Foto von Isao Kimura
Freitag, 17. Juni, Tokio, Japan. Bei der wöchentlichen Demo gegen die Wiederaufnahme der Kernkraftwerke in Japan beugt sich ein Junge zu den Kerzen, die am “Beautiful Energy”-Kerzenaltar liebevoll arrangiert worden sind. Er kommt, wie auch die anderen Protestierenden, jeden Freitag mit seinen Eltern und seiner kleinen Schwester. Niemals verpasst er diesen Termin. Seine Präsenz gehört zu den großen Inspirationen der Bewegung, der ich selbst, wie die meisten anderen auch, seit vier Jahren angehöre.
Derivate, also hochgradig entwickelte Finanzinstrumente, die Verträge über Zeit und Zukunft darstellen, sind heute wichtiger als das Bargeld in unseren Taschen. Doch handelt es sich dabei nicht um Produkte einer kollektiven Imagination, die Grenzen erschaffen und unser aller Bewegung kontrollieren? In dem zweiten Teil seines Essays über verborgene Zukünfte analysiert der Aktivist, Sozialforscher und Berliner Gazette-Autor Max Haiven Derivate als Mittel, die Zukunft in ein Wirtschaftsgut zu verwandeln. weiterlesen »
Auf einem anonymen Blog sind Berichte erschienen, die den Internetaktivisten und Sicherheitsexperten Jacob Appelbaum schwer belasten. Es geht um sexuelle Übergriffe und Nötigung. Mehrere Online-Medien greifen die Geschichte auf. Programmierer und Berliner Gazette-Autor Ulf Schleth problematisiert das Vorgehen der Medien: Wann müssen Medien berichten und wann tragen sie dazu bei, einen Ruf für immer zu schädigen? Ein Kommentar. weiterlesen »
Gegen den Netzaktivisten und Journalisten Jacob Appelbaum werde schwere Vorwürfe erhoben: Sexuelle Nötigung, psychische Manipulation und Plagiarismus. Zunächst wurden die Anschuldigungen anonym geäußert, inzwischen melden sich Opfer auch mit Klarnamen zu Wort. Die Informatikerin und Bloggerin Natanji, selbst in der Hacker-Szene aktiv, geht der Frage nach, ob die Öffentlichmachung der Vorwürfe, das public shaming, gerechtfertig ist. Ein Kommentar. weiterlesen »
Donald Trumps Erfolge im US-Wahlkampf sind erschreckend, auch hierzulande gibt es inzwischen kaum eine Debatte ohne die Beteiligung von Rechtspopulisten. Wie reagiert die linke Politik darauf? Sollten sich linke Politiker Techniken der Täuschung und Überziehung aneignen? Der Philosoph und Schriftsteller Kilian Jörg diskutiert darüber mit der Situationskünstlerin und Politikerin Barbara Niemann. Ein fiktionales Interview. weiterlesen »
Nerds sind heute im Mainstream angekommen. Doch welche kulturellen Strömungen haben sie überhaupt soweit gebracht? Und wie gelingt es Nerds, Bilder der Zukunft zu prägen? Auf der Suche nach Antworten, taucht der Künstler und Aktivist Stefan Tiron in die Welt der Spezialeffekte, der fiktiven Mega-Corporations und der Cyberpunks. Ein Essay. weiterlesen »
Durch Firmen wie AirBnB und Uber ist die Sharing Economy in Veruf geraten. Ist der digitale Traum vom nachhaltigen und gerechten Teilen deshalb ausgeträumt? Ein genossenschaftlich-solidarischer Ansatz, Kooperativismus genannt, zeigt, dass es auch anders geht. Die Kuratorin und Autorin Ela Kagel ist seit vielen Jahren selbst in dieser Szene aktiv und schaut sich in diesem Beitrag aktuelle Ansätze an. weiterlesen »
Niemand kann der digitalen Gegenwart so nah sein, dass er sie als Ganzes erfassen könnte. Daher kann es nur unvollständige Perspektiven und nur unzuverlässige Prognosen geben. Wie entsteht Zukunft unter diesen Bedingungen? Welche Rolle spielen Bewegungen? Der Medienwissenschaftler und Philosoph Florian Sprenger kommentiert. weiterlesen »
Was muss man tun, damit Geschlecht, Hautfarbe, Religion oder sonstige Attribute eines Autors bei Wettbewerben und Preisverleihungen keine Rolle mehr spielen? Eine Berliner Lesereihe hat es geschafft, Diskriminierung konzeptuell auszuschließen. Quoten braucht sie dazu nicht. Der Schriftsteller und Berliner Gazette-Autor Maik Gerecke berichtet. weiterlesen »
Grenzen sind hochentwickelte Schlachtschiffe der Imagination. Um emanzipatorische Politik dagegen in Stellung zu bringen, bedarf es einer Idee der Vorstellungskraft und ihrer Krisen, die sich aus verschiedenen Formen von Bewegung ergibt – so unterschiedlich wie soziale Bewegungen und Fluchtbewegungen. Der Aktivist, Sozialforscher und Berliner Gazette-Autor Max Haiven unternimmt eine Spurensuche nach verborgenen Zukünften. weiterlesen »
Seit Wochen versammeln sich Tausende von Menschen an öffentlichen Plätzen in Frankreich. Ihr Motto: NuitDebout. Es ist mehr als eine Demonstration. Die Menschen bestehen auf eine “reale Demokratie”, gegenseitige Fürsorge und ein solidarisches Verständnis von Zusammensein. Das Miteinander wird von der Hoffnung auf verborgene Zukünfte beflügelt, sprich: TACIT FUTURES. Die Soziologin, Aktivistin und Berliner Gazette-Autorin Marina Sitrin ist nach Paris gereist. Ein Bericht. weiterlesen »
Refugees, selbtsfahrende Autos, neue Beziehungsformen: Angst haben kann man vor allem, was man nicht kennt oder was nicht ins eigene Weltbild passt. Dieses diffuse Gefühl scheint die Generation der Millenials zu vereinen. Die Religionswissenschaftlerin Julia Wolter versucht sich und ihre Altersgenossen zu verstehen. weiterlesen »