Einsamkeit hat meine Phantasie schon immer mehr erregt als jede Art von Gemeinsamkeit. Vielleicht, weil man das Gemeinsame so wenig spuert wie den Koerper, in dem man gefangen ist. Gemeinsamkeit ist langweilig, sie schmeckt nach Unifizierung. In der medialen OEffentlichkeit gibt es so viel Gemeinsamkeit, dass einem uebel wird. Wenn man nach zwei Wochen Rueckzug aufs polnische Land nach Berlin zurueckkommt, fuehlt man sich von den Statements in TV und Radio niedergebruellt. Zu jeder Stunde auf allen Radiosendern die gleichen gestanzten Meldungen. Auch wenn das gar nicht versuchter Manipulation, sondern oekonomischer Ratio geschuldet ist (welcher Sender kann sich noch eine vollwertige Nachrichtenredaktion leisten?), fuehlt man sich dennoch ein bisschen wie in Orwells Staat. weiterlesen »