• Klimakatastrophenkarrieren

    Berliner Gazette-Autorin Susanne Lederle hat die neue soziale Schicht des Prekariats genauer unter die Lupe genommen und dabei ironisch festgestellt: Es handelt sich hierbei um viel mehr als Faulenzen, es ist ein ganz eigener Beitrag zur Klimakatastrophendiskussion. weiterlesen »

  • UNreal

    Die Muellabfuhr reisst mich jaeh aus dem Schlaf, wie jeden Mittwoch. Im Zeitraffer die letzten Traumsequenzen. Der Fernsehturm am Alex faellt zusammen wie ein Kartenhaus, einfach so. Ohne Fernsehturm waere ich in Berlin voellig orientierungslos, hoere ich eine Freundin sagen. Eine monotone Stimme vom Band. Wie wenig realitaetsbezogen, dieser Traum, denke ich, traeume ich noch im Aufwachen. Ueber das Kopfsteinpflaster rattert ein Lastwagen. Glaube ich jedenfalls. Die Kirchenglocken holen mich zurueck in die reale (die fuer mich reale) Welt. weiterlesen »

  • Irgendwann machts “ping”!

    Zeit kommt bei mir in den letzten drei Jahren hauptsaechlich in der Kategorie sinnlosen Verstreichens vor. Das hat damit zu tun, dass ich zwei entscheidende Fehler verantworte, deren Folgen ich mit erheblichem buerokratischen Aufwand abzuarbeiten habe. weiterlesen »

  • Gegenwart als Politikum

    In epochaler Abgrenzung zur modernen Kunst benennt das Fach Kunstgeschichte mit dem Label zeitgenoessische Kunst meist die Kunstproduktion ab etwa 1960, weil sich fortan ihre Medien und Gattungen verschraenkt haben und weil seitdem an breiter Front – nicht mehr nur ausnahmsweise – die Grenzen zwischen Kunst und Leben, freier und angewandter Kunst erodieren. Eine gegenwartsnaehere Epoche ist bislang nicht ausgerufen worden. Das wird mittelfristig wohl auch nicht mehr passieren, denn die Vielstimmigkeit der Kunst ist einfach zu gross geworden und moeglicherweise loest sich das Fach durch seinen Trend zur Bildwissenschaft demnaechst sowieso auf. weiterlesen »

  • McDeutsch in Amsterdam

    Zwischen nationalem Kulturbesitz und internationalem Gemeingut: Welche Rolle spielt die deutsche Sprache fuer die Identitaetsbildung in der Globalisierung? Vor diese Frage stellte die Berliner Gazette letztes Jahr rund 50 Kulturschaffende aus dem In- und Ausland im Rahmen des durch die Kulturstiftung des Bundes gefoerderten Dialogprojekts >McDeutsch<. weiterlesen »

  • Fan-Fiction: Literatur im Netz wird von allen gemacht – auch von TV-Serienjunkies

    Fast alles, was TV-Serien angeht, spielt sich heutzutage im Netz ab. Hier gibt es die neusten Episoden zum Runterladen, heisse Debatten auf den Message Boards und so weiter. Im Forum meiner aktuellen Lieblingsserie House, M.D. bin ich neulich noch auf etwas Neues gestossen: die literarischen Erguesse anderer Fans. Die so genannte Fan-Fiction, bei Wikipedia bereits als eigenstaendige Literaturgattung aufgefuehrt, ist fuer mich eine vollkommen neue Welt. weiterlesen »

  • Zeit für eine Welt

    Ich bewohne einen Alptraum, ein kleines Zimmer, in das nur ein Bett passt, und selbst das Bett hat noch eine Zementplatte ueber dem Fussende, um dem Raum eine Art Schweizer- Taschenmesser-Multifunktion zu geben. Die Menschen, die auch in diesem Haus leben, sind unglueckliche Neuankoemmlinge, die um jeden Preis versuchen, sich in die Dynamik Mexico Citys einzufinden… aber eher noch diejenigen, die sich dagegen wehren, von ihr ausgespuckt worden zu sein. Wir klammern uns alle irgendwie verzweifelt fest. weiterlesen »

  • Ein historischer Standortvorteil

    Berlin ist nicht wie London, Madrid oder gar Paris. Berlin ist näher an der sogenannten Dritten Welt, stellt Berliner Gazette-Herausgeber Krystian Woznicki fest. Aber gleichzeitig habe man Tuchfühlung mit den Zentren des Wohlstands. Diesen historischen Standortvorteil gilt es zu nutzen. weiterlesen »

  • Gelebte Zeiten

    Mein Arbeitsbereich ist die Uni. Beschleunigungsmoeglichkeiten – und damit einhergehend Beschleunigungszwaenge – zeigen sich dort gegenwaertig durch technische Entwicklungen (Internet, Computer, Vervielfaeltigungstechniken), durch institutionelle Oeffnungen (akademischer Disziplinen, Arbeitsmaerkte, Kommunikationskanaele) und durch den starken Druck zu Wirtschaftlichkeit und globaler Wettbewerbsfaehigkeit des Unibetriebes. Diese Beschleunigungszwaenge fuehren in den Arbeitszusammenhaengen, in denen ich mich bewege zu einem Herumexperimentieren mit Moeglichkeiten des Zeitsparens hinsichtlich der Textaneignung, der Textproduktion, der Seminarvorbereitung und – durchfuehrung, der Beschaeftigungszeit pro Studierendem ohne dabei die Qualitaet der Ergebnisse zu vermindern. weiterlesen »

  • Wild Campen

    Wild Campen in Berlin? Berliner Gazette-Autorin Anne Grieger hat eine Frau entdeckt, die das dauerhaft betreibt. Und fragt sich, warum. weiterlesen »

  • Koyaanisqatsi

    Mein Leben spielt sich zwischen Europa, den USA and Lateinamerika ab. Die Kontraste zwischen den drei Welten lassen sich folgendermassen skizzieren: In den USA, selbst in Expertenkreisen lateinamerikanischer Kultur, erlebe ich groesste Gleichgueltigkeit, Desinteresse und manchmal auch Zynismus gegenueber der tragischen Geschichte Suedamerikas. Ueber Kolonialismus darf man nicht diskutieren. Ueber die innerlich und aeusserlich unterminierte lateinamerikanische Souveraenitaet im 19. wie im 20. Jahrhundert kann man nicht reden. Selbst ueber besondere Aspekte in Literatur und Kunst, sagen wir die Einsicht in die geistigen, kosmologischen und sozialen Dramen der literarischen Welt eines Juan Rulfos, Jose Maria Arguedas oder Joao Guimaraes Rosa wird eigentlich nicht gesprochen. weiterlesen »

  • Zack, Zack, Zack

    Wuerde jemand Paul Virilio oder Vilem Flusser, die Theorie-Grossvaeter der neusten Generation frischgebackener Medienwissenschaftler zum Thema Zeit befragen, so wuerde der Erste sowas wie Ach! Alles wird mir zu schnell sagen. Der Zweite, dessen Archiv nun von Koeln nach Berlin gezogen ist, wuerde vielleicht meinen, dass die Geschichte am Ende sei und wir im Nulldimensionalen angelangt sind. weiterlesen »