“Hereinspaziert, Pussy-Freunde! Die beste Auswahl an Pussies jenseits des Urals! Wir haben stinkende Pussies, haarige Pussies, blutige Pussies, bissige Pussies?” Gab es im Titty Twister auch Oeko-Pussies? Im Goerlitzer Park jedenfalls findet man diese Variante an lauen Sommerabenden. Ein Maedchen, Anfang 20, unbeschuht mit Fusskettchen, Rastas und einem kurzen Fetzen von Sommerkleid, setzte sich an einem solchen in meine unmittelbare Naehe. Was dann kam, war ueberraschend: breitbeinig auf dem Boden hockend, zeigte sie mir und anderen im Park offenherzig und ohne Scham ihre unbeslipte Pussy.
Eine Exhibitionistin, nur ohne schmierigen Trenchcoat? Nein, eine Werbeaktion natuerlich. Nach der Pussy-Show
verteilt das Maedchen Zettel: Change reality with sexuality. Reclaim your nature!
Dazu eine Internetadresse, FuckForForest. Ende 2003 in Norwegen mit Foerdergeldern des Staates von einem jungen Paar gegruendet, moechte FFF den Regenwald retten. Dazu produzieren sie Oeko-Pornos von sich selbst, Freunden und Freiwilligen, am liebsten im Gruenen, und stellen sie neben umfassenden Informationen zum Thema weltweiter Wald auf ihre Seite. Moechte man die Bilder und Videos sehen, werden 15 Dollar pro Monat faellig. Davon wird der Wald gerettet.
Sex auf der Buehne eines norwegischen Festivals brachte dem Gruenderpaar eine Geldstrafe von 1500 Dollar pro Person ein. Zahlungsunwillig ergriffen sie die Flucht und zogen ins offenere Berlin um. Umweltorganisationen wie WWF lehnen ihr Geld (ca. 100 000 Dollar/Jahr) ab, da sie Angst vor Imageschaeden haben. FFF versucht daher eigene Projekte vor Ort ins Leben zu rufen. Neu ist die Idee nicht, mit vollem Koerpereinsatz Ziele zu verfolgen, man denke an Lady Godiva, das Bed-In von Lennon und Ono, PETA oder die >Axis of Eve<. Bedenkt man, dass allein in Amerika die Online-Pornoindustrie 5-7 Milliarden Dollar im Jahr umsetzt, liegt es also nahe, Umweltschutz und Vergnuegen zu verbinden und wildwichsend den Wald zu retten.
8 Kommentare zu
zu bewzingenden, zu erobernden. der wald ist frau, wilde frau, in der kolonialen imagination, gerne auch im porno, softporono, erotikfilm. eine sache ists ja sich diesen bildern in politisch inkorrekten momenten des zynischens vergnügens hinzugeben, wild oder distanziert. eine andere sache ist es, daraus eine initiative zu machen, die den anspruch erhebt die welt zu verbessern. haben diese leute alle tassen im schrank und spielen clever mit codes oder sind die einfach nur ein wenig braesig?
Falls du noch mehr über FFF wissen möchtest schicke ich dir gerne ein paar Links.
Regenwald und Sexualität haben etwas gemeinsam. Beider Platz in der Natur ist durch den Menschen bedroht und gilt vor dem Menschen verteidigt zu werden. Die Kombination ist eine gut gewählte.
Wenn aus Werbegründen eine Pussy-Show und eine öffentliche Sexshow zur Rettung des Regenwaldes veranstaltet wird, kann ich das nur ausdrücklich begrüßen! Denn nur außergewöhnliche Aktionen setzen Zeichen. Aufgrund der geschlechtlichen Gleichberechtigung wäre allerdings eine Penis-Show auch angebracht.