• Sound Stories

    Ich weiss nicht, was Sie gerade hoeren; nicht unwahrscheinlich Musik aus Ihrem Mediaplayer, Festplattenzirpen, Buerogeraeusche vielleicht, sehr wahrscheinlich soeben auch das Signal eines Rechners, das Ihnen anzeigte, es sei eine neue Mail fuer Sie eingegangen. Ich jedenfalls sitze, an diesem und einigen anderen Abenden und Morgen im Oktober 2005, an meinem Notebook und schreibe diesen kleinen Text. Nebenher spielen einige Alben von Bob Dylan, das letzte Album von Metric oder Supergrass, Paul McCartney oder Nada Surf. Paul Weller. weiterlesen »

  • Konstruktive Selbstaufloesung

    Ich muss gestehen, dass ich mich lange Zeit geweigert habe, ueber das Uebersetzen nachzudenken. Das mag daran liegen, wie ich zu meinem Beruf kam. Ich wollte ihn nicht. Ich verstand mich als Journalist, sah mich als Vermittler englischsprachiger Literatur fuer einen deutschen Markt. Die ersten Uebersetzungen sind diesem Selbstverstaendnis zu verdanken. Eine Lektorin von Rowohlt-Taschenbuch koederte mich dann eines Tage in einem Buchladen in Cambridge mit dem Angebot: Such dir aus, was dir gefaellt, wir veroeffentlichen deine Uebersetzung. So wurde Martin Amis, den ich von einigen Interviews kannte, ins Deutsche uebertragen, danach folgten literarische Geschichten ueber AIDS, als dieses Kuerzel in Deutschland fast nur in Schwulenkreisen bekannt war. Ich habe diese Buecher nicht sonderlich gern uebersetzt, hielt es aber fuer notwendig, sie deutschen Lesern zugaenglich zu machen. Nach den ersten Buechern kamen weitere Angebote, die ich aus den unterschiedlichsten Gruenden fuer unwiderstehlich hielt, ohne dass ich mich jemals gefragt haette, ob ich eigentlich Uebersetzer sein moechte. Irgendwann schien die Frage auch gar nicht mehr wichtig, und ich habe nicht weiter darueber nachgedacht. weiterlesen »

  • Kollektives Woerterbuch

    Wenn ich an die ersten Jahre meiner Kindheit zurueckdenke, dann kommen mir vor allem Szenen aus Santa Isabel in den Sinn, einem kolumbianischen Dorf des Tolima-Bezirks, in dem ich geboren wurde. Die Arbeit auf dem Feld meiner Familie und der Verkauf der darauf erwirtschafteten Produkte auf dem Dorfmarkt, haben sich in meinem Gedaechtnis wohl am staerksten eingebrannt. weiterlesen »

  • Zwischen den Welten

    Ich bin in Spanien, Deutschland und Argentinien zweisprachig aufgewachsen. Diese Erfahrung und die vielen Reisen, die meine Eltern mit mir und meinen Geschwistern durch die iberische Halbinsel und Lateinamerika gemacht haben, haben schon seit frueher Kindheit mein persoenliches Interesse an Ibero-Amerika gepraegt. weiterlesen »

  • Blickwechsel

    Im Herbst des Jahres 1995 zog ich nach Berlin, um an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Regie zu studieren. Waehrend meines siebenjaehrigen Studiums habe ich Regie bei vier Kurzfilmen gefuehrt und konnte sie in meinem Vaterland Spanien, aber auch in Deutschland, sowie in anderen europaeischen Laendern und Lateinamerika zeigen. In dieser Zeit habe ich an zahlreichen Filmfestivals teilgenommen, was mir die Gelegenheit gab, eine Vielzahl von Menschen aus der Welt des Kinos, der Presse und der Kultur im Allgemeinen, kennen zu lernen. weiterlesen »

  • “BerlinSur”: Nachrichten aus dem Off

    Das Online-Magazin BerlinSur wird von LateinamerikanerInnen betrieben, die überwiegend in Berlin leben. Die Chefredakteurin Veronica Marchiaro lässt sich bei ihrer Arbeit über die Schulter blicken. weiterlesen »

  • Interventionen am Ereignishorizont

    Waehrend meines Politologiestudiums am Otto-Suhr-Institut der FU Berlin hielt ich mich fuer zwei Semester in Barcelona auf. Dieser Aufenthalt hat mein Interesse an Spanien und an der Iberischen Halbinsel bestaerkt. Entstanden war dieses – anfangs ueberwiegend politische – Interesse vor allem im Zusammenhang mit meiner Beschaeftigung mit dem Spanischen Buergerkrieg und der Franco-Diktatur, da ich Anfang der siebziger Jahre in Berlin einige hier lebende oppositionelle Spanier kennen gelernt und mich dann intensiver mit spanischer Geschichte und Gegenwart befasst habe. weiterlesen »

  • Das WASG-Symptom

    Die WASG befindet sich auf Schmusekurs mit den Globalisierungskritikern. Freie Software, Umweltschutz, die Besteuerung von Devisenumsaetzen – alles drin. Zu diesem Katalog der korrekten linken Forderungen gehoeren auch die Bemerkungen ueber die Gleichstellung von Frauen und Minderheiten. Da kommt es der WASG in erster Linie darauf an, dass alle Zugang zur Erwerbsarbeit haben. Darueber hinaus gibt es recht dunkle Andeutungen ueber die Revolution der Alltagskultur und die Kritik an der >maennlich gepraegten Erwerbswelt<; es gibt Rufe nach gleichen Rechten und dem Antidiskriminierungsgesetz, doch es fehlt an jeglichem Konzept ueber die Gestaltung einer Gesellschaft, in der Differenzen eine zunehmende Rolle spielen. Wie sollen Benachteiligungen beseitigt werden? Wie sollen Rechte ausgestaltet werden? Soll es ein Mainstreaming geben in Bezug auf Geschlecht, Behinderung und Ethnizitaet? Oder was? weiterlesen »

  • Informelle Oekonomie

    Der groesste informelle Markt Ost-Europas, der Arizona-Markt, liegt im Nordosten Bosnien- Herzegowinas, im Brcko-Distrikt, einem Gebiet mit besonderem voelkerrechtlichem Status. weiterlesen »

  • Blaue Lektionen

    Waehrend meines Aufenthaltes in St. Petersburg stellte sich heraus, dass selbst viele Russen die so genannten Blauen Staedte nicht kannten bzw. kennen. Denn ein Grossteil dieser Staedte war fuer den gemeinen Buerger nicht zugaenglich, weil geheim aufgrund von Forschungs- oder Militaerinteressen. weiterlesen »

  • Es reicht!

    Bevor Oliver Ressler und ich den Film Venezuela von unten gedreht haben, bin ich bereits vier oder fuenfmal in Venezuela gewesen. Am meisten hatte mich die Kraft der Menschen dort beeindruckt, die ungeheure Aufbruchstimmung, die Bereitschaft, ja die Forderung, alles in die eigenen Haende zu nehmen. Diese Energie wollten wir zeigen. Es ist die wunderbare Energie, die in gesellschaftlichen Aufbruchsmomenten entsteht und Berge versetzen kann. Mich fasziniert die Klarheit der Menschen, die nicht betteln, sondern Rechte einfordern. Wir haben z.B. in zwei besetzten Fabriken gefilmt, die ueber 200 km voneinander entfernt waren. Die Arbeiter hatten den gleichen Diskurs. Sie begruendeten die Besetzung damit, der Unternehmer habe eine einseitige Entscheidung getroffen und so haetten sie als aktiver Teil des Betriebes die Besetzung beschlossen… weiterlesen »

  • Das Tao der Stadt

    Staedte sind Marktorte. In ihnen werden mit Kuehen, Atomkraftwerken, Boersenkursen und spirituellen Erfahrungen gehandelt: Learning by trading! weiterlesen »