Natuerlich ist es ein Massenphaenomen. Alle Welt redet darueber, jeder zweite liest ihn, die Presse ueberschlaegt sich mit Beitraegen, von der enormen Kommerzialisierung und Geldmache will ich gar nicht anfangen. Manche lesen ihn schon aus Prinzip nicht, weil man ja individuell sein und nicht jeden Trend mitmachen will. Mir ist das alles egal. Ich hoere da nicht hin. Ich mache mein ganz persoenliches Erlebnis aus dem Erscheinen des siebten, letzten Harry Potter-Bandes. Wochenlang freue ich mich drauf, verbringe schlaflose Naechte und diskutiere mit Freunden, was passieren koennte. Der fuenfte Film verstaerkt meine Sehnsucht nach dem Buch noch.
Ich spare mir das Lesen bis zu meinem Urlaub auf; ich weiss, wenn ich einmal anfange, kann ich nicht mehr aufhoeren. Und genau so kommt es: Sightseeing, Sonne und Strand sind mir egal, ich will nur lesen, lesen, lesen. Das Buch zieht mich in seinen Bann, so dass ich unruhig im Pub sitze, mein Bier hinunterschuette und die Sperrstunde ersehne, denn zu Hause wartet Harry. Jede freie Minute verbringe ich mit ihm, jeder Stau ist mir willkommen, ich gehe frueh ins Bett und stehe frueh auf. Verbringe weitere schlaflose Naechte; male mir aus, was er morgen erleben wird.
Sogar die Surfer, die sich vor meinem Fenster umziehen, wuerdige ich keines Blickes. Ein Delphin schwimmt durch die Bucht, na und, Harry muss gerade fliehen. Unsozial? Ist mir egal, ich muss wissen, was er tut. Und ich werde belohnt. Nach den letzten Seiten ueberkommt mich eine selige Ruhe, eine Gewissheit, dass es sich gelohnt hat. Was solls, dass ich die paar sonnigen Tage verlesen
habe und mir nun alles im stroemenden Regen anschauen muss. Fuer Harry tue ich das gerne. War es schoen in Irland?
, fragen mich Freunde nach meiner Rueckkehr. Na klar, ein Urlaub mit Harry ist immer toll!
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