KRISE ALS CHANCE
Kritisches Denken habe erst einmal Pause, so lautet der weitverbreitete Konsens in der 'Corona-Krise'. Das heißt auch, dass demokratisches, grenzübergreifend solidarisches, kooperatives Denken und Handeln in der Pandemie pausieren sollen. Die 'Gesundheit der Bevölkerung', sprich: die 'Sicherheit der Nation' habe Vorrang. Dieser Konsens deutet auf eine gefährliche Fehlentwicklung hin. Schließlich sind kritisches, demokratisches, grenzübergreifend solidarisches, kooperatives Denken und Handeln wichtiger denn je – insbesondere im Bereich der Versorgungs-, Pflege- und Gesundheitsarbeit. Sollten wir 'uns' den Blick auf die Problemlage der Pandemie durch eine nationalistisch konstruierte Quarantäne-Politik verstellen lassen? Oder sollten 'wir' die Errungenschaften der demokratischen, transnationalen Zivilgesellschaft nachhaltig weiterentwickeln? Dieses Forum versammelt Stimmen, die nicht zuletzt dazu anregen, die gegenwärtige Krise als Chance zu begreifen – etwa für einen Neuanfang.
Wie “Kritische Infrastruktur” während der Covid-19-Pandemie aus dem Schatten des kollektiven Bewusstseins in den Vordergrund rückt und dabei wie selbstverständlich zur Spielwiese von Big Tech-Unternehmen wird, erkundete Stadtforscherin Katja Schwaller im ersten Teil ihres SILENT WORKS Essays am Beispiel San Franciscos. Im zweiten Teil fokussiert sie die Lebensbedingungen jener Menschen in der Underdog-Version der privatisierten Big Tech City, ohne deren Arbeitskraft der vermeintlich vollautomatisierte Silicon-Valley-Urbanismus nicht existieren würde. weiterlesen »