• Globalisierungskritik, wie weiter? Antwort #21

    2001 war die globalisierungskritische Bewegung in einer doppelten Krise. Einerseits wegen der Gewalteskalation beim G-8-Treffen in Genua. Andererseits wegen des 11. September. Damit wurden die Kapitalismuskritik nicht nur aus den Schlagzeiten verdraengt. Sie wurde auch delegitimiert, weil einzelne Argumentationsreihen, etwa Kommerzkritik und Kritik an der US-Hegemonie den Argumenten der bin-Laden-Leute aehnelten. weiterlesen »

  • Globalisierungskritik, wie weiter? Antwort #20

    Ob Heiligendamm tatsaechlich einen gravierenden Einschnitt darstellt, erscheint fraglich – und ist vielleicht auch gar nicht so wichtig. Die Ereignisse um den G8-Gipfel stellen eher eine weitere, relativ konsequent verfolgte Etappe in der Modernisierung und Professionalisierung der Proteste dar. Mit Blick auf eine gewisse Konkurrenzsituation zwischen etablierten und Protest-Medien, die bisher stets um die Errichtung einer alternativen Oeffentlichkeit bemueht waren, scheint es an der Zeit, die bisherigen Strategien zur Aufmerksamkeitsgewinnung vor Ort bzw. in den Medien zu ueberdenken. weiterlesen »

  • Globalisierungskritik, wie weiter? Antwort #19

    Grosse Teile der Medien und der offiziellen Politik wurden die letzten Jahre nicht muede zu betonen, die globalisierungs- kritische Bewegung laufe aus: die grossen Schlachten waeren laengst geschlagen (und verloren), die grossen Buecher waeren laengst geschrieben (und wieder vergessen), das Establishment habe (wieder einmal) den laengeren Atem gehabt. Der ehemals naive, weil zu radikale Protest, so wurde suggeriert, wurde institutionalisiert und pragmatisiert – und siehe an, diese jungen Menschen sind keine solchen Wirrkoepfe, zum Teil sagen die ganz schlaue Sachen und das mit den unterbezahlten Praktika ist wirklich eine Sauerei. weiterlesen »

  • Globalisierungskritik, wie weiter? Antwort #18

    Vom 6. bis zum 8. Juni 2007 trafen sich die Staats- und Regierungschefs der fuehrenden acht Industrienationen im Seebad Heiligendamm. Das internationale Netzwerk der Gruppe der Acht (G8) vereint weniger als 15 Prozent der Weltbevoelkerung, verfuegt jedoch ueber circa zwei Drittel des Weltbruttosozialeinkommens (BNE). Unter dem Slogan Wachstum und Verantwortung redete man unter deutscher Praesidentschaft dieses Jahr ueber Energieverbrauch, Klimawandel, Raketenabwehrsysteme und Hilfe fuer Afrika. Medial war der diesjaehrige Gipfel vor allem von der Omnipraesenz des Zauns gepraegt. Dieser stellte Dreh- und Angelpunkt der Berichterstattung dar. weiterlesen »

  • Globalisierungskritik, wie weiter? Antwort #17

    Mit Globalisierungskritik habe ich so meine Schwierigkeiten. Da sind mir zu viele Wunschfantasien im Spiel, von denen ungeklaert bleibt, ob wir sie uns ueberhaupt wuenschen sollen. Hinzu kommt, dass die Kritik von einem kruden Schwarz-Weiss-Denken lebt und mitunter von ideologischer Verbohrtheit untermalt wird. Nun verhalten sich die Dinge aber weit komplizierter und komplexer, als es diese Leute darstellen oder wie es sich die Negativrhetorik des Neoliberalismus, des Cyber-Kapitalismus oder der militaerisch-industrielle Komplex vorstellt, die Sachverhalte arg versimplifiziert. weiterlesen »

  • Porno-Rap: Haende hoch! Hosen runter!

    Manchmal muss man schreien. Richtig laut, sonst hoert einen ja keiner. Leider haben meistens die Bloeden das lauteste Organ. Im deutschsprachigen Hip Hop kreischen sich zurzeit vor allem so genannte Ghetto-Gangsta-Kids die Kehlen wund. Ghetto bedeutet hierzulande, dass man aus Berlin-Tempelhof stammt. weiterlesen »

  • Globalisierungskritik, wie weiter? Antwort #16

    Ich bin schon mein ganzes Leben lang immer sehr engagiert gewesen. In meiner High School organisiere ich den Debattierclub und ich helfe Mitschuelern, die Schwierigkeiten haben, dem Unterricht zu folgen. Ich habe mit einer Freundin, einer Asian American, eine Anti-Drogen-Kampagne organisiert und dann haben wir noch ein Dialogzentrum ins Leben gerufen wo sich Gangmitglieder auf neutralem Boden treffen koennen. Ich sehe mich als Teil der globalisierungskritischen Bewegung – auch ohne an Demonstrationen teilzunehmen oder in politischen Organisationen zu stecken. weiterlesen »

  • Globalisierungskritik, wie weiter? Antwort #15

    Der G-8-Gipfel hat nicht nur dazu beigetragen, dass sich eine breite Oeffentlichkeit der Groesse und des Potenzials der globalisierungskritischen Bewegung bewusst geworden ist. Heiligendamm war – frei nach Tocotronics Wir sind viele – vor allem auch fuer die Binnenstruktur des Protests wichtig: Zuvor meist vereinzelte Kritiker, Gruppen und Organisationen sind sich in einer Art kollektivem Selbstfindungsprozess ihrer Wirkungsmacht bewusst geworden. weiterlesen »

  • Globalisierungskritik, wie weiter? Antwort #14

    Was nach Heiligendamm anders ist als vorher? Eigentlich nichts. Nunja, die Oppulenz des Gipfels hat ja eher an einen Louis XIV Event erinnert, in dem Sinne waere es eventuell an der Zeit, dass sich auch die Globalisierungskritiker draussen vor den Toren der Macht sich einen Prosecco genehmigen und ihre huebschen Klamotten anziehen und dann auch in schale ihre Pressekonferenzen machen – bekanntlich ist man ja serioeser, intelligenter und erfahrener, wenn man Anzug traegt.
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  • Globalisierungskritik, wie weiter? Antwort #13

    Nach Heiligendamm sieht die Welt anders aus! Die Zeit der Gewaltfreiheit und des zivilen Ungehorsams ist – unwiderruflich – da. Die menschlichen Erfahrungen und Veraenderungen von zehntausend Blockierern um Heiligendamm, von zahlreichen AnwohnerInnen und auch von Medienleuten vor Ort werden eine Welle der Angstfreiheit nach sich ziehen. Immer wieder wird es die Runde machen: No fear! TeilnehmerInnen uebertreffen sich in ihren Berichten gegenseitig an Dankbarkeit gegenueber unzaehlig vielen Menschen, die um Heiligendamm die Wirklichkeit eines menschlichen Miteinanders als Alternative gelebt haben. weiterlesen »

  • Die Lust des Waldes

    Eine junge Frau huepft ueber Sommerwiesen, durch den Sommerwald und pflueckt einen Strauss wilder Blumen. Auf einer Lichtung erblickt sie einen Mann. Seine Muskeln glaenzen in der Sonne, er ist ganz vertieft in seine Arbeit. Die junge Frau, eine feine Dame, ist hin und weg, am liebsten wuerde sie sich sofort die Kleider vom Leib reissen und sich dem schwitzenden Arbeiter hingeben – ein paar Einstellungen spaeter ist es auch soweit. weiterlesen »

  • Globalisierungskritik, wie weiter? Antwort #12

    Kritik? Kein Problem. Kritik zu ueben und sich kritisieren zu lassen gehoert zum Selbstverstaendlichsten der Welt. Total normal. Gilt jemand als kritikresistent, so ist das keine Auszeichnung. Wir freuen uns ueber Ihre Kritik ist die unschuldige Formel, mit der Fluggesellschaften oder Hotelketten versuchen, ihre zahlenden Kunden zur unentgeltlichen Mitarbeit anzuregen. Natuerlich geht es nicht um irgendeine Kritik: Es muss konstruktive Kritik sein. weiterlesen »