Auch wenn ich als Kind mit dem Wissen aufwuchs, dass es die deutsche Sprache gibt, so wurde diese doch erst waehrend meiner College-Zeit greifbare Realitaet fuer mich. Es war das Kino, das mir eine folgenreiche Begegnung mit dem Deutschen einbrachte. In den fruehen 1980er Jahren wuchs meine Faszination fuer das Neue Deutsche Kino und fuer Regisseure wie Werner Herzog, Alexander Kluge, Werner Schroeter, Rosa von Praunheim und Margaretha von Trotta. Neben meiner Begeisterung fuer das Visuelle im deutschen Film musste ich mich mit der Materialitaet der Sprache als gesprochenes Wort versoehnen, denn Deutsch war eine merkwuerdige Sprache fuer mich. Es war ein Hindernis nicht nur fuer mein Verstaendnis, sondern auch in meiner Wuerdigung der deutschen Filme, die ich mir anschaute. weiterlesen »
Eigentlich komme ich aus Otsu Stadt in der Shiga Praefektur. Das ist in der Naehe von Kioto. Im Jahr 2002 bin ich nach Tokio gezogen und habe dort zunaechst vier Jahre lang in Hachioji gelebt, einer Universitaets- und Schlafstadt am westlichen Rand der Agglomeration Tokio. Neulich bin nach Fuchu Stadt gezogen, eine andere Vorstadt von Tokio, etwa 30 Minuten entfernt von der Innenstadt. Alles ist ganz neu fuer mich, nur langsam gewoehne ich mich an die unvertraute Umgebung. Ganz anders als im Zentrum ist es hier sehr ruhig. Das gefaellt mir sehr. weiterlesen »
Seit etwa einem Jahr gibt es keinen Alltag mehr in meinem Leben: Reisen, Lesungen und Recherche, Stipendien (momentan in der Villa Aurora in Pacific Palisades), und Einladungen ins Ausland (Bahrain und China, Paris und Prag). Bis September 2005 lebte ich in Kapstadt und arbeitete am Weltensammler
, meinem neuen Buch, ganz nuechtern und diszipliniert, taeglich von acht in der Frueh bis fuenf am Nachmittag. weiterlesen »
In der Ferne sehnt man sich oft mehr nach der Heimat, als wenn man vor Ort ist. Dies gilt sogar fuer die Nachkommen von Auswanderern, die selber nie die alte Heimat kennen gelernt haben! Und so ist es nicht verwunderlich, dass sich im Ausland lebende Deutsche suchen und finden, sie ihre Braeuche weit weg von Deutschland zum Teil sogar mehr pflegen als Landsleute zu Hause, nach Informationen aus und Verbindungen zur alten Heimat suchen und, nicht zu unterschaetzen, sich nach den heimatlichen Genuessen sehnen. weiterlesen »
Derzeit lebe ich in einem komfortablen Backsteinhaus in einer kleinen Stadt an der Atlantikkueste Floridas. Hier ist natuerlich das Internet die beste Quelle fuer deutschsprachiges Material. Zugang zu anderen Medien ist weitaus schwieriger. Es gibt kein Geschaeft, in dem man deutsche Zeitungen oder Buecher kaufen kann – sogar der so genannte internationale
Flughafen hat keine auslaendischen Zeitungen vorraetig. Deutsche Filme sind hier nur aeusserst selten im Kino zu sehen, allerdings sind die groesseren, kommerzielleren Produktionen in der lokalen Videothek ausleihbar. Wenn man also nach einem Film mit Franka Potente sucht, wird man fuendig. Die Nachrichten der Deutschen Welle werden im oeffentlichen Lokalfernsehprogramm gleich nach denen der BBC gesendet. Jedoch ist die Sendung nicht auf Deutsch, da es hier ausreichend Zuschauer gibt, die zwar kein Deutsch sprechen, aber dennoch an deutschen Themen und Angelegenheiten interessiert sind. weiterlesen »
Das fragte das McDeutsch-Symposium am vergangenen Freitag. Ich moechte an dieser Stelle auf diese Frage zurueckkommen. Denn selbst wenn sie nicht zentraler Gegenstand der Diskussion gewesen ist, so hat die Veranstaltung dennoch interessante Antworten darauf geliefert. weiterlesen »
Ich lebe in Oslo, Norwegen, und arbeite als bildender Kuenstler. Ich veroeffentliche auch Prosa. Mit meiner Freundin und meinen beiden Kindern lebe ich in einer buergerlichen Gegend. Werktags gehe ich in mein Buero und arbeite dort. Am Wochenende haenge ich mit meiner Familie herum oder ich betrinke mich zusammen mit Freunden. Der Sommer in Norwegen ist hell und heiss, aber trotzdem irgendwie frisch, crisp. Der Winter ist sehr dunkel. Die Gesundheitsversorgung ist mehr oder weniger kostenfrei, und in den Kindergaerten soll es fuer jedes Kind einen Platz geben. weiterlesen »
Deutsch ist fuer uns Asiaten eine schwere Sprache. Angefangen es zu lernen habe ich mit 18 Jahren, also nach dem Abitur. Ich nahm ein Jahr lang Unterricht an der Hochschule fuer Fremdsprachen in Hanoi. Im August 1985 bin ich dann in die ehemalige DDR geflogen, um in Dresden Schienenfahrzeugtechnik zu studieren. Nach dem Studium arbeitete ich als Dolmetscher fuer die Polizei und fuer das Gericht in Sachsen. Im Maerz 2003 kehrte ich aus familiaeren Gruenden nach Vietnam zurueck. weiterlesen »
Viele meiner Graduierten-Kurse an der Universitaet von Texas werden entweder komplett oder wenigstens teilweise auf Deutsch unterrichtet, und auch die zu lesenden Artikel und Buecher sind auf Deutsch. Zusaetzlich nehme ich am Texas-Deutsch-Dialekt-Projekt teil, fuer das ich Interviews mit Leuten in Zentral-Texas fuehre, die teils in der vierten, fuenften oder sogar schon sechsten Generation Sprecher des Texas-Deutschen sind. weiterlesen »