Wir lieben die Globalisierung. Doch kaum einer gibt es zu. Nach Jahrtausenden in Steinhoehlen und auf Wanderschaft ist der Mensch muede geworden und macht es sich in seinen Widerspruechen gemuetlich. Geld als globaler Konsens von Wert erspart den Weg zum Erzeuger. Geld und Kapital- anhaeufungen machen Waren und Dienstleistungen erhaeltlich oder gar erst moeglich, wie Technologie und medizinische Versorgung. Ohne Kapitalsystem muessten wir Holz hacken, Tiere schlachten und in ewiger Provinz leben. Ohne Geld keine Staedte, kein Kino, keine Fernreisen, nichts waere cool, alles nur Ueberlebenskampf. Und mit 35 waeren wir tot. weiterlesen »
“Hereinspaziert, Pussy-Freunde! Die beste Auswahl an Pussies jenseits des Urals! Wir haben stinkende Pussies, haarige Pussies, blutige Pussies, bissige Pussies?” Gab es im Titty Twister auch Oeko-Pussies? Im Goerlitzer Park jedenfalls findet man diese Variante an lauen Sommerabenden. Ein Maedchen, Anfang 20, unbeschuht mit Fusskettchen, Rastas und einem kurzen Fetzen von Sommerkleid, setzte sich an einem solchen in meine unmittelbare Naehe. Was dann kam, war ueberraschend: breitbeinig auf dem Boden hockend, zeigte sie mir und anderen im Park offenherzig und ohne Scham ihre unbeslipte Pussy. weiterlesen »
Sprache schafft Realitaet, sagt man und hoert man noch oefter. Die Realitaet der letzten Woche wurde aber wieder einmal mehr ueber Bilder gepraegt, vor allem ueber die des G8-Gipfels. Ich meine hier nicht die Aufnahmen ach so netter Politiker in ganz netten Anzuegen, die sich hin zu nett gemeinten Kompromissen dinieren. Ich denke an die Proteste gegen all diese berechneten Nettigkeiten. Bunt waren sie, unuebersehbar, unberechenbar, heterogen. weiterlesen »
Viel ist bei masseundmacht.com nicht zu finden, aber wohl ein Musikbeitrag von Christian von Borries. Und damit faengt es an. Es ist kein musikalisches Beispiel, sondern ein akustisches, das auch Elemente von Musik in sich fasst. Es ist ein akusti- sches Bild. Sehr verraetselt und doch in einem Punkt extrem praezise.
weiterlesen »
Wie koennte Berlins Beitrag im globalisierungskritischen Diskurs aussehen? Wieviel Distinktionsgewinn vertraegt der Protest? Und wieviel Hedonismus? Warum gibt es eigentlich keine Gegen-Erzaehlung zu Bushs Propaganda-Saga eines epochemachenden Neuanfangs? Und – ins Satirische gewendet – warum ist “Operation Heiligendamm” nur eine fast perfekte Inszenierung? Nachdem die Redaktion der Berliner Gazette in den letzten Wochen diese Fragen gestellt und in Teilen auch schon beantwortet hat, fragt sich nun: Der Gipfel steht vor der Tuer, wie soll es weiter gehen? weiterlesen »
Berliner Gazette-Autorin Susanne Lederle hat die neue soziale Schicht des Prekariats genauer unter die Lupe genommen und dabei ironisch festgestellt: Es handelt sich hierbei um viel mehr als Faulenzen, es ist ein ganz eigener Beitrag zur Klimakatastrophendiskussion. weiterlesen »
Fast alles, was TV-Serien angeht, spielt sich heutzutage im Netz ab. Hier gibt es die neusten Episoden zum Runterladen, heisse Debatten auf den Message Boards und so weiter. Im Forum meiner aktuellen Lieblingsserie House, M.D. bin ich neulich noch auf etwas Neues gestossen: die literarischen Erguesse anderer Fans. Die so genannte Fan-Fiction, bei Wikipedia bereits als eigenstaendige Literaturgattung aufgefuehrt, ist fuer mich eine vollkommen neue Welt. weiterlesen »
Berlin ist nicht wie London, Madrid oder gar Paris. Berlin ist näher an der sogenannten Dritten Welt, stellt Berliner Gazette-Herausgeber Krystian Woznicki fest. Aber gleichzeitig habe man Tuchfühlung mit den Zentren des Wohlstands. Diesen historischen Standortvorteil gilt es zu nutzen. weiterlesen »
Wild Campen in Berlin? Berliner Gazette-Autorin Anne Grieger hat eine Frau entdeckt, die das dauerhaft betreibt. Und fragt sich, warum. weiterlesen »
Ich tue, was ich fuer richtig halte. Das kann gar nicht fuer eine heterogene Masse wie die der Blogger Gueltigkeit haben. Ich freue mich, wenn meine Gedanken oder Meinungen Zuspruch finden, aber ich lebe ebenso mit Widerspruch und anderen Meinungen, was auch gut ist. weiterlesen »
Rainald Goetz gilt in der deutschsprachigen Literatur als Avantgardist. In den 1980er Jahren hat aus Punk Poesie gemacht und eine Dekade darauf den Cyberspace als Arbeitsplatz erkundet. Sein Blog “Abfall für alle” gilt als einer der ersten Web-Tagebücher überhaupt. Jetzt versucht sich Goetz wieder als Blogger. Der Publizist und DJ Sascha Kösch schaut ihm dabei über die Schulter. weiterlesen »
Ein Newsletter, der kein Newsletter sein wollte feiert mit der 400. Ausgabe sein Jubilaeum. Die Rede ist vom Newsletter der Berliner Gazette, der vor knapp acht Jahren erstmals erschien und seitdem einmal pro Woche an seine Abonnenten rausgeht. Krystian Woznicki zieht eine Bilanz. weiterlesen »