Woerter anderer Sprachen in die eigene miteinfliessen zu lassen gilt bekanntlich als sprach- oder gar kulturgewandt. Hier ein faux-pas
, dort ein deja-vu
und mittendrin noch canto
und in multa nocte
. Dass es neben den gelungenen Kapriolen, die aus bewusstem Sprachempfinden Eingang in die eigene Rede halten, auch ein Uebermass an zweifelhaften Wendungen gibt, darauf macht ein Projekt der Stiftung Deutsche Sprache aufmerksam: Die >Aktion lebendiges Deutsch< rueckt den Import des Englischen in das Blickfeld und stellt jeden Monat zwei Anglizismen aus unserem
Sprachgebrauch zur Diskussion, die durch deutschsprachige Ausdruecke ersetzt werden sollen. Aus der No-go-area
wird also die Meidezone
, aus dem Blackout
der Aussetzer
. Beispiele wie Hingeher
fuer Event
oder den Laptop
durch den altmodisch anmutenden Klapprechner
zu ersetzen, machen jedoch schnell klar, dass man manche Dinge am besten einfach so belaesst, wie sie sind
. Historisch hat die Idee der Germanisierung von Fremdwoertern eine lange Tradition. Schon im 18. Jahrhundert hat Joachim Heinrich Campe etwa 11.500 Eindeutschungen
vorgenommen, von denen beispielsweise fortschrittlich
fuer progressiv
, altertuemlich
fuer antik
und Stelldichein
fuer Rendezvous
in unseren Sprachgebrauch eingegangen sind. Fuer seine Entsprechungen wie Zwangsglaeubiger
, Heiltuemelei
und Menschenschlachter
anstelle von Katholik
, Reliquie
und Soldat
konnte man sich allerdings wenig begeistern in Punkto Uebersetzung ist ihm die Aktion lebendiges Deutsch
wohl einen kleinen Schritt voraus. Hier hat der Prozess den Anspruch, oeffentlich, ja quasi-demokratisch zu sein.
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