• Aufwachsen ohne TV

    Seit etwa einem Jahr gibt es keinen Alltag mehr in meinem Leben: Reisen, Lesungen und Recherche, Stipendien (momentan in der Villa Aurora in Pacific Palisades), und Einladungen ins Ausland (Bahrain und China, Paris und Prag). Bis September 2005 lebte ich in Kapstadt und arbeitete am Weltensammler, meinem neuen Buch, ganz nuechtern und diszipliniert, taeglich von acht in der Frueh bis fuenf am Nachmittag. weiterlesen »

  • Deutsche Weltweit

    In der Ferne sehnt man sich oft mehr nach der Heimat, als wenn man vor Ort ist. Dies gilt sogar fuer die Nachkommen von Auswanderern, die selber nie die alte Heimat kennen gelernt haben! Und so ist es nicht verwunderlich, dass sich im Ausland lebende Deutsche suchen und finden, sie ihre Braeuche weit weg von Deutschland zum Teil sogar mehr pflegen als Landsleute zu Hause, nach Informationen aus und Verbindungen zur alten Heimat suchen und, nicht zu unterschaetzen, sich nach den heimatlichen Genuessen sehnen. weiterlesen »

  • Mehrsprachig in einsprachigen Gesellschaften

    Derzeit lebe ich in einem komfortablen Backsteinhaus in einer kleinen Stadt an der Atlantikkueste Floridas. Hier ist natuerlich das Internet die beste Quelle fuer deutschsprachiges Material. Zugang zu anderen Medien ist weitaus schwieriger. Es gibt kein Geschaeft, in dem man deutsche Zeitungen oder Buecher kaufen kann – sogar der so genannte internationale Flughafen hat keine auslaendischen Zeitungen vorraetig. Deutsche Filme sind hier nur aeusserst selten im Kino zu sehen, allerdings sind die groesseren, kommerzielleren Produktionen in der lokalen Videothek ausleihbar. Wenn man also nach einem Film mit Franka Potente sucht, wird man fuendig. Die Nachrichten der Deutschen Welle werden im oeffentlichen Lokalfernsehprogramm gleich nach denen der BBC gesendet. Jedoch ist die Sendung nicht auf Deutsch, da es hier ausreichend Zuschauer gibt, die zwar kein Deutsch sprechen, aber dennoch an deutschen Themen und Angelegenheiten interessiert sind. weiterlesen »

  • Was koennen wir von Afrika und Amerika lernen?

    Das fragte das McDeutsch-Symposium am vergangenen Freitag. Ich moechte an dieser Stelle auf diese Frage zurueckkommen. Denn selbst wenn sie nicht zentraler Gegenstand der Diskussion gewesen ist, so hat die Veranstaltung dennoch interessante Antworten darauf geliefert. weiterlesen »

  • Symposium im Museum für Kommunikation

    Guten Morgen geneigter Berliner Gazette-Leser. Heute ist es endlich soweit. Nein, es ist noch nicht Weihnachten, aber der Tag des McDeutsch-Symposiums ist endlich da! Heute Abend um 20 Uhr im Berliner Museum fuer Kommunikation. weiterlesen »

  • Germanische Genossenschaft

    Ich lebe in Oslo, Norwegen, und arbeite als bildender Kuenstler. Ich veroeffentliche auch Prosa. Mit meiner Freundin und meinen beiden Kindern lebe ich in einer buergerlichen Gegend. Werktags gehe ich in mein Buero und arbeite dort. Am Wochenende haenge ich mit meiner Familie herum oder ich betrinke mich zusammen mit Freunden. Der Sommer in Norwegen ist hell und heiss, aber trotzdem irgendwie frisch, crisp. Der Winter ist sehr dunkel. Die Gesundheitsversorgung ist mehr oder weniger kostenfrei, und in den Kindergaerten soll es fuer jedes Kind einen Platz geben. weiterlesen »

  • Vietnam spricht Deutsch

    Deutsch ist fuer uns Asiaten eine schwere Sprache. Angefangen es zu lernen habe ich mit 18 Jahren, also nach dem Abitur. Ich nahm ein Jahr lang Unterricht an der Hochschule fuer Fremdsprachen in Hanoi. Im August 1985 bin ich dann in die ehemalige DDR geflogen, um in Dresden Schienenfahrzeugtechnik zu studieren. Nach dem Studium arbeitete ich als Dolmetscher fuer die Polizei und fuer das Gericht in Sachsen. Im Maerz 2003 kehrte ich aus familiaeren Gruenden nach Vietnam zurueck. weiterlesen »

  • Im Strom der Migration

    Viele meiner Graduierten-Kurse an der Universitaet von Texas werden entweder komplett oder wenigstens teilweise auf Deutsch unterrichtet, und auch die zu lesenden Artikel und Buecher sind auf Deutsch. Zusaetzlich nehme ich am Texas-Deutsch-Dialekt-Projekt teil, fuer das ich Interviews mit Leuten in Zentral-Texas fuehre, die teils in der vierten, fuenften oder sogar schon sechsten Generation Sprecher des Texas-Deutschen sind. weiterlesen »

  • Nachbarschaftliches Durchdringen

    Zur Zeit unterrichte ich Kunstgeschichte an einer Akademie in Suedboehmen in der Stadt Cesky Krumlolv, zu deutsch Boehmisch Krumau. Diese wunderschoene Stadt am Ufer des Flusses Vltava, zu deutsch der Moldau, gehoert zu den bedeutendsten Baudenkmaelern Europas. Hier stehen lauter Renaissance- und Barockhaeuser, es gibt ein Renaissanceschloss und ein weltberuehmtes Barocktheater aus dem 18. Jahrhundert. Aufgrund dieses Erbes wurde Cesky Krumlolv im Jahre 1992 ins Verzeichnis der Denkmaeler des Kultur- und Naturwelterbes der UNESCO aufgenommen. Fuer die deutschsprachigen Besucher wurde im Zuge dessen ein umfassender Informationskatalog erstellt, der auf mehr als 2.000 Seiten die Geschichte und Gegenwart der Stadt und der Region schildert. Ich habe an seiner Vorbereitung teilgenommen. weiterlesen »

  • Woerterbuch ins Paradies

    Barranquilla, die Stadt in der ich lebe, ist die viertgroesste Stadt Kolumbiens und hat ungefaehr zwei Millionen Einwohner. Sie ist sechzehn Stunden mit dem Bus und eine Stunde mit dem Flugzeug von der Hauptstadt Bogota entfernt, liegt an der Kueste und ist sehr bekannt fuer ihren Karneval. Hier arbeite ich hauptberuflich als Deutschlehrerin. Meine Leidenschaft ist allerdings der Tanz. Ich tanze seit acht Jahren, zuerst Folklore, mittlerweile nur noch Ballett. weiterlesen »

  • Mehr Geld fuer die richtige Sprache

    Mit dem Goethe-Institut hat sich die Bundesrepublik Deutschland viel Ansehen in der Welt erworben. 129 Zweigstellen in 80 Laendern sind beauftragt, die Kenntnis der deutschen Sprache zu foerdern und ein umfassendes, zeitgemaesses Deutschlandbild zu vermitteln. Doch die erwuenschte Staatsferne des Instituts hat im Laufe der Zeit auch mancher Deutschland-Verdrossenheit Vorschub geleistet. Deutschland? Das wollten manche Institutsleiter in fernen Laendern nicht mehr vertreten muessen und seine Sprache nicht mehr sprechen. Finanziell arg gerupft wurde das Goethe-Institut in den vergangenen Jahren. Damit soll jetzt Schluss sein. Doch das Auswaertige Amt gibt nicht einfach mehr Geld. Die Rueckkehr zu den Kernaufgaben des Goethe-Instituts wird gefordert. Deutsche Sprache und Identitaet, so in schoenster Uebereinstimmung Peter Gauweiler (CSU) und Monika Griefahn (SPD) als Verfasser einer entsprechenden Bundestagsvorlage, werden draussen nachgefragt. Europas Staerke ist seine Vielfalt – was im Umkehrschluss bedeutet, die eigene Besonderheit zu betonen und zu vermitteln. Spracherwerb ist eine unabdingbare Grundlage fuer lang anhaltende gute Beziehungen, zwischen Menschen wie zwischen Staaten, zumal inmitten des rasanten globalen Wandels. Nur gut, wenn sich das Goethe-Institut darauf besinnt, wer sein Namenspatron ist: einer der groessten Dichter und Denker deutscher Sprache.

  • Buenos Aires spricht Deutsch

    Ich lebe und arbeite in Buenos Aires, der Hauptstadt von Argentinien, wo ich geboren bin. Buenos Aires ist eine Grossstadt mit allen Bequemlichkeiten und den ueblichen Risiken. Hier herrscht ein angenehmes Klima, es gibt eine ordentliche Infrastruktur und intensiven Vehikelverkehr. weiterlesen »