Berlin ist für Immigranten weniger ein Tor zum Osten als eins zum Westen, sagt taz-Redakteur Uwe Rada und beschäftigt sich mit dem deutsch-polnischen Grenzgebiet. weiterlesen »
Berlin ist für Immigranten weniger ein Tor zum Osten als eins zum Westen, sagt taz-Redakteur Uwe Rada und beschäftigt sich mit dem deutsch-polnischen Grenzgebiet. weiterlesen »
Alles fing damit an, dass ich an einem Mittwoch im letzten Oktober in die Zeitung schaute um nach Jobanzeigen zu suchen. Es war eine Telefongesellschaft, die einen jungen Mitarbeiter suchte, bei der ich anrief. Am anderen Ende der Leitung meldete sich eine temperamentvolle Dame. Schoenen Guten Tag, Sie melden sich bestimmt wegen der Anzeige in der Zeitung, oder?
fragte sie. Ja das ist richtig!
war meine Antwort. Dann fragte ich sie, ob die Stelle noch zu haben sei. Daraufhin meinte sie: Ja, da hast Du Glueck, Du bist der Erste der daraufhin anruft. Pass auf, wir brauchen dringend einen neuen Mitarbeiter, haettest Du ab Sonntag schon Zeit?
>Ja klar<, sagte ich prompt. Daraufhin sagte die Frau am anderen Ende der Leitung: Dann holen wir Dich um 18 Uhr vom Bahnhof in Brandenburg ab und bringen Dich dann zur Unterkunft. Ist das okay fuer Dich?
… Dann bis Sonntag.
Und das Gespraech war beendet. Ich war danach so happy, endlich eine Arbeit gefunden zu haben, bei der man auch noch 300 bis 400 Euro pro Woche verdienen konnte. weiterlesen »
Ich habe zusammen mit 30 Personen im April 2002 die Initiative Berliner Bankenskandal gegruendet die einzige ausserparlamentarische Institution, die immer wieder produktive Loesungen zum Bankenskandal angemahnt hat. Die Initiative hat immer wieder versucht, alternative Loesungen anzubieten, mit Provokationen oeffentliche Debatten zu entzuenden und Buergerinnen und Buerger durch oeffentlichen Druck zu mobilisieren. So veroeffentlichten wir die prominenten Fondzeichner, die willentlich oder unwillentlich in den Bankenskandal verstrickt sind. Wir organisierten den provozierenden Grunewald-Spaziergang zu den fuer den Skandal verantwortlichen Bankmanagern und Politikern, wir veranstalteten Hearings zu Loesungen zum Bankenskandal und schliesslich strengten wir ein Volksbegehren zum Bankenskandal an, um die verfassungs- und haushaltsrechtlich unhaltbaren Verpflichtungen des Landes gegenueber der Bankgesellschaft zu mildern und mit den Fondzeichnern neu zu verhandeln. Der Senat hat das Volksbegehren abgelehnt. Zur Zeit laeuft unser wohl begruendeter Einspruch beim Landesverfassungsgerichtshof Berlin. Wir haben gute Chancen, dass unser Volksbegehren zugelassen wird. Bei einer Zulassung benoetigen wir 248.000 Unterschriften der Berliner und Berlinerinnen, um anschliessend einen Volksentscheid zu erreichen. weiterlesen »
Ich habe Linguistik und Literaturwissenschaften an der Oxford University studiert und wurde als Buchhalter ausgebildet bevor ich einen Abschluss in Jura erwarb. Als ich herausfand, dass ich weder dazu bestimmt war, ein Buchhalter noch ein Anwalt zu sein, entschied ich mich ein Baenker zu werden. Als ich von den Banken abgewiesen wurde, fasste ich den Entschluss, an die Boerse zu gehen. Als auch dieser Plan fehlschlug, bewarb ich mich als Management Berater. Es endete damit, dass ich Haeuserwaende von Menschen anzumalen begann. Nach einer Weile fand ich einen Job bei einem Moebelhersteller in Shoreditch – damals eine heruntergekommene Gegend in East London – woraufhin mir unlogischerweise ein Job als Autor und Redakteur bei Time-Life Books angeboten wurde. Die Firma schloss 1991 und ich wurde ein freischaffender Autor. Mein erstes Buch, eine Biografie von meiner Tante Amaryllis Fleming – eine bekannte Cellospielerin – wurde im Jahr 1993 veroeffentlicht. weiterlesen »
Geboren wurde ich als indisch-staemmiger in Dar-es-Salaam (Tansania) und zog dann 1970 nach Grossbritannien. Das letzte Jahr ueber habe ich beim Haus der Kulturen der Welt als Leiter der Abteilung fuer Ausstellungen, Film und Neue Medien gearbeitet. In dieser Position ist es mir moeglich kulturelle Produktionen aus den unterschiedlichsten Teilen der Welt mit verschiedensten Inhalten fuer die Menschen in Berlin und Deutschland und manchmal in Europa zu kontextualisieren. weiterlesen »
Mauern sind in der Tat etwas anderes als Grenzen. Sie trennen kein Innen
von einem Aussen
eines politisch und rechtlich unabhaengigen Systems, sondern funktionieren als ein Apparat, der die Bewegung durch ein bestimmtes Gebiet zu verhindern sucht. In der gesamten israelischen Geschichte zog es der Staat immer vor, temporaere Sicherheitsvorkehrungen zu benutzen, um politische Tatsachen zu schaffen. Wenn es nach Ariel Sharon ginge, wuerden diese als temporaere Sicherheitsmassnahmen begonnenen Absperrungen zu einer permanenten, politischen Tatsache werden. weiterlesen »
Rauchgeschwaengerte Luft, Drinks, Grunge Musik, Yellow Cabs und Gajin-Boys: Englischlehrer, Zahnpastamodells, GIs und Drogenverkaeufer. Wir befinden uns in einer Bar des Amuesierviertels in Tokio. Die Bar heisst Deja Vu
. Ein wahrhaft passender Name. Jedes Wochenende sind es die gleichen Leute, stets laeuft die gleiche Musik. War man mal ein paar Wochen abwesend, ist es wie ein unverhofftes Deja-vu-Erlebnis. Bei der Wiederkehr ist alles beim Alten geblieben. Die Leute wissen das. Deshalb gehen sie immer wieder hin. Deja-Vu auf Bestellung. weiterlesen »
Waehrend meines Studiums der Amerikanistik und der Kulturwissenschaften bewarb ich mich beim DAAD fuer ein Auslandsstipendium – und wie alle wollte auch ich nach New York. Allerdings entschied der DAAD anders und sandte mich an die Emory University nach Atlanta, Georgia – mitten in die tiefsten Suedstaaten: die Stadt und das Land von Scarlett O”Hara. Faszinierend fand ich dort, dass sich der Mythos des Old South
so hartnaeckig in das kollektive Gedaechtnis gebrannt hat und noch immer zelebriert und stilisiert wird, wenn auch inzwischen mehr fuer den stetigen Fluss der Touristen: Von Stone Mountain, ein ehemalig heiliger Riesenmonolith der Creek, in den Anfang des 20. Jahrhunderts ein ueberdimensionales Relief (ein Mensch hat ohne Probleme Platz im Nuester eines der Pferde) von General Lee und seinen Gefaehrten verewigt wurde; ueber das Margarete Mitchell Museum, das Geburtshaus der Autorin von Vom Winde verweht
, bis hin zu freundlichen Frauen in Original-Southern-Belle-Kostuemen, die durch ehemalige Plantagen eine Touristenfuehrung geben. weiterlesen »
Die letzen fuenf Jahre habe ich an der Monash University in Melbourne Kommunikations- und Medienwissenschaft unterrichtet. In ein paar Monaten werde ich nach Nordirland ziehen und dort als Senior Lecturer fuer digitale Medien arbeiten. Mein Forschungsschwerpunkt liegt in der Beziehung zwischen neuer Medientheorie, Informationsoekonomie, digitalen Technologien, Nationalstaaten, kreativer Arbeit und sozialen Bewegungen. Bei dieser Forschung greife ich auf Mediengeschichte, Cybernetics, Sozialtheorie, politische Philosophie, kontinentale Philosophie, politische Oekonomie, internationale Beziehungen und Kulturwissenschaften zurueck. Ein grosser Teil der Arbeit, die ich in diesem Bereich gemacht habe, wird mit Fibreculture
, einem Netzwerk fuer kritische Internetforschung und Kultur in Australasia, in Verbindung gebracht. weiterlesen »
Ich bin Filmwissenschaftler und Redakteur, in dieser Funktion seit 2000 bei CineGraph, dem Hamburgischen Centrum fuer Filmforschung, bzw. beim Deutschen Filminstitut DIF angestellt. Gemeinsam mit Rita Baukrowitz von der Kinemathek Hamburg habe ich die Filmreihe Maple Movies Filmland Kanada
ueber zwei Jahre hinweg vorbereitet, wobei ich fuer die inhaltliche Konzeption sowie die Auswahl der Filme verantwortlich war. Rita Baukrowitz wiederum hat mit unseren Partnern Telefilm Canada und der Botschaft von Kanada in Berlin die Tournee der Reihe koordiniert, die bereits im Filmkunsthaus Babylon gezeigt wurde, noch in Muenchen, Bruehl, Tuebingen, Nuernberg, Berlin zu sehen sein wird und momentan in der Schweiz laeuft. Fuer die Idee, dem kanadischen Kino eine Retrospektive zu widmen, war vor allem die Erfahrung entscheidend, dass viele Filme aus Kanada auf internationalen Festivals begeistert aufgenommen werden, aber nie nach Deutschland gelangen. weiterlesen »
Straende, Buchten, Brandungen – alles aus dem Bilderbuch. Naturaufnahmen, wie man sie in einem Hotelzimmer, auf dem Flughafen oder im Kaufhaus zu sehen bekommt. Eher visuelles Natur-Implantat als authentische Dokumentation. Ja, die dargestellten Topoi muten kuenstlich, austauschbar und ahistorisch an. weiterlesen »
Als wir im vergangenen Fruehsommer anfingen, die transmediale.04 vorzubereiten und schon wussten, dass das Festival unter dem Motto Fly Utopia!
laufen sollte, kam Stefan Riekeles irgendwann mit der Geschichte von Gustav Mesmer (3) aus dem Schwabenlaendle zurueck. Mesmer war durch einen ungluecklichen Zufall Ende der zwanziger Jahren in die Raeder der Psychiatrie geraten und sass ueber 35 Jahre mehr oder weniger vergessen in einer Irrenanstalt. Erst 1964 wurde er entlassen und in ein Altersheim gebracht. Dort arbeitete er mit grosser Akribie an Fluggeraeten, mit denen er zwischen den Doerfern seiner Heimat auf der Alb hin und her fliegen wollte – ein bisschen wunderlich wird er schon gewesen sein, aber das ist ja noch kein Grund fuer lebenslange Haft… weiterlesen »