• Wie grillt man Lego?

    Wenn Dietmar Dath meint, eine Freundschaft werde erst dann richtig interessant, wenn abstraktere Dinge geteilt werden als Grillen mit den Eltern, Schwimmbad, Lego – dann frage ich mich: Wie abstrakt soll‘s denn sein? Ist das Leben nicht sofort abstrakt, sobald ich versuche, das Beste aus meinem Tag zu machen oder wenn ich versuche, ehrlich Gefuehle und Gedanken zu formulieren? Es ist doch der Umgang mit diesen >kleinen Dingen<, die das ganze Universum des Lebens ausmachen… Grillen mit den Eltern kann sehr abstrakt sein sowie das Spielen mit Kindern – sehr abstrakt! Das bedeutet, es ist gar nicht so von den Themen abhaengig, die ich mit Menschen teile, ob es eine interessante Beziehung zwischen dem Menschen und mir ist oder nicht. weiterlesen »

  • Das Relative bekommt endlich einen absoluten Sinn

    “Deutschland ist schoen, schoen, schoen.” textet Thomas Meinecke fuer seine Band FSK im Jahre 1980. Wie das Land, so die Sprache. Doch schon damals verstehen die Denkmal-Pfleger etwas anderes unter Schoenheit. Schon damals steht das Deutsche unter Artenschutz. weiterlesen »

  • Globalisierungskritik, wie weiter? Antwort #32

    Fuer Veranstalter und Kritiker der G8-Gipfel bedeutet der jaehrliche Rhythmus Kontinuitaet: Nach dem G8-Gipfel (2007 in Heiligendamm) ist vor dem G8-Gipfel (2008 in Japan). Seit dem G8-Gipfel in Genua im Jahr 2001 sind die regelmaessigen Gipfeltreffen der grossen Industriestaaten eine wichtige Plattform fuer die globalisierungskritische Bewegung geworden. Die Versammlung politischer Entscheidungstraeger und die Aufmerksamkeit der weltweiten Massenmedien bieten das noetige Umfeld, um die Anliegen der Bewegung publikumswirksam in Szene zu setzen. Doch die wiederholte Konfrontation mit der staatlichen Politik ist fuer soziale Bewegungen eine zweischneidige Sache. weiterlesen »

  • Die hysterische Gesellschaft

    Das konkreteste Abstraktum in meiner Jugend war das Lebensgefuehl. Als klassischer Vertreter einer Zwischengeneration zwischen 68 und Atari spielten fuer uns Anti-AKW, Punk und New Romantic ebenso eine Rolle wie eine wachsende Skepsis gegenueber jeglichen Heilsversprechen. Bhagwan und Helmut Kohl hatten eines gemeinsam: Man glaubte ihnen nicht. David Bowie war da sehr viel zuverlaessiger in seinen staendig wechselnden Rollen, ebenso Kunststuermer wie Andy Warhol oder Joseph Beuys. weiterlesen »

  • Globalisierungskritik, wie weiter? Antwort #31

    Selten gab es eine Situation, die so unabsehbar war: Wie weit wird die Globalitaet gedeihen, oder sind Rueckschlaege absehbar? Gibt es nur die schlechte oder auch eine gute Globalisierung? Wenig Zweifel besteht, dass sie voranschreitet, in oekonomischer, politischer und kultureller Hinsicht. In oeko- nomischer Hinsicht hat der sich herausbildende Weltmarkt nicht nur Nachteile: Manche Laender werden abgekoppelt, es gibt Polarisierungsprozesse, aber es gibt auch viele Gruppen, die von der Teilhabe an der Dynamik des Weltsystems profitieren. Fuer die europaeischen Luxuslaender eine ambivalente Entwicklung. weiterlesen »

  • Der individuelle Imperativ

    Meine erste intellektuelle Freundschaft entwickelte sich im Rahmen eines evangelischen Jugendkreises Mitte der Achtziger Jahre, einer Zeit, als ich begann, mit anderen aus diesem Kreis Musik zu machen, E-Gitarre zu spielen und Bands zu gruenden. Aber nicht nur die Musik und das Einueben von Eric Clapton- oder Jimi Hendrix-Solos brachte mich dazu, mehr Selbstbewusstsein zu entwickeln, die Haare lang wachsen zu lassen, sondern auch die Lektuere existenzialistischer Klassiker. Mit einem Freund begann ich mich fuer Sartre, Camus und de Beauvoir zu begeistern, wir diskutierten naechtelang. weiterlesen »

  • Globalisierungskritik, wie weiter? Antwort #30

    Das Global Studies Programme der Universitaet Freiburg ist ein interdisziplinaeres sozialwissenschaftliches Studium, das Studierende aus der ganzen Welt anspricht, die Globalisierung aktiv mitgestalten wollen. Das Programm wendet sich aller- dings weniger an kuenftige Geschaeftsleute und Politiker als an Menschen, die an sozialer Gerechtigkeit interessiert sind. Ausrichtung des Studiengangs und Bewerberkreis verstaerken sich dabei immer mehr wechselseitig. Aus diesem Grund sind Ereignisse wie ein G8-Gipfel Gegenstand von Interesse, Diskussionen und Engagement seitens der Studierenden. weiterlesen »

  • Historischer Optimismus 2.0

    Als Vorstandsmitglied des Kulturforum Berlin-Alexanderplatz e.V. (KFBA) erreichte mich vor einiger Zeit eine interessante Email, in welcher unsere Bemuehungen um oeffentliche Unterstuetzung fuer unser Vorhaben, das ehemalige Haus Ungarn als einen Standort fuer nicht-kommerzielle Kultur auszubauen, als >triviales Betteln< beschrieben wurden. >Stellt euch doch der Situation, arbeitet wirtschaftlich, kreativ wie alle Anderen auch, und fleht nicht im Vorfeld nach Subvention< war dort zu lesen. weiterlesen »

  • Lackmustest für Subjektreserven

    Die Zeit der wirklichen Beschleunigungsdramen ist, glaube ich, vorbei. Das war die Sache des 20. Jahrhunderts. Es mag zwar sein, dass heute Monate wie frueher Tage vergehen, das alles aber hat nicht nur mit erhoehten Geschwindigkeiten und deren Infrastrukturen, mit dem Schwinden zeitlicher Ressourcen und gesteigerten Ungeduldsqualen zu tun. Viel eher scheinen mir Zeitverlaeufe selbst ihre ordnende, strukturierende und somit zwingende Funktion verloren zu haben. Wenn Fristen, Zeitdruck und eine fliehende Zeit einmal das Mass fuer biographische Umstaendlichkeiten, fuer Hast und Ueberstuerzug, fuer Verfehlungsaengste und atemlose Glueckfaelle, also fuer intensive Zeiterfahrungen gewesen sein moegen, so folgt die Zeit heute eher einer Logik der Zerstreuung. Damit sind zwei Dinge gemeint. weiterlesen »

  • Der Ekel vor dem Bleiben

    Theater ist eine zeitbasierte Kunst, Vergaenglichkeit und Aktualitaet sind die beiden Koordinaten, zwischen denen sich die Darstellende Kunst aufspannt. Der wahre Segen dieses Metiers ist die Vergaenglichkeit, denn sie alleine erlaubt es, radikal bis zum Aeussersten zu sein. Die Vergaenglichkeit loest die Kompromisse anderer Kunstgattungen in Zeit auf und oeffnet einen leeren Horizont. weiterlesen »

  • Globalisierungskritik, wie weiter? Antwort #29

    Ereignisse wie der G-8-Gipfel in Heiligendamm sind – im Rahmen der gesamten Thematik von Global Governance – zentrale Themen fuer den wissenschaftlichen Ansatz der Global Studies. Am GIGA. German Institute of Global and Area Studies verstehen wir unter Global Studies die Analyse transnationaler Prozesse und der Konstitution globaler Strukturen (>Weltgesellschaft<) sowie der Wechselbeziehungen zwischen dieser globalen Ebene und anderen Ebenen gesellschaftlicher Entwicklung. weiterlesen »

  • Das war McDeutsch in Togo

    Wenn ich schon mal in Lomé bin, dann nutze ich die Gelegen- heit natuerlich, um McDeutsch in Afrika bekannter zu machen. So viel Zeit bleibt zwischen Arbeit, im Land herumreisen und Malaria. weiterlesen »