• Humboldt entzaubern

    Bei der ZEIT zu arbeiten, ist für mich wie ein Studium generale mit ziemlich vielen SWS und einer echt guten Student-Faculty-Ratio. Die Kollegen dort haben nicht nur eine Leidenschaft für Journalismus, sondern eine Leidenschaft für zwei, fünf oder noch mehr Themen. In Konferenzen ist das spürbar, aber auch in den vielen Gesprächen untereinander. weiterlesen »

  • Ich bin nicht Superman

    In meinen Träumen fliege ich manchmal über die Stadt hinweg, einfach so, aus eigener Kraft, ohne technische Hilfsmittel. Ich erhebe mich aus dem Stand heraus und beginne ansatzlos zu schweben. Mühelos erreiche ich jene Höhe, die ich brauche, um die Stadtlandschaft zu überblicken. Meist ist es warm hier oben. Oder sagen wir: temperaturlos. weiterlesen »

  • Abschiedsbrief eines Digital Native

    Alles deutet auf Einsteigen. Aber: Abschied nehmen von einem sozialen Netzwerk? Diese Option ist nicht vorgesehen. Einmal drin, immer drin. Oder aber Selbstmord begehen – mit der Suicide Machine. Berliner Gazette-Autorin Sarah Curth denkt mal drüber nach. weiterlesen »

  • Suchen, spielen, lernen: Erinnerungen an eine Zukunft jenseits von Google

    Vor dem Siegeszug von Google hatte Suchen im Netz etwas Abenteuerliches. Es war eine Mischung aus Spielen und Lernen. Der Netzpionier und Medientheoretiker Konrad Becker blickt zurück und nach vorn. weiterlesen »

  • Das Leben ist ein Nebenjob

    Hochsommer. Meine schweißnassen, druckerschwärze- verschmierten Hände umkrallen den Fahrradlenker. Ich bin 13 und aus der Puste. Noch zwei Straßen, dann bin ich fertig.

    Die Luft ist so dünn wie die Meldungen im “Wochenspiegel”, den ich an die Haushalte in Pritzwalks Norden verteile. Dann Wolkenbruch. Ich flüchte mich in einen Hauseingang in der Beethovenstraße, streife mir die klatschnassen Haare aus dem Gesicht und frage mich: “Wo bin ich hier nur hineingeraten?” weiterlesen »

  • Abwasserwissen

    Eine undurchsichtige Idee: ein Aquarium mit Abwasser füllen, dort eine kleine Welt mit entsprechender Flora und Fauna gestalten und aus dessen Betrachtung kontemplativen Genuss ziehen. Wer das tut, benötigt nicht nur eine strapazierfähige Nase, sondern auch gute Gründe und gute Freunde. Denn: Die Präposition “ab” schmiegt sich ans Wasser, wenn wir vom Wasser genug haben, wenn wir es loswerden wollen. Abwasser bewegt sich von uns fort, darin findet es seine Zweckbestimmung, seine Regieanweisung: Ab! weiterlesen »

  • Tinnitus City

    Was ist Berlin und was war es? Berliner Gazette-Herausgeber Krystian Woznicki schaut zurück auf sein Berlin mit besetzten Häusern, aktivistischen Kunstprojekten und Vernissagen von Künstlern, die um Mitternacht die Bilder von den Wänden reißen ließen. Ein Berlin, in dem er sich beim Brötchen holen verlaufen hat und das heute so ganz anders ist: Hauptsache neu, protzig, billig, kommerziell. Was bleibt, ist die Gewalt und der Lärm am ersten Mai und Silvester, die Berlin zu Tinnitus City verwandeln. weiterlesen »

  • Es war einmal in Leipzig… Nudisten und Zombies beim Gottesdienst

    Orte in Delaware und in Ohio tragen den Namen Leipsic. In North Dakota liegt zudem das im Jahre 1901 von Russlanddeutschen gegründete New Leipzig. Aber warum ist das interessant? Der Video-Regisseur, Schriftsteller und Berliner Gazette-Autor Joerg Offer hat neulich etwas Unerhörtes in Leipzig erlebt und Sie, werte Leserin, werter Leser, werden sich nach der Lektüre seines Erfahrungsberichts fragen: Hat sich das wirklich in Deutschland zugetragen? Oder vielleicht doch eher in einem Leipzig aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten? weiterlesen »

  • Auf der Halfpipe des Wissens

    Lernen ist immer spezifisch und hat einen konkreten Zweck. Der lernintensivste Ort ist die Schule. Jedem Schüler wird dort möglichst viel Kurzzeitwissen vermittelt. Meist mit einem konkreten Zweck: Mit angelerntem Biologiewissen etwa lässt sich eine Klausur bestehen. Auf lange Sicht wird dieses Wissen wieder abgelegt. weiterlesen »

  • AGNES, übernehmen Sie!

    PULS, AGNES und Moodle – hinter diesen Namen verbergen sich keine Schurkenorganisationen aus einem 60er-Jahre-Agentenfilm, sondern eine vermeintliche Bildungsrevolution. Berliner Gazette- Autorin Miriam Belling über die Neue Art das Studium über Internetplattformen zu organisieren. weiterlesen »

  • Waren Sie ein Streber, Herr Vogl?

    Heute ist Bildung das geistige Pendant zum Bodybuilding: Während die Universität zu einem leistungsorientierten Fitnesszentrum umgebaut wird, verwandeln sich Studenten in Einzelkämpfer. Doch muss man wirklich diesem Wettbewerbsdruck nachgeben, um in der Gesellschaft zu bestehen? Dazu befragte Berliner Gazette– Herausgeber Krystian Woznicki Joseph Vogl, der ausserhalb der akademischen Welt vor allem durch seine Fernsehgespräche mit Alexander Kluge hervorgetreten ist. weiterlesen »

  • Freiwillig unfreiwillig lernen

    Zunächst einmal ist der Unterschied zwischen lernen und sich bilden nicht sehr groß. Beides kann absichtlich und unabsichtlich geschehen. Beides kann man zuweilen erst feststellen, wenn es bereits zu spät ist, also nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.

    Ich glaube, ein entscheidender Unterschied liegt darin, dass “sich bilden” ohne das Reflexivpronomen nicht funktioniert. Bei der Bildung läuft die Referenz auf denjenigen, der sich bildet, mit. Das gibt der Sache den Akzent, es bis zu einem gewissen Punkt mit einer Entscheidung zu tun zu haben (jenseits dieses Punkts verweist Bildung nach wie vor auf etwas Transzendentes). Lernen hingegen kann automatisch geschehen, ohne Beteiligung einer Selbstbeobachtung. weiterlesen »