Traditionell stehen Kritik und Entwurf einander fremd oder gar feindselig gegenueber. Fuer mich aber gehoert der Pathos Theodor Adornos der Vergangenheit an. In Deutschland mag es schwierig sein, Kritik von der Tradition der kritischen Theorie zu trennen. Aber es ist durchaus nicht unmoeglich. Ein Beispiel waere das Projekt Netzkritik
. Es verfolgt das unmoegliche Ziel, eine radikale Negativitaet in den Dienst einer ebenso radikalen Zukunft zu stellen. weiterlesen »
Der deutsche Buchmarkt ist – allen Unkenrufen zum Trotz, dass es mit der Lesekultur hierzulande immer mehr bergab gehe – nach wie vor extrem vielseitig. Zu dieser Vielseitigkeit tragen in hohem Masse Buecher bei, die aus nahezu allen Literaturen der Welt ihren Weg zu deutschen Lesern finden. Insbesondere im Bereich der Belletristik spielt die uebersetzte Literatur eine enorme Rolle: Zuletzt hatte sie einen Anteil von ueber 20 Prozent an den neuen Titeln. weiterlesen »
Es klingt vielleicht verrueckt, aber Konzerne beginnen erst jetzt zu realisieren, dass die Webplattform nicht den IT-Spezialisten ueberlassen werden sollte. Hier geht es um Publikation, um Kommunikation: Waren werden verkauft, sie werden bis zur Haustuer geliefert und eine neue Marke etabliert sich im Webgeschaeft durch kollektiv erarbeitete Inhalte. weiterlesen »
Das Internet war von Anfang an als Kommunikationsmedium gedacht (E-Mail, Usenet). Das WWW wurde ja erst anschliessend entwickelt und war zunaechst dafuer angelegt, parallel zu den sonstigen Kommunikationswegen im Internet eine einfache Moeglichkeit zu bieten, Dokumente in einer allgemein lesbaren Form zu veroeffentlichen. Erst durch die grafische Aufbereitung des WWW hat sich das Internet schneller verbreitet. Im Umkehrschluss hat sich dann das WWW nach und nach dem urspruenglichen Ansatz des Internets angepasst und wurde ein Kommunikationsinstrument zwischen den Usern. weiterlesen »
Prototypische Internet-Macher wie die in den 1990er Jahren haeufig beschworenen Nerds, Medienaktivisten und Flaneure
gibt es zu Beginn des 21. Jahrhunderts nicht mehr. Die Bloggerin und Schriftstellerin Kathrin Passig wagt eine Bestandsaufnahme. weiterlesen »
Keine Ahnung, ob es irgendeine Bedeutung hat, dass das Platzen der Dotcom-Blase ausgerechnet im Jahr 2000 stattgefunden hat. Fuer die Einsicht, dass das sogenannte neue Millennium wohl kaum eine kulturelle Zeitenwende bringen wuerde, war es im Fruehling 2000 zu frueh – wer darauf nicht schon Jahre vorher gekommen war, haette sich bis zum September 2001 und dem prompt in Gang gesetzten, unbegrenzten Krieg gegen den Terror in Sicherheit wiegen koennen. Ich vermute, dass das nichts mit irgendeinem frisch angebrochenen Zeitraum zu tun hatte, sondern damit, dass die Beteiligten eingesehen haben, dass auch die Virtualitaet des Kapitals ihre Grenzen hat, Zweitausender im Datum oder nicht. weiterlesen »
Wir können im Internet alles Erdenkliche mühelos teilen – Informationen und Daten in jeglicher Form: ob Bilder, Texte, Musik oder Filme. Die Möglichkeiten scheinen schier endlos. Doch können wirklich alle Regionen und Kulturen an diesem Spiel teilnehmen? Schriftsteller, Medienaktivist und Berliner Gazette-Autor Fran Ilich über das globale Gehirn, das unsere Gesellschaften vernetzt, aber auch gleichzeitig voneinander trennt. weiterlesen »
Es war 1999, Dezember. Draussen war die Hamburger Speicherstadt und das, was man auch bei uns einmal die New Economy
nannte, war noch am Leben. Drinnen sassen genau die sieben Personen, die fuer eine ordentliche deutsche Vereinsgruendung notwendig waren und beschlossen die Formalisierung des kleinen, aber feinen Erfolges, der fuer politik-digital bereits vor der Bundestagswahl 1998 begonnen hatte. Die Ziele waren hoch, die Plastikwoerter biegsam: als verlagsunabhaengige und parteienuebergreifende Informations-, Kommunikations- und Partizipationsplattform
wurde die Entwicklung der digitalen Informations- und Wissensgesellschaft
anvisiert. e.V. – Here we are now, entertain us. weiterlesen »
Als Medienkuenstler ist mein Blickwinkel auf die Transformationen innerhalb der Netzkultur zu Beginn des 21. Jahrhunderts zugegebenermassen partikular, und eher lokal, vorrangig auf Frankfurt bezogen. weiterlesen »
Die elektronischen Briefkaesten unserer weltweit zerstreuten LeserInnen sind die deutschen Chinatowns des Internet.
Anlaesslich des dreijaehrigen Bestehens der Berliner Gazette gab ich diesen Slogan zum Besten und erntete auf unserer Jubilaeumsgala im nbi, damals noch in der Schoenhauser Allee 157, nur maessigen Beifall. Vermutlich konnte das Publikum mit diesem Sprachbild wenig anfangen. Okay, allen ist gelaeufig, dass Chinatowns urbane Satelliten der chinesischen Kultur zwischen Tokio und New York sind. Aber die elektronischen Briefkaesten der Berliner Gazette-AbonnentInnen als das deutsche Pendant dazu? weiterlesen »
Von den heute gesprochenen 6.500 Sprachen werden in den naechsten 50 bis 100 Jahren zwei Drittel ausgestorben sein. Pessimisten sprechen sogar davon, dass es in den naechsten 100 Jahren nur noch 600 Sprachen geben soll. Tendenz sinkend. Und noch nie hatte das Englische einen so grossen internationalen Einfluss wie heute. weiterlesen »
Dieses Mal hatte meine Schwester, eine ueberzeugte Esperantistin, es endlich geschafft. Nach vielen Versuchen hatte sie mich ueberredet, mich beim IJK (Internacio Junularo Kongreso), dem weltweiten Jugend-Esperanto-Treffen, anzumelden. weiterlesen »