Fred Fröhlich, ein in Berlin lebender Künstler, beschäftigt das Spannungsfeld zwischen stehenden und bewegten Bildern. Unseren Aufruf “Wo brauchen wir Fiktionen des Fluiden?” hat er mit seiner Arbeit “Formation A” beantwortet. Wir zeigen an dieser Stelle ein Bildschirmfoto der Produktionsumgebung mit Animationskurven.
weiterlesen »
Der Unterschied zwischen lernen und sich bilden besteht fuer mich im Tempo der Aufnahme neuer Informationen. Lernen ist schnell, ploetzlich. Sich bilden bedeutet ueber lange Zeit etwas reifen zu lassen, es dringt durch andere Kanaele ein und schafft eine gewisse Selbstgewissheit und Gelassenheit mit sich in der Welt. Als ich in San Francisco in unserem Tanzstudio auf dem Boden lag und eine Gast-Professorin uns durch unsere Anatomie sprach und ich mein Steissbein lokalisieren konnte, wurde mir der Unterschied zwischen lernen und sich bilden bewusst. Wir versuchten das schon eine ganze Weile und endlich gelang es, das Ende meiner Wirbelsaeule zu orten. Seitdem tanze und bewege ich mich anders und weiss um die wirkliche Mitte meines Koerpers. weiterlesen »
Alles haengt mit allem zusammen. Wie oft haben Sie diesen Satz schon vernommen und unhinterfragt stehen lassen? Unhinterfragt, weil der Satz zugleich wahr und nichtssagend klingt. So wahr und nichtssagend wie: Die Welt wird immer kleiner. Ich sitze jetzt an meinem Schreibtisch und moechte der Sache nachgehen. Ich moechte den Satz woertlich nehmen und ueber den grossen Zusammenhang nachdenken, sprich: ueber die Gesamtheit aller irdischen Beziehungen. Das mag vermessen klingen. Aber offenbar ist heutzutage Vermessenheit notwendig, um dieser unhinterfragten Rede etwas Sinn abzugewinnen. weiterlesen »
In ihrer Neujahrsrede versprach Angela Merkel, dass trotz schwerer Zeiten weiterhin in Bildung
investiert werde. Auf dem Bildungsgipfel in Berlin im Dezember letzten Jahres versprachen die Beteiligten mehr Geld fuer Bildung. Wir zweifeln: Wie viel Geld wird die Politik noch fliessen lassen, bevor im gesellschaftlichen Diskurs bestimmt wird, was dieses ganze Geld ueberhaupt bewirken soll? Wer gestaltet eigentlich die ‘Bildungsrepublik Deutschland’? Merkels griffige Wendung hat es bis in den Koalitionsvertrag geschafft, ist sogar eine der wichtigsten Saeulen fuer die Arbeit der schwarz-gelben Regierung. Doch was steckt dahinter? Ein engagiertes Reformanliegen oder ein Rekrutierungsprogramm wie ‘Du bist Deutschland’? weiterlesen »
Vor vielen Jahren, bei der Recherche ueber U-Boot-Kommunikation, erfuhr ich, dass die damaligen Supermaechte UdSSR und USA mit ihren strategischen U-Booten, die in grosser Tiefe operierten, nur ueber extrem langwellige Signale Kontakt halten und Kommandos senden konnten. Elektronische Radiowellen dringen nur fuer wenige Meter ins Wasser. Wenn man aber 100 Meter lange Betonbalken als Antenne und Pulsgeber kontrahieren kann, entsteht ein Impuls, der durch alle Ozeane bis ans gegenueberliegende Ende der Welt wahrnehmbar ist. weiterlesen »
Am 15. Dezember 2009 hielten Magdalena Taube und Krystian Woznicki einen Workshop an der University of Hokkaido ab. Das Thema: Deutsch als wandernde Sprache. Die TeilnehmerInnen: StudentInnen der Germanistik, Ethnologie und Philosophie. Das Lernmaterial: das Berliner Gazette-Buch McDeutsch.
weiterlesen »
Mein erstes Aquarium erfuellte keine der Bedingungen, die man gewoehnlich an ein Aquarium stellt. Es bestand aus einem Ein-Liter Einweckglas. Heute, da es solche Glaeser nicht mehr gibt, waere ein grosses Gurkenglas die Entsprechung. Das fuellte ich mit Teichwasser. Auf den Boden kamen Sand und ein paar Kiesel. Eine Wasserpflanze war schwer in der aufrechten Position zu halten. Alles kam aus einem Teich und sollte den Tieren vorspiegeln, sie lebten bei sich zu Hause. Sie sollten sich wohlfuehlen.
weiterlesen »
Mein Mann Andreas Dammertz und ich sind seit zehn Tagen in Flitterwochen auf den Malediven, auf der Insel Digufinolu. Die Insel ist schoen, 400 Meter lang und 60 Meter breit. Es gibt hier kleine Bungalows sowie ein Haus mit zwei Stockwerken. Neben der Insel Digufinolu gibt es zwei weitere Inseln, die ueber einen Steg erreichbar sind. Unser Urlaub endet am 27.12.2004. weiterlesen »
Andere Laender zu besuchen, zu bereisen oder zu seiner Wahlheimat zu machen, ist ein alltaegliches Phaenomen unserer Zeit. In Zeiten von selbstverstaendlich gewordener Mobilitaet und Migration gilt Englisch als Lingua Franca. Was aber passiert im Zuge dessen mit anderen Sprachen? Werden sie verdraengt oder veraendert? weiterlesen »
Das Wort Aquarium
ist ja viel zu harmlos und verkennt die Tatsache, dass dort Lebewesen drin sind, Tiere und Pflanzen. Eigentlich muesste man ja zu diesem Ding sagen: eingesperrte-Fische-in-einem-mit-Wasser-gefuellten-Glaskasten
. Nun, die Tatsache, dass Menschen ein Aquarium als Wohnzimmerdekoration oder als Objekt im Wartezimmer betrachten wollen, hat ein lange kulturgeschichtliche Tradition. Man kann sie sicher auch auf die Weltausstellungen zurueckfuehren – auf das Zur-Schau-Stellen des Fremden, Exotischen, auch des Gefaehlichen. weiterlesen »
Ich kann zu den biologisch-elementhaften Fragen von Wasser recht wenig erzaehlen. Mir geht es eher um den Revolutionaeren Atlantik
– so wie ihn die britischen Historiker Peter Linebaugh und Markus Rediker in ihrem Buch Die vielkoepfige Hydra – Die verborgene Geschichte des revolutionaeren Atlantiks
entwickeln – und auch um die neuen >Piraten<: um eine Globalgeschichte der Welt-Meere>von unten<, und weniger um ein Element, welches diese fuellt. weiterlesen »
Die Initiative “Fiktionen des Fluiden” entstand im Jahr 2009 aus dem Schwerpunkt WASSERWISSEN. Ausgangspunkt war die Stadt Berlin. Genauer gesagt: ein Motiv, das Berlin aus einer überraschenden Perspektive zeigt. weiterlesen »