• Die Zeitung neu öffnen

    Noch lange nicht Frühling. Bei uns trotzdem schon alles neu. Bis auf das gute alte Pixellogo, das bleibt natürlich. Die Webseite berlinergazette.de sieht nun mehr denn je nach Zeitung aus und markiert zugleich deutlicher denn je eine wichtige Weiterentwicklung der Zeitung – ein Anliegen, das uns seit 1999 antreibt. Lediglich ein Buch aus der klassischen Zeitung bleibt in der Berliner Gazette erhalten: Feuilleton. Wirtschaft, Politik, Sport – all das fließt in unseren offenen Kulturbegriff. Stattdessen gibt es Symposium, Initiative, Anthologie und Seminar. Kategorien, welche für die Öffnung der Zeitung stehen: Die Öffnung gegenüber nicht-digitalen Bereichen der sozialen Interaktion. Und die Öffnung Ihnen gegenüber: der Leserin, dem Leser. weiterlesen »

  • Software is like sex…

    … it’s better when it’s free. Diese Worte von Linus Torvalds, Gruender des freien Linux-Projektes, werden gern zitiert. So eingaengig das Zitat ist, so kompliziert ist dessen Hintergrund: free, das meint hier nicht einfach kostenlos. Es bezieht sich ganz angelsaechsisch auf free speech statt free beer. Die Frage also bleibt: Wann ist Software eigentlich frei? Richard Stallmann, Gruender der Free Software Foundation, hat hierfuer vier Kriterien festgelegt: Software ist frei, wenn sie erstens unabhaengig vom Zweck genutzt, zweitens untersucht und veraendert werden, drittens weitergegeben und viertens jede Veraenderung veroeffentlicht werden darf. weiterlesen »

  • Pink, Pessimismus und ein Playboy

    Auf der Suche nach dem Glueck, nach Liebe, nach Freiheit oder nach dem wahren Land begegnet der Mensch immer anderen Menschen. Manche sind ebenfalls auf der Suche, manche sind schon verzweifelt, weil sie die Wahrheit um den Verstand gebracht hat und manche brauchen Luegen um den naechsten Schritt zu wagen. In Maxim Gorkis Stueck Nachtasyl treffen diese Menschen in einem Keller, wie einer Hoehle aufeinander. Sie stehen am Rande der Gesellschaft, trinken oder beschaeftigen sich mit niederen Arbeiten. Ueber 100 Jahre nach der Urauffuehrung in Moskau unter der Regie von Konstantin Stanislawski, verlor das Stueck bis heute nicht an Bedeutung. Noch immer funktioniert es als ein Spiegelbild unserer Zeit, das sich in den immer gleichen Wuenschen, Hoffnungen und Schicksalen der menschlichen Seele aeussert. weiterlesen »

  • Kino im Zeichen der offen-kollaborativen Programmierung ohne klassischen Urheber

    Software, speziell Open Source, avanciert zum Modell für das große Ganze – auch für Kultur. Kunst, Literatur, Musik aber auch Kino stehen im Zeichen der offen-kollaborativen Programmierung ohne klassischen Urheber. Der Medientheoretiker und Berliner Gazette-Autor Florian Schneider atmet die frische Luft des Open Source Kinos. weiterlesen »

  • Globalisierungskritik, wie weiter? Antwort #89

    Der Begriff Globalisierung hat eine Tendenz zur Universalisierung von Partikulaerem, was mir den Begriff etwas suspekt macht. Globalisierungskritik existiert auf lokaler Ebene seit es Bestrebungen zur Globalisierung oder Kolonialisierung gibt. Mit der Verlegung der grossen Datenbahnen und niedrigeren Eintrittsschwellen in die Informationsgesellschaft hat sich, so meine ich, eine Globalisierungskritik herausgebildet, die erstmals – potenziell – global vernetzt ist. Erst mit dem massenmediatisierten Globalisierungsbegriff wurde die Antithese moeglich. weiterlesen »

  • Globalisierungskritik, wie weiter? Antwort #88

    Wenn es um Globalisierung geht, ist das erste, woran ich denke De-Territorialisierung. Das haengt irgendwie mit den Umstaenden zusammen, unter denen ich aufgewachsen bin. Ich reiste und lebte seit der fruehen Kindheit in verschiedenen Laendern, was mir eine Art unbewusste Vorstellung davon vermittelte, dass verschiedene Realitaeten und generische Zustaende ein natuerlicher Teil des Lebens sind. Trotzdem ich den Begriff kannte, verstand ich die Ausmasse des Informationszeitalters in den Neunzigern erst vor zehn Jahren als einen klaren Durchbruch; ein Prozess der das Aufzwingen globaler Tendenzen vereinfacht, aber gleichzeitig die Staerkung kleinerer Einheiten und Einflusskreise ermoeglicht. Ein Prozess der auch voller Widersprueche und negativer Auswirkungen ist. weiterlesen »

  • Globalisierungskritik, wie weiter? Antwort #87

    Den Begriff Globalisierung verbinde ich mit dem Globus. Da kommt sofort ein raeumliches Moment hinein. Auf die Frage: Wo befinde ich mich? ist die allgemeinste Antwort: auf dem Globus. Dass ich mich immer auch in speziellen Raeumen befinde, in einem Land, in einer Stadt, in einem Zimmer, ist eine sekundaere Frage. An jedem Punkt der Erdkugel kann ich allgemein sagen: ich bin hier, naemlich auf der Erdoberflaeche. Nun hat die Technik ermoeglicht, den Erdboden zu verlassen. Der Weltraumfahrer kann sagen: Dort ist die Erde. weiterlesen »

  • Tatort im Netz: Internet killed the Krimi-Star

    Der 1970 gestartete >Tatort< ist die am längsten laufende und derzeit auch beliebteste Krimireihe im deutschen Sprachraum. Seit etwa genauso langer Zeit ist das Internet in der Entwicklung begriffen und inzwischen auf dem besten Wege selbst zum Tatort zu werden. Auch und gerade, was die Aufmerksamkeitsökonomie anbetrifft. Medienwissenschaftler Caspar Clemens Mierau kommentiert. weiterlesen »

  • Globalisierungskritik, wie weiter? Antwort #86

    Theoretisch und politisch interessant fuer meine Beschaeftigung mit der Globalisierung ist vermutlich das Phaenomen, das Richard Falk und andere als Globalisierung von unten beschreiben – also jene lokalen und qua informeller Vernetzungen auch globalen Formen des direkten politischen Handelns sowie der gewaltfreien (>zivilen<) und gegen soziale, oekonomische und politische Machtasymmetrien gerichteten Kooperation, die haeufig vergessen werden, wenn man ueber Globalisierung aus dem Blickwinkel des Staates spricht. weiterlesen »

  • Travel writing 2.0: Touristen und Blogger in Palanga

    Die ersten beiden Tage unseres Seminars “Tourismus-Komplexe” haben theoretische und praktische Fragen ins Blickfeld gerückt und dabei Globalisierung und ‘Travel Writing’ in einen Zusammenhang gestellt. Ein kurzer Foto-Essay. weiterlesen »

  • Globalisierungskritik, wie weiter? Antwort #85

    Was bei Michel Foucault trotz seiner erstaunlichen Interpretation der Machtmechanismen fehlt, ist eine analoge Reflexion des Politischen in seiner gesamten Ausdehnung, also auch den Aspekt des Gemeinsamen umfassend. Was die Globalisierung angeht, so konnte er darin nicht die Dynamik wieder erkennen, welche zum Zeitpunkt seines Todes im Jahr 1984 noch teilweise verborgen war, auch wenn die Krise des Ostblocks schon absehbar war. Aus dieser Perspektive ist die fruehzeitige Eingebung von Marshall McLuhan – bekanntlich praegte er den Begriff Global Village – umso bemerkenswerter, speziell im Hinblick auf das von Jean-Luc Nancy und Maurice Blanchot initiierte Theoretisieren des gemeinsamen Existierens sowie der Communitas in den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts. weiterlesen »

  • Berliner Wasser

    Berlin als Wassermasse, als Sammelbecken für alle und alles, Mitschwimmer, Treibholz und Seesterne – Berliner Gazette-Redakteurin Sarah Curth blickt sich beim Schwimmen um. weiterlesen »