. In einer solchen Perspektive liegen beide Themen naeher beieinander als es zunaechst den Anschein hat. Darueber hinaus finden sich in beiden Themenfeldern zahlreiche Erzaehlungen und Mythen. Jene sind sowohl Gegenstand von volkskundlicher Bankraubforschung als auch kulturwissenschaftlicher Technikforschung. Ausserdem spielt die richtige Techniknutzung sowohl beim Schraenker (Tresore und Schneidbrenner) als auch beim ordinaeren Bankueberfall (Waffen und Fluchtauto) sehr oft eine entscheidende Rolle. weiterlesen »

  • Zukünfte des Internet: Feuilletonintellektuelle, Machtgesetze und Netzkritik

    Traditionell stehen Kritik und Entwurf einander fremd oder gar feindselig gegenueber. Fuer mich aber gehoert der Pathos Theodor Adornos der Vergangenheit an. In Deutschland mag es schwierig sein, Kritik von der Tradition der kritischen Theorie zu trennen. Aber es ist durchaus nicht unmoeglich. Ein Beispiel waere das Projekt Netzkritik. Es verfolgt das unmoegliche Ziel, eine radikale Negativitaet in den Dienst einer ebenso radikalen Zukunft zu stellen. weiterlesen »

  • Im Netz der Literatur

    Der deutsche Buchmarkt ist – allen Unkenrufen zum Trotz, dass es mit der Lesekultur hierzulande immer mehr bergab gehe – nach wie vor extrem vielseitig. Zu dieser Vielseitigkeit tragen in hohem Masse Buecher bei, die aus nahezu allen Literaturen der Welt ihren Weg zu deutschen Lesern finden. Insbesondere im Bereich der Belletristik spielt die uebersetzte Literatur eine enorme Rolle: Zuletzt hatte sie einen Anteil von ueber 20 Prozent an den neuen Titeln. weiterlesen »

  • Vernetzungsmoeglichkeiten

    Es klingt vielleicht verrueckt, aber Konzerne beginnen erst jetzt zu realisieren, dass die Webplattform nicht den IT-Spezialisten ueberlassen werden sollte. Hier geht es um Publikation, um Kommunikation: Waren werden verkauft, sie werden bis zur Haustuer geliefert und eine neue Marke etabliert sich im Webgeschaeft durch kollektiv erarbeitete Inhalte. weiterlesen »

  • Bitte lächeln!

    Das Internet war von Anfang an als Kommunikationsmedium gedacht (E-Mail, Usenet). Das WWW wurde ja erst anschliessend entwickelt und war zunaechst dafuer angelegt, parallel zu den sonstigen Kommunikationswegen im Internet eine einfache Moeglichkeit zu bieten, Dokumente in einer allgemein lesbaren Form zu veroeffentlichen. Erst durch die grafische Aufbereitung des WWW hat sich das Internet schneller verbreitet. Im Umkehrschluss hat sich dann das WWW nach und nach dem urspruenglichen Ansatz des Internets angepasst und wurde ein Kommunikationsinstrument zwischen den Usern. weiterlesen »

  • Fit im Internet: ZIA und das Blog “Riesenmaschine”

    Prototypische Internet-Macher wie die in den 1990er Jahren haeufig beschworenen Nerds, Medienaktivisten und Flaneure gibt es zu Beginn des 21. Jahrhunderts nicht mehr. Die Bloggerin und Schriftstellerin Kathrin Passig wagt eine Bestandsaufnahme. weiterlesen »

  • Neue Ambitionen

    Keine Ahnung, ob es irgendeine Bedeutung hat, dass das Platzen der Dotcom-Blase ausgerechnet im Jahr 2000 stattgefunden hat. Fuer die Einsicht, dass das sogenannte neue Millennium wohl kaum eine kulturelle Zeitenwende bringen wuerde, war es im Fruehling 2000 zu frueh – wer darauf nicht schon Jahre vorher gekommen war, haette sich bis zum September 2001 und dem prompt in Gang gesetzten, unbegrenzten Krieg gegen den Terror in Sicherheit wiegen koennen. Ich vermute, dass das nichts mit irgendeinem frisch angebrochenen Zeitraum zu tun hatte, sondern damit, dass die Beteiligten eingesehen haben, dass auch die Virtualitaet des Kapitals ihre Grenzen hat, Zweitausender im Datum oder nicht. weiterlesen »

  • Kollektiver Zwang oder Zugang für alle? Warum das Internet noch keine Weltbibliothek ist

    Wir können im Internet alles Erdenkliche mühelos teilen – Informationen und Daten in jeglicher Form: ob Bilder, Texte, Musik oder Filme. Die Möglichkeiten scheinen schier endlos. Doch können wirklich alle Regionen und Kulturen an diesem Spiel teilnehmen? Schriftsteller, Medienaktivist und Berliner Gazette-Autor Fran Ilich über das globale Gehirn, das unsere Gesellschaften vernetzt, aber auch gleichzeitig voneinander trennt. weiterlesen »

  • Du bist das Netz

    Es war 1999, Dezember. Draussen war die Hamburger Speicherstadt und das, was man auch bei uns einmal die New Economy nannte, war noch am Leben. Drinnen sassen genau die sieben Personen, die fuer eine ordentliche deutsche Vereinsgruendung notwendig waren und beschlossen die Formalisierung des kleinen, aber feinen Erfolges, der fuer politik-digital bereits vor der Bundestagswahl 1998 begonnen hatte. Die Ziele waren hoch, die Plastikwoerter biegsam: als verlagsunabhaengige und parteienuebergreifende Informations-, Kommunikations- und Partizipationsplattform wurde die Entwicklung der digitalen Informations- und Wissensgesellschaft anvisiert. e.V. – Here we are now, entertain us. weiterlesen »