• Globalisierungskritik, wie weiter? Antwort #77

    Meine Weltanschauung – als Veteran unter den Befuerwortern einer nachhaltigen Entwicklung-, wurde stark von den Buechern gepraegt, die ich in den 1970ern las, inklusive Fritz Schumachers Small Is Beautiful. Ich mochte den eigenwilligen Mix aus Psychologie, Oekonomie, Philosophie, Technologie und Politik. Obwohl mir das Buch 35 Jahre spaeter nicht ganz so schluessig erscheint wie damals. Man sagt, dass Schumacher sein Buch eigentlich Economics As If People Matter nennen wollte. Doch sein Verleger war ueberzeugt davon, dass das langweilig sei und kam auf den einpraegsamen Titel Small is beautiful. weiterlesen »

  • Jazz schreiben

    Einmal waehrend einer Nacht oder am Morgen oder Abend eines Tages stehe ich in meinem Zimmer, ich stehe oder sitze still, schaue auf die Uhr und dann notiere ich, eine Frage zum Beispiel, oder einen Gedanken, eine getraeumte, eine erfundene oder eine erlebte Geschichte. Mal ist das Particle, das ich finde, eine kleinere Einheit, eine Zeile lang oder nur ein Wort, dann wieder von groesserem Umfang, aber hoechstens von doppelter Bildschirmhoehe. Und sobald der Text fertig geworden ist, wird gesendet, ein seltsamer, ein aufregender Moment in jedem Falle, und noch immer kann ich nicht sagen, warum das so ist, warum ich die Sekunde der Publikation so intensiv erlebe. weiterlesen »

  • Globalisierungskritik, wie weiter? Antwort #76

    Um mein Interesse an der Globalisierung zu beschreiben, will ich gern folgendes Beispiel waehlen: Die unterschiedliche Art und Weise, wie gegenwaertige Bilder die Beziehung zwischen den globalen und regionalen Sphaeren darstellen. Nehmen wir beispielsweise Fotos im Netz: Sie verleihen regionalen Strukturen Ausdruck in einer globalen Community. Von dem Begriff Global Village, der mit diesen Vorgaengen verbunden wird, habe ich zum ersten Mal in den fruehen 1980er Jahren gehoert. Damals war ich im Grundstudium und verfolgte die Diskussion ueber die Buecher von Marshall McLuhan. weiterlesen »

  • Ein Imperativ weniger

    Mitte dieses Jahres bin ich aus allen Internetforen, an denen ich mich beteiligt hatte, ausgetreten. Der Wunsch in mir wurde immer groesser, mein Leben nach Jahren der Beschleunigung mal wieder zu entschleunigen. Also habe ich beschlossen, mein Engagement im Netz konsequenter zu minimieren. weiterlesen »

  • Globalisierungskritik, wie weiter? Antwort #75

    Mich interessiert weniger die Globalisierung als solche, als vielmehr der damit einhergehende politische Rekonstituie- rungsprozess der Welt, genauer: der Kampf um die Welthegemonie. In der so genannten Globalisierung, zunaechst schlicht als Weltmarkt ohne Grenzen verstanden, erkenne ich eine grundlegende kulturelle, militaerische und finanzpolitische Konkurrenz zwischen dem Neuen Europa, den USA, Eurasien (wie Jimmy Carters ehemaliger Sicherheitsberater Zbingniew Brzezinski die Einflusssphaere der ehemaligen Sowjetunion bezeichnet), sowie den aufstrebenden Staaten China und Indien. weiterlesen »

  • Nachforschungen im Schwabendschungel

    Die Schwaben in Berlin. Östlich der Elbe am Prenzlauer Berg gehören sie nicht zu den beliebtesten Lebewesen. Ein Grund weswegen Berliner Gazette-Autor Joerg Offer in der U-Bahn der Schweiß ausbricht, als er feststellt, dass er sich gerade auf dem Weg ins Auge des Orkans befindet: Ein schwäbischer 40. Geburtstag am Prenzlauer Berg. Angekommen, stellt er Nachforschungen im Schwabendschungel an, denn er will das Geheimnis der Menschen südlich vom Rhein erkunden.
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  • Das Blog als Roman

    Ich habe – fuer meine Generation – relativ frueh damit begonnen, mit Verwerfungen zu arbeiten, deren gesellschaftliche Auswirkungen im Siegeszug der Neuen Medien, den ich ueberaus bewusst miterlebt habe, unuebersehbar waren. weiterlesen »

  • Globalisierungskritik, wie weiter? Antwort #74

    Globalisierung ist ein inflationaer gebrauchter Begriff, und nicht immer wird ganz klar, was damit gemeint ist. Wenn er in meinem Buch Ungleiche Voraussetzungen. Zur Globalisierung der Kuenste schon im Titel auftaucht, so deshalb, weil er meiner Ansicht nach genau das beschreibt, was in der Kunst seit mehr als einem Jahrhundert passiert: Unter dem Eindruck alternativer Modelle treten Kuenstler aus dem Schatten der eigenen Tradition heraus – japanische Holzschnitte, afrikanische Masken und Statuen praegen die europaeische Moderne eben so sehr, wie umgekehrt europaeische Vorlagen die japanische und die afrikanische moderne Kunst. weiterlesen »

  • Globalisierungskritik, wie weiter? Antwort #73

    Mein groesstes Interesse gilt den Netzwerken der transnationalen Migration. Internationale Migrationsbewegungen hat es in allen gesellschaftlichen Schichten immer gegeben und es wird sie immer geben. Aber die neue Globalisierung seit Ende der 1970er Jahre hat auch eine neue globale Arbeitsteilung und damit eine, wenn man sie so nennen moechte, transnationale Klasse von ArbeiterInnen hervorgebracht: Die so genannten Pendel- oder TransmigrantInnen – hochmobil, schlecht bezahlt und zumeist mit prekaerem rechtlichen Status. Dahinter steht, dass es sich eine wachsende Anzahl von Menschen nicht mehr leisten kann, ihre soziale, kulturelle und oekonomische Reproduktion an einem Ort stattfinden zu lassen. weiterlesen »

  • Gedichte als Antiware

    Ich bin sowohl Netzautor, als auch Buchautor. Alle Gedichte, die in meinen Gedichtband skzzn aufgenommen wurden, habe ich zuvor auf meinem Blog publiziert. Mir gefiel die Idee einer chronologischen Anordnung lyrischer Skizzen, einer Auswahl, bei welcher der Leser, wie in einem Blog, einen laengeren Arbeits-Zeitraum (im Fall von skzzn mehr als ein Jahr) mitverfolgen kann. weiterlesen »

  • Globalisierungskritik, wie weiter? Antwort #72

    Globalisierung ist kein Phaenomen, das in den letzten Jahren begonnen haette. Die gesamte Geschichte des Kolonialismus ist eine globale Gewaltgeschichte. Aus einer postkolonialen Perspektive geht es um eine Auseinandersetzung mit Globalisierung und neokolonialen Verhaeltnissen, die oekonomische mit historischen und wahrheitstechnologischen Dimensionen verknuepft. Ich interessiere mich in diesem Zusammenhang vor allem fuer historische und gegenwaertige Kaempfe. weiterlesen »

  • Neue Umfrage: Autorschaft

    Haben Sie schon Mal ins Internet geschrieben? Und, wie war es so? Haben Sie sich danach ein bisschen wichtig gefuehlt, so als Blogger, Kommentator oder Forumsnoergler? Oeffentlich schreiben ist heute so einfach wie eine Briefmarke aufzukleben: Bisschen Spucke, bisschen Feingefuehl, Batsch und raus damit. weiterlesen »