Eines der ersten Bücher, das ich selbstständig und nicht für die Schule (damals noch Grundschule) gelesen habe und das mir in Erinnerung geblieben ist, war Krabat von Otfried Preußler. Es ist mir jetzt wieder eingefallen, weil ich bei diesem Buch zum ersten Mal gemerkt habe, dass man der Erzählerfigur beziehungsweise der Erzählerperspektive nicht unbedingt trauen kann. Entgegen der Leser-Erwartung ist der unfähige Zauberschüler am Ende derjenige, der am besten zaubern kann. weiterlesen »
Die Ökonomisierung greift um sich. Kein gesellschaftlicher Bereich bleibt verschont. Alles muss sich rechnen. Alles wird betriebswirtschaftisiert. Hat der Kapitalismus noch Grenzen? Berliner Gazette-Autor Lars Gertenbach kommentiert. weiterlesen »
Die Berliner Gazette hat den Alternativen Medienpreis in der Sparte Internet gewonnen; die Preisverleihung findet am 30. April in Nürnberg statt. Die in Deutschland einzigartige Auszeichnung würdigt “Medienprodukte und Medienschaffende abseits des allgegenwärtigen Mainstreams”. Unter den Nominierten, darunter nette Nachbarn wie netzpolitik.org, erhielt die Berliner Gazette die besten Noten: alle Mitglieder der Jury gaben die höchste Punktzahl. weiterlesen »
“Hochschulreformen aus osteuropäischer Perspektive” oder “Uni 2.0”. Berliner Gazette-Autorin Sarah Curth hat sich beim tazLAB umgeschaut und ihre Eindrücke nebenbei im Minutentakt getwittert.
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Ich habe als Dreizehnjähriger, im Jahr 1982, erstmals mit einem Computer experimentiert. Obwohl Protestant, war ich Mitglied einer Gruppe der Katholischen Studierenden Jugend. Unser Gruppenleiter, damals 17, war Atheist, DJ und Elektronikbastler, später Informatikstudent und hauptberuflicher Programmierer. weiterlesen »
Manchmal findet man die Themen auf der Straße, manchmal als Schlagzeile auf den Boulevardblättern. Nehmen wir mal das in den letzten Monaten ausführlich ausgewalzte Wort “Dekadenz”. Was bedeutet es eigentlich, wenn es zur Schmähung von Hartz IV-Empfängern oder zur Beschreibung von fetten Römern, die sich den ganzen Tag nur, wie fleischgewordene Hedonismusbots, Trauben reinschieben? Bedeutet es überhaupt noch irgendetwas? weiterlesen »
Stellen wir uns vor: bis auf den Stadtkern ist Berlin gänzlich von ozeanischen Wassermassen verschluckt worden. Tatsächlich geisterte vor vier Jahren ein solches Kampagnenmotiv durch die Hauptstadt und wirkt heute ungewollt prophetisch. Nachdem die Weltwirtschaftskrise über den Planeten gleich einer Flut hereingebrochen ist, konnten sich nur wenige Menschen auf Inseln retten. weiterlesen »
Von Brecht gibt es ein schönes Wort: Lehrwert. Das wäre wieder aufzugreifen in den aktuellen Debatten über die Aneignung und Enteignung des Wissens. Über die politische Ökonomie der Wissensgesellschaft. Über die immaterielle und intellektuelle Produktion. Interessant wird’s in der Übersetzung. So hat Brecht seine Lehrstücke als “learning plays” übersetzt – was viel plausibler ist, schließlich geht es ja genau darum, dass es die Spielenden sind, die dabei etwas lernen sollen, nicht die Zuschauenden (die werden nur hineingelassen, wenn ihre Anwesenheit den Spielenden nutzt). weiterlesen »
Ich weiß nicht, was mich davon abhielt, seinen fleischigen Nacken zu packen und ihn infernalisch anzubrüllen. Vielleicht einige tausend Jahre zivilisatorischer Ballast? Genauso gut hätte ich seine pferdige Kollegin an den Schultern packen und durchschütteln, oder den verklemmten Dritten im Bunde, gegen die Bustüre drücken können. Verdient hätten sie es. Seit vier Bushaltestellen enervierten sie mein feines Gehör und soziales Empfinden. weiterlesen »
Wir schreiben das Jahr 1966: die Nationale Luft- und Raumfahrtbehörde NASA und die Science-Fiction-Fernsehserie Star Trek nehmen fast zeitgleich ihre Mission auf. Wenn Star Trek sehr bald für Millionen von Menschen zu einer Ersatzreligion avanciert, dann gilt das für die NASA und ihre Erzeugnisse erst recht. Zu den populärsten Erzeugnissen zählen Aufnahmen aus dem Weltall, die die Erde zeigen, dazu unter anderem Earthrise (1968) und das am häufigsten reproduzierte Bild der Geschichte: Blue Marble, 1972 entstanden. weiterlesen »
Wir wollen ein nicht dekadentes Leben führen und dabei die Verschwendung, die allgegenwärtig ist, ausblenden. Wie ist das möglich? Berliner Gazette-Autorin Miriam Belling reflektiert die Starbucks-Jugend zwischen Dekadenz und Verzicht.
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Wasserwerfer, Polizisten mit Schlagstöcken, Rudi Dutschke und die RAF- das war gestern. Heute organisieren Protestierende ihren Widerspruch anders: Stichwort ist hier das Internet. Berliner Gazette-Chefredakteurin Magdalena Taube hat sich mit dem Protest via Facebook und Twitter beschäftigt. weiterlesen »