Mit der Einführung einer Contact-Tracing-App, die helfen soll, die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen, steht ein Szenario der Massenüberwachung im Raum. Doch ist der Geist erst einmal aus der Flasche, bekommt man ihn nach der Pandemie wieder hinein? Zukunftsforscherin und Berliner Gazette-Autorin Nora S. Stampfl unternimmt eine kritische Analyse. weiterlesen »
Während der Corona-Krise sind ganze Bevölkerungen gezwungen, jegliche potentielle Ansteckungsgefahr zu vermeiden, indem sie isoliert und ‘online only’ leben. Das Internet und die digitale Gesellschaft erleben deshalb aktuell einen Hype. Die politische Dimension wird ob der Freude darüber gern ausgeblendet. Doch: Arbeitsbedingungen sind unsicherer denn je und digitale Werkzeuge sind auch in der Krise nicht neutral. In diesem SILENT WORKS-Essay fragen Magdalena Taube und Krystian Woznicki, was wir jetzt konkret tun und wie wir – im Zuge dessen – die Mythen des KI-Kapitalismus entlarven können. weiterlesen »
Warum ergreifen wir Menschen nicht die unermesslichen Möglichkeiten der entwickelten Techniken zu unserem Wohle für ein menschenwürdiges Leben? Diese und andere drängenden Fragen der Zeit werden von Woche zu Woche intensiver auf den Straßen und im Netz verhandelt: Bei Fridays For Futures-Demos, bei Protesten in den Refugee-Camps Griechenlands und bei Netzaufständen gegen restriktive Gesetze. Der Medienkünstler und Berliner Gazette-Autor Brunopolik erkennt den gemeinsamen in all diesen Bewegungen: die Suche nach Solidarität. Und er meint, dass Kunst eine Blaupause dafür sein könnte, wie wir uns auch in der digitalisierten Welt Solidarität aneignen könnten. weiterlesen »
“Yes we can” – das war der Sound des Sommers 2008. Obama flirrte durch die Medien, scheinbar direkt in die Herzen der Menschen. Zehn lange Jahre ist es her. Was ist seither schiefgegangen? Abiol Lual Deng, US-Amerikanerin südsudanesischer Abstammung, sucht nach Antworten und begibt sich auf Spurensuche. Ihre Erkundung führt vom “Yes we can”-Sommer bis zum “Sommer der Migration”, von den Snowden-Enthüllungen bis in die gegenwärtige Renaissance der Autokraten. weiterlesen »
Wie können Vorgänge wie das Sammeln, Speichern und Vernetzen von Daten, die sich unserer sinnlichen Erfahrung entziehen, künstlerisch aufbereitet werden? Die Installation “Freiheit 2.0” versucht, darauf eine Antwort zu geben und das schier Unmögliche, möglich zu machen: Big Data wird sinnlich erfahrbar und politisch zur Disposition gestellt. In zweiten Teil ihres Texts analysiert die Literaturwissenschaftlerin Christa Karpenstein-Eßbach Paradoxien des ästhetischen Widerstands. weiterlesen »
Sammeln, Speichern und Vernetzen von Daten – wie können solche Vorgänge, die sich unserer sinnlichen Erfahrung entziehen, künstlerisch aufbereitet werden? Die künstlerische Installation „Freiheit 2.0“ siedelt die Erkundung dieser Frage zwischen dem öffentlichen Raum und der Privatheit des Alltagsverhaltens von Datenjägern und -sammlern. In ihrem zweiteiligen Text erkundet die Literaturwissenschaftlerin Christa Karpenstein-Eßbach Formen des ästhetischen Widerstands. weiterlesen »
Die NSA sowie Google und Facebook kreieren für jeden von uns einen „digitalen Geist“: Jede Nachricht, die wir versenden, jeder Like, den wir vergeben, hilft, unserem Geist Form zu geben. Das bedeutet konkret: Auch Geister müssen heute schuften. Doch gibt es eigentlich Gewerkschaften für sie? Cassie Thornton und Max Haiven arbeiten als Künstlerduo unter dem Namen University of the Phoenix. Sie wollen (digitalen) Geistern helfen, sich zu Wehr zu setzen und AMBIENT REVOLTS von unten zu organisieren. Hier stellen sie ihr Projekt Ghost Machine vor. weiterlesen »
Das Netz ist kein Raum, der jenseits der Machtpolitiken von Nationalstaaten existiert: Leben und Internet sind heute untrennbar miteinander verknüpft. Welche Auswirkungen hat das auf das Konzept der Staatsbürgerschaft, auf die Rolle von politischen Akteuren und Formen des Widerstands? Die IT-Sicherheitsexpertin und politische Theoretikerin Eleanor Saitta, die zu diesen Fragen bei Berliner Gazette-Jahreskonferenz FRIENDLY FIRE einen Vortrag, unternimmt hier eine Bestandsaufnahme. Ein Interview. weiterlesen »
Die Enthüllungen des NSA-Whistleblowers Edward Snowden haben weltweite Debatten über Demokratie, Bürgerrechte, Geheimdienste und Internet ausgelöst. Inzwischen arbeitet eine kritische Masse von KünstlerInnen mit den geleakten Dokumenten. Das ist etwas historisch Neues und bietet den Anlass für das Ausstellungs- und Buchprojekt “Signals”. Der Berliner Gazette-Herausgeber Krystian Woznicki ist Teil des Projekt-Teams und reflektiert an dieser Stelle den Konnex von Macht, Geheimniskulturen und Kunst. weiterlesen »
Algorithmische Entscheidungsfindung (algorithmic decision making, kurz ADM) ist aus unserem digitalen Leben nicht mehr wegzudenken. Diese Entwicklung bringt Fragen mit sich: Darf eine PKW-Software darüber entscheiden, wer im Falle eines Unfalls zu Schaden kommt? Wer bestimmt über meine Kreditwürdigkeit? Wen ziehe ich zur Verantwortung, wenn mich die Versicherung ablehnt? Das Problem: Als BürgerInnen sind wir derzeit nicht in der Lage, überhaupt mitdiskutieren zu können, da wir über solche komplexen Themen nicht genug wissen. Berliner Gazette-Autorin Kim Ly Lam sucht nach Lösungsansätzen. weiterlesen »
Videoüberwachung ist heute omnipräsent. Bei den meisten Technologien in diesem Sektor geht es darum, Bewegungsmuster zu erkennen und auf dieser Grundlage präventiv zu handeln. Kann diese Art der Bewegunskontrolle demokratisiert werden und wie sehen unsere verborgenen Zukünfte (Tacit Futures) in diesem Zusammenhang aus? Die Surveillance-Forscherin Catarina Frois sucht nach Antworten. Ein Interview. weiterlesen »
Anfang diesen Sommers wurden Missbrauchsvorwürfe gegen den Netz-Aktivisten Jacob Appelbaum laut. Die internen Ermittlungen des Tor-Projekts, einer weltbekannten und umstrittenen Software-NGO, für die Appelbaum gearbeitet hatte, sind inzwischen eingestellt. Kann ein Prozess gerecht sein, bei dem die Opferanlaufstelle, Ermittlungsfinanzierer und Urteilsverkünder ein und dieselbe Institution sind? Der Kulturmanager und Autor Christian Römer hinterfragt die Rolle von Tor. Ein Kommentar. weiterlesen »