Guten Tag,
wie jedes Jahr, gibt es auch 2003 in der Berliner Gazette den Zyklus Supplement
. Das heisst: wir simmulieren Beilagen unterschiedlicher Medien. Bislang hatten wir uns Fernsehzeitschriften, Lifestyle- und Frauen-Magazine vorgenommen, stets mit der Frage im Hinterkopf, wie in diesen Zusaemmenhaengen ein elektronisches Supplement aus dem Herzen der deutschen Hauptstadt aussehen koennte. Dieses Mal haben wir uns drei Maennermagazine ausgesucht, wenn man so will. Ein Auto-, ein Wirtschafts- und ein Kulturmagazin. weiterlesen »
18.06.2003: Die Fahrt von Amman nach Bagdad habe ich gut ueberstanden. Nur ab und zu anhalten waere auf 600 km Wuestenfahrt nicht schlecht gewesen. Aus Angst vor Ueberfaellen weigerte sich jedoch mein Fahrer. Er selbst schien keinerlei Verdauung zu haben. weiterlesen »
Nach zwei Jahren Daueraufenthalt in Deutschland aus notorischem Geldmangel, hatte ich die Idee Low Budget in den Sueden zu trampen. Mein bester Kumpel wollte zwar dabei sein, doch bis zur Abfahrt musste ich ihm immer wieder zureden: Ja, sagte ich zu ihm, Trampen ist ne coole Sache. weiterlesen »
Als Kind kannte ich keinen einzigen Italiener. In unserer Nachbarschaft gab es keine Auslaender und meine Eltern fuhren auch nie in den Urlaub. Aus Fernsehserien und Kinderbuechern bastelte ich mir ein Italienbild, das von Klischees und Touristenattraktionen durchsetzt war: das Land quoll ueber vor Spaghetti, badete in Rotwein, ueberall glitten Gondeln ueber das Wasser und dicke Opernsaenger sangen O sole mio
zu schoenenen Frauen mit ueppigen Dekolltes. weiterlesen »
Ein Swimmingpool, gefuellt mit morastigem Wasser. Restaurants mit geschlossenen Tueren und zugezogenen Rolllaeden. Ein niedergebrannter Kiosk und Bauelemente, die einen zum Stillstand gekommenen Konstruktionsprozess erahnen lassen. Recht gut erhaltene Einrichtungen wie eine gigantische Rutsche erinnern an bessere Zeiten: an mit Sonnenanbetern gefuellte Minivans und badebegeisterte Familien, die dieses Luxus-Resort einst bevoelkerten. Heute ist Beach Park eine Geistersiedlung. Ausser den Angehoerigen einer Security-Einheit bewegt sich nichts mehr auf dem Gelaende. weiterlesen »
Von Heideggers tiefer Verbundenheit mit der Provinz gibt es nicht wenige Zeugnisse. Etwa das bekannte Gedicht Waelder lagern Baeche stuerzen
von 1947, die wohl autobiografische Erzaehlung Der Feldweg
1949, in der der einsame Denker auf einem Feldweg im Kreisgang um seine Geburtsstadt Messkirch wandelt. Dann eine Ansprache des 21jaehrigen Theologiestudenten von 1910, anlaesslich der Enthuellung eines katholischen Denkmals im badischen Kreenheinstetten. weiterlesen »
25. Mai 2003, frueher Nachmittag: Ich habe kaum geschlafen, jedenfalls nicht genug und mein Zustand wird abgerundet durch einen Kater. Am Tag davor habe ich auf dem Geburtstag eines Freundes Unmengen von Alkohol getrunken, was ungewoehnlich ist fuer mich. Jetzt sitze ich am Abhang des Mauerparks und rede mit Nico. weiterlesen »
Es war eines dieser Gespraeche, die ich ueber Jahre hinweg ab Mitte November immer wieder gefuehrt habe. Faehrst du?
– Bestimmt nicht. Du?
– Quatsch.
Wir sind uns alle ganz sicher, dass wir dieses Jahr Weihnachten auf keinen Fall nach Hause fahren. Schliesslich sind wir nicht ohne Grund aus der Provinz nach Berlin gezogen. Und trotzdem: Spaetestens am 23. Dezember sitzen wir wieder in den ueberheizten Abteilen irgendeines Regionalexpresses. Wir steigen an einem der kleinen Bahnhoefe aus, an denen wir schon so haeufig Abschied genommen haben und ploetzlich stehen wir wieder ganz am Anfang. Darum habe ich das Buch Wie komme ich hier raus?
(2) geschrieben: Es hat mich interessiert, warum man die Provinz niemals wirklich hinter sich lassen kann. weiterlesen »
Der Zug rattert durch die Provinz. Ein aussergewoehnliches Modell, dieser Zug. Er besteht aus nur einem Waggon, ist dunkelblau und nicht zu vergleichen mit den ueblichen Regionalexpressen. Der Zug, der sich Schienenbus nennt, scheint einer anderen Zeit entsprungen zu sein und stimmt einen irgendwie nostalgisch. Nein, es ist keine Lok der Deutschen Bahn, sondern gehoert der Prignitzer Eisenbahn
GmbH (PEG) – ohne die PEG wuerde die Prignitz mit der Bahn kaum noch zu erreichen sein… weiterlesen »
Letztes Wochenende fand der Rotterdamer Sommerkarneval statt. Wieder mal ein Event, mit Hilfe dessen eine Stadt versucht hat, auf sich aufmerksam zu machen. Und es scheinbar auch geschafft hat: Letztes Jahr hat der Solero Zomerkarneval
, wie er aus werbetechnischen Gruenden eiskalt genannt wurde, immerhin 930.000 Besucher angezogen. Nicht nur mit diesen Zahlen kann der Karneval der Kulturen in Berlin gut mithalten, auch hier hat sich eine Marke sehr dominant gezeigt: ein Getraenk in einer kleinen braunen Flasche, das sich zunehmend um Kultstatus bemueht: der Jaegermeister. weiterlesen »
Ich beschaeftige mich seit vier Jahren intensiv mit der Performancekunst. Waehrend meines Doppelstudiums 1996 zum Magister Kunstpaedagogik und zum Diplom Freie Kunst an der Kunstakademie Muenchen habe ich mich vor allem mit skulpturalen Koerperformen beschaeftigt. weiterlesen »
Viele Berufskollegen geben den Zuschauern fertige Meinungen vor und sind auf ihre festgelegten und bewaehrten Konzepte eingeschworen. Ich wollte schon immer einen flexibleren Weg gehen. weiterlesen »