• You can Kanzler!

    Irgendwie war das klar: Nachdem Barack Obama im vergangenen Jahr unter anderem Dank multimedialer Omnipraesenz zum amerikanischen Praesidenten gewaehlt wurde, versuchen im Superwahljahr 2009 auch die deutschen Politiker auf den Internet-Mitmach-Zug aufzuspringen. Den ersten Schritt hat SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier gemacht.

    Auf einer neu gestalteten Homepage wird der 53-Jaehrige von seiner Partei betont jugendlich in Szene gesetzt. Mit jeder Menge Grafiken, Fotos und Flashanimationen wollen die Sozialdemokraten ein internetaffines Publikum zunaechst auf die neue Steinmeier-Page und spaeter an die Wahlurnen locken.

    Das Design der Seite ist locker, innovativ und modern – doch am Mitmach-Faktor hapert es noch. Steinmeier-Unterstuetzer sollen sich doch bitte bei Facebook, StudiVZ oder MeinVZ registrieren, und sich mit dem Kanzlerkandidaten zu vernetzen. Das Ganze dauert maximal zwei Minuten, verspricht die SPD. Ausserdem soll man fuer die SPD spenden (das dauert dieses Mal drei Minuten), auf YouTube die SPD-Werbefilme angucken, die Sozialdemokraten bei Twitter verfolgen und den SPD-Newsletter abonnieren. Das war’s. Vom Kanzlerkandidaten persoenlich erfaehrt man durch all die etwas zwanghaft wirkenden Versuche, das Internet in den Wahlkampf einzubinden, wenig.

    Ueber den Twitter-Account des SPD-Bundesvorstandes werden Auszuege aus Wahlkampfreden und Worthuelsen verbreitet (Franz Muentefering: >Es gibt keine bessere Sicherheit, als Menschen fuer Menschen, Generationen fuer Generationen.<), auf Steinmeiers Studivz-Profil werden seine Lieblingszitate mit Links zu SPD-Inhalten zusammengefuehrt. Kurze persoenliche Notizen, mit denen Barack Obama im vergangenen Jahr seine Anhaengerschaft ueber Twitter bei Laune gehalten hat, sucht man bei der SPD noch vergeblich. Trotzdem: You can Kanzler!, schreibt einer der ueber 4300-Steinmeier-Gut-finder im StudiVZ dem Kanzlerkandidaten auf die Pinnwand.


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