Es ist an der Zeit, mal wieder einen Abwasserbericht aus dem Reich der deutschen Sprache anzufertigen. Keine Angst, es erwarten Sie keine ueber dem Kopf zusammengeschlagenen Haende, weil irgendjemand im endverbloedeten Fernsehen den Konjunktiv im Plusquamperfekt nicht richtig bilden konnte oder so. Es ist eher andersrum:
Dort unten im Abwasserkanal, im Sumpf der Sprachfertigkeit, blueht so manch zartes Pflaenzchen auf. Beispiel DSDS. Dass der Dieter (= Dieter Bohlen, Poptitan) ein Meister der sueffisanten Ironie und des raffinierten Sprachspiels ist, hat er in sechs Jahren DSDS bewiesen (>Ich hoffe, da kommt mehr raus, wenn du morgens onanierst.<).
Auch die Kandidaten wagen sich inzwischen in neue Sprachgefilde vor und erfinden dabei sogar Woerter (= Neologismen)! Als Paradebeispiel soll hier Cynthia aus Dortmund angefuehrt werden. Die 18-jaehrige reiste ganz allein zum Casting an. Ihre Mutter war der Meinung, dass sich die Tochter dort nur zum Palagrafen
machen wuerde. Davon liess Cynthia sich nicht beeindrucken, denn sie findet sich selbst nicht nur goldig
und megageil
, sondern auch einzigwarig
. Als sie dann vor dem Dieter stand, bekam sie doch Nervenflattern und ueble Kopfschmerzen. Den Auftritt versemmelte sie gehoerig.
Da es der jungen Frau jedoch an jeglicher Faehigkeit zur Selbsteinschaetzung mangelt, haute sie das Jury-Urteil (>Vielleicht biste ja im Leben weiter aber hier nicht.<) einigermassen vom Hocker. Sie kramte nach Worten, um ihrem Unmut Ausdruck zu verleihen: Bin ich echt so eine
eine Schandale?
Darauf konnte Jurorin Nina hamma
Eichinger nur erwidern: Schandale, das muss ich mir merken.
Wovon Cynthia einigermassen begeistert war. Seitdem wird in den Untiefen des Netzes darueber spekuliert, was Schandale
eigentlich bedeutet. Am ueberzeugendsten scheint folgende Erklaerung: Schandale = Skandal + Schande. Schapeau, Cynthia!
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