Fuer Veranstalter und Kritiker der G8-Gipfel bedeutet der jaehrliche Rhythmus Kontinuitaet: Nach dem G8-Gipfel (2007 in Heiligendamm) ist vor dem G8-Gipfel (2008 in Japan). Seit dem G8-Gipfel in Genua im Jahr 2001 sind die regelmaessigen Gipfeltreffen der grossen Industriestaaten eine wichtige Plattform fuer die globalisierungskritische Bewegung geworden. Die Versammlung politischer Entscheidungstraeger und die Aufmerksamkeit der weltweiten Massenmedien bieten das noetige Umfeld, um die Anliegen der Bewegung publikumswirksam in Szene zu setzen. Doch die wiederholte Konfrontation mit der staatlichen Politik ist fuer soziale Bewegungen eine zweischneidige Sache. weiterlesen »
Selten gab es eine Situation, die so unabsehbar war: Wie weit wird die Globalitaet gedeihen, oder sind Rueckschlaege absehbar? Gibt es nur die schlechte oder auch eine gute Globalisierung? Wenig Zweifel besteht, dass sie voranschreitet, in oekonomischer, politischer und kultureller Hinsicht. In oeko- nomischer Hinsicht hat der sich herausbildende Weltmarkt nicht nur Nachteile: Manche Laender werden abgekoppelt, es gibt Polarisierungsprozesse, aber es gibt auch viele Gruppen, die von der Teilhabe an der Dynamik des Weltsystems profitieren. Fuer die europaeischen Luxuslaender eine ambivalente Entwicklung. weiterlesen »
Das Global Studies Programme der Universitaet Freiburg ist ein interdisziplinaeres sozialwissenschaftliches Studium, das Studierende aus der ganzen Welt anspricht, die Globalisierung aktiv mitgestalten wollen. Das Programm wendet sich aller- dings weniger an kuenftige Geschaeftsleute und Politiker als an Menschen, die an sozialer Gerechtigkeit interessiert sind. Ausrichtung des Studiengangs und Bewerberkreis verstaerken sich dabei immer mehr wechselseitig. Aus diesem Grund sind Ereignisse wie ein G8-Gipfel Gegenstand von Interesse, Diskussionen und Engagement seitens der Studierenden. weiterlesen »
Ereignisse wie der G-8-Gipfel in Heiligendamm sind – im Rahmen der gesamten Thematik von Global Governance – zentrale Themen fuer den wissenschaftlichen Ansatz der Global Studies. Am GIGA. German Institute of Global and Area Studies
verstehen wir unter Global Studies
die Analyse transnationaler Prozesse und der Konstitution globaler Strukturen (>Weltgesellschaft<) sowie der Wechselbeziehungen zwischen dieser globalen Ebene und anderen Ebenen gesellschaftlicher Entwicklung. weiterlesen »
Die Proteste gegen den Gipfel haben gezeigt, dass die globalisierungskritische Bewegung auch in Deutschland in der Lage ist massenhaft und kollektiv zu protestieren. Das war eine wichtige Erfahrung. Wir als Gruppe FelS haben unsere Schwerpunkte in der Mobilisierung mit den Massenblockaden und dem antirassistischen Aktionstag, richtig ausgewaehlt. weiterlesen »
Heiligendamm war kein grosser Einschnitt fuer die globalisierungskritische Bewegung – haette aber einer werden koennen. Diie Proteste gegen die G8-Politik 2007 zeigten fuer die Bewegung vor allem eines: Sie lebt, sie wird wahrgenommen, und zwar vor allem dann, wenn sie auf gesetzte Themen wie auf ein Treffen der so genannten G8-Repraesentanten angemessen reagiert. Es hatte zahlreiche Abgesaenge gegeben; die Strasse war im Rahmen der Auseinandersetzung mit der globalisierungskritischen Bewegung immer wieder als eine Art romantischer oder naiver Ort
interpretiert worden. weiterlesen »
Als universitaeres Programm (konkret: Wahlfachschwerpunkt) an der Universitaet Graz geht es bei Global Studies
in erster Linie um die politischen, rechtlichen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Bedingungen und Folgen der Globalisierung. Dabei ist es das zentrale Anliegen, mit den Studierenden in eine kritische Diskussion zu den verschiedenen Formen, Prozessen und Akteuren der Globalisierung einzutreten. In diesem Sinne sind auch die Argumente und Forderungen der Anti-Globalisierungsbewegung wiederkeh- rende Themen in den einzelnen Lehrveranstaltungen. weiterlesen »
Ich glaube, die G-8-Proteste sind, wie erwartet, wieder verebbt, und mir kam das ohnehin so vor, als ginge es dabei mehr um so eine Art Festspielcharakter, der da von allen Seiten ausgelebt wurde. Ich bin, was die Wirkungen dieser Protestform betrifft, ehrlich gesagt skeptisch, ohne dass ich das jetzt als Haeme oder klammheimliche Freude des weltverhaeltnissefrustrierten Altlinken gelesen wissen moechte. Die Anti-Globalisierungs-Bewegung hat sich halt bewiesen, dass es ihr um gesellschaftliche Verantwortung zu tun ist – so als Haltung und Identitaetsmoment und als Verantwortung. weiterlesen »
“Ich mache jetzt nur noch Scheiße”, heißt es in einem Tagebucheintrag von Arno Schmidt; gemeint sind: journalistische Texte für Zeitungen. Dietmar Dath hat seit 1990 einen ganzen Haufen – nun: journalistische, satirische und essayistische Texte veröffentlicht und sich damit eine eigene Fangemeinde erschrieben. Diese Zeitungstexte werden nun in dem Buch “Heute keine Konferenz” gebündelt. Susanne Lederle hat es für die Berliner Gazette gelesen. weiterlesen »
Einerseits haben die Proteste gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm nur geringe praktische Konsequenzen (z.B. ein voruebergehender Zulauf fuer einige globalisierungskritische Gruppen). Andererseits sind sie auf der symbolischen Ebene nicht unbedeutend. Es gab nur wenig Streitereien in der Vorbereitungsphase – eine Seltenheit unter den Linken; die moderaten und die staerker offensiven, zu Blockadeaktionen bereiten Gruppen haben sich nicht auseinanderdividieren lassen; die physische Abschirmung der Spitzenpolitiker hat die Exklusivitaet ihrer Zirkel bildstark vor Augen gefuehrt. weiterlesen »
Globalisierung ist ueberall. Vom Arbeitsmarkt ins Lebensmittelregal. Ich bin dagegen. Coca cola und die Oelindustrie. Endlich wieder ein Feind. Vereint dagegen. Protest vergemeinschaftet. Anti garantiert community. Wogegen? Den globalen, Natur und Menschen verachtenden Kapitalismus natuerlich. Anti ist einfach. Zu einfach. Schwierigkeiten beginnen bereits bei der Anatomie des Feindes. Weltbankkredite nur mit Emissionskontrollen? Sozialstandards im Rahmen der WTO? Schon aechzt es in einer heiligen Allianz aus Oekos, Gewerkschaftlern und Neomarxisten. Schmitt souffliert, Mouffe sekundiert, Zizek reuessiert. Entweder du bist fuer uns oder gegen uns. weiterlesen »
Kein Zweifel: Die Proteste gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm waren eine erstaunliche Manifestation der Mobilisierungspotentiale sozialer Bewegungen in Deutschland. Nach Jahrzehnten der Baisse nicht bloss von Parteien, sondern auch des so genannten unkonventionellen politischen Engagements in Basisinitiativen, Buergerkomitees und Dritte-Welt-Gruppen hatten viele die Formen und das Ausmass des Heiligendammer Protestes hierzulande schon fuer unmoeglich gehalten. weiterlesen »