Preisverleihung, Lesung und Gespräch
mit
Nadine Schneider
„Drei Kilometer“
Donnerstag | 20.08.2020 | 19.00 Uhr
open-Air auf Zeche Carl
Eintritt frei nach einer Anmeldung: bloggerpreis@dasdebuet.de
(Spenden sind willkommen)
Das Literaturblog „Das Debüt“ lobte 2019 zum vierten Mal den Bloggerpreis für das beste deutschsprachige Romandebüt des Jahres aus. Von Verlagen eingereicht wurden insgesamt 80 Debütromane, aus denen Nadine Schneider mit „Drei Kilometer“ als Siegerin hervorgegangen ist. Während der Preisverleihung wird Nadine Schneider aus ihrem Text lesen und im Gespräch mit Bozena Badura die Vergangenheit, Gegenwart und die Zukunft ihres Schreibens beleuchten. Gefördert von der Literarischen Gesellschaft Ruhr e.V. In Kooperation mit der Zeche Carl.
Veranstalter: Literaturblog „Das Debüt“ und Zeche Carl
Zu Ihrem Schutz und einer schnellen Nachverfolgbarkeit möglicher Infektionsketten mit dem SARS-CoV-2-Virus sind wir verpflichtet, Ihre Anwesenheit bei der Veranstaltung zu dokumentieren. Daher werden Sie gebeten, bereits bei Ihrer Anmeldung zur Veranstaltung persönliche Angaben wie Name, Wohnort und Kontaktnummer zu hinterlegen. Diese Daten werden den Datenschutzrichtlinien entsprechend behandelt.
Neben eventuellen Corona-bedingten Einschränkungen ist die open-Air-Veranstaltung auch wetterabhängig. Bitte informieren Sie sich vorab auf www.dasdebuet.de oder www.zechecarl.de über mögliche Veranstaltungsänderungen!
Lesung & Gespräch
Die Lesung wird nachgeholt!
18. März 2020 (Mittwoch) | 19.30 Uhr | Café Livres, Moltkestr. 2a, Essen
mit
Lennardt Loß
„Und andere Formen menschlichen Versagens“

© Viet Duc Le
»Ich mag Loß‘ Art des Anzitierens. Das ist wie Breaking Bad, diese Art von Aktualitätsbezug nach amerikanischem Erzählprinzip.« Nora Gomringer
Ein Passagierflugzeug stürzt über dem Südpazifik ab. Unter den Passagieren, die nicht sofort ertrinken, ist die 22-jährige Marina Palm. Tagelang treibt sie, festgeklammert an einen Fenstersitz, auf dem Ozean. Dann erscheint am Horizont eine einsame Insel. 25 Jahre lang ist Marina verschollen. Und für den Leser bleibt sie es auch.
Lennardt Loß erzählt in seinem Debüt keine Robinson Crusoe Geschichte, sondern von Menschen, deren Lebenswege sich mit dem seiner Hauptfigur kreuzen. Da ist ein ehemaliger RAF-Terrorist, der die ersten zwei Tage mit Marina auf dem Ozean treibt. Oder ein neurotisches Handmodel aus Kanada, das auf Google Earth das Satellitenbild eines scheinbar unbewohnten Pazifikatolls entdeckt, auf dessen Strand HELP geschrieben steht. Marinas Vater, ein Bauunter-nehmer zwischen Größenwahn und Lächerlichkeit, ihre geltungssüchtige Mutter, die den Verlust der Tochter durch das Drehen eines Splatterfilms verarbeitet, und ihr Freund, ein Nachwuchsboxer, der mit Marinas Geschichte viel Geld verdient. Sieben skurrile, abgründige Kapitel, jedes eine Short Story für sich. Mit viel schwarzem Humor,
nie aber zynisch.
Lennardt Loß, geb. 1992 in Braunschweig. Studium der Germanistik und Kunstgeschichte in Jena, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft in Frankfurt am Main. Freier Mitarbeiter für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Literarische Veröffentlichungen in L – Der Literaturbote Nr. 126 & 127. Stipendiat des Hessischen Literaturrats in Prag, Preisträger des Jungen Literaturforums Hessen-Thüringen (2017 und 2018), im Frühjahr 2019 Stipendiat der Roger Willemsen-Stiftung in Hamburg.
Zu einem Porträt-Video und einer kurzen Lesung anlässlich seiner Teilnahme am Bachmann-Wettbewerb 2018 geht es hier.
Presse- und Leserstimmen:
»Lennardt Loß‘ Interesse für seine Figuren springt auch auf mich über, und ich werde über den Text hinausgetragen.« Insa Wilke
»Das Allerschönste ist, dass man Loß auch politisch lesen kann. Mit den krassen Bildern der Absurditäten des Kapitalismus nimmt Loß das Kolorit der Zeit auf und montiert eine rasante und hochinteressante Geschichte.« Michael Wiederstein
»Wer die Ästhetik des Kurzweilligen akzeptiert, kommt schnell in den Genuss eines gekonnten Erzählens, das ungemein zielsicher Dynamik, Ironie und einen Sinn für Perspektivwechsel kombiniert. Weit weg von einer nur spielerischen Konstruktion eines konsumierbaren Materials öffnet der Text bei genauerem Hinsehen auch Möglichkeiten des Nachdenkens über die Absurdität gegenwärtiger Gleichzeitigkeiten und spielt auf virtuose Art und Weise mit Aspketen der Exisentialität: Das eigentlich dramatische Ereignis (der Flugzeugabsturz) wird so eingebettet in ökonomische und konsumistische Kalküle, entfaltet darüber seine groteske Färbung und wirkt letztlich doch nicht allzu weit entfernt von der Lebenswirklichkeit des 21. Jahrhunderts.« Simon Scharf, literaturkritik.de
Lesung & Gespräch
22. Januar 2020 (Mittwoch) | 19.30 Uhr | Café Livres, Moltkestr. 2a, Essen
mit
Markus Behr
„Vaterschaftstest“

(c) Thomas Tietze

Er ist gerade dabei, sein Leben in angenehme und unangenehme Tätigkeiten zu sortieren, als er mit Mitte dreißig plötzlich Vater von Zwillingen wird. Damit hat Fabian nun wirklich nicht gerechnet. Die Mädchen sind sechzehn Jahre alt …
Zu Beginn der Sommerferien erhält der Lehrer Fabian Weinert einen Anruf: Zwei Mädchen namens Ronja und Leonie, sechzehn Jahre alt und eineiige Zwillinge, wollen ihn unbedingt treffen. Die beiden wurden nach der Geburt adoptiert und glauben, in ihm ihren leiblichen Vater gefunden zu haben. Fabian, überaus sympathisch, aber auch reichlich verkorkst, ist einigermaßen irritiert – denn zu seinem Leidwesen ist er mit Mitte dreißig immer noch Jungfrau. Jedenfalls dachte er das bisher.
Bei einem ersten Treffen eröffnen ihm die Zwillinge den komplexen Sachverhalt. Angeblich ist die biologische Mutter sich ihrer Sache ganz sicher. Fabian aber hat ihren Namen noch nie gehört.
Auf der Suche nach der Wahrheit passiert so allerhand. Er nimmt Kontakt zu seinen früheren Mitschülern auf, meldet sich übungshalber für eine »Kuschelparty« an, besucht das Wohnzimmerkonzert seiner »Töchter« und reist schließlich mit ihnen zu ihrer Mutter nach Basel …
Ein kurzweiliges Debüt, ein bisschen tragisch und meistens komisch. Ein großes Lesevergnügen!
Unsere Lesungen werden gefördert von der Literarischen Gesellschaft Ruhr e.V.
Bisher haben folgende Autoren bei uns gelesen:
- Julia Trompeter – Die Mittlerin
- Martin Kordic – Wie ich mir das Glück vorstelle
- Martin Lechner – Kleine Kassa
- Tilman Strasser – Hasenmeister
- Frank O. Rudkoffsky – Dezemberfieber
- Aljoscha Brell – Kress
- Mercedes Lauenstein – Nachts
- Karin Kalisa – Sungs Laden
- Sascha Macht – Der Krieg im Garten des Königs der Toten
- Pierre Jarawan – Am Ende bleiben die Zedern
- Susanna Mewe – Als meine Schwestern das Blaue vom Himmel holten
- Anna Galkina – Das kalte Licht der fernen Sterne
- Isabelle Lehn – Binde zwei Vögel zusammen
- Shida Bazyar – Nachts ist es leise in Teheran
- Juliana Kálnay – Eine kurze Chronik des allmählichen Verschwindens
- Stephan Reich – Wenn’s brennt
- Svenja Gräfen – Das Rauschen in unseren Köpfen
- Dietlind Falk – Das Letzte
- Stephan Lohse – Ein fauler Gott
- Klaus Cäsar Zehrer – Das Genie & Christian Bangel „Oder Florida“ (Preisverleihung und Lesung – Das Debüt 2017 – Bloggerpreis für Literatur)
- Karosh Taha – Beschreibung einer Krabbenwanderung
- Hakan Tezkan – Den Kern schluckt man nicht
- Daniel Faßbender – Die weltbeste Geschichte vom Fallen
- Bettina Wilpert – nichts, was uns passiert (Preisverleihung und Lesung – Das Debüt 2018 – Bloggerpreis für Literatur)
- Wlada Kolosowa – Fliegende Hunde
- Andreas Thamm – Unter Schluchten (Verlagsdebüt: Serie945756)
- Sebastian Guhr – Die langen Arme | Das Debüt meets Blogbuster!
- Jacqueline Thör – Nenn mich einfach Igel
- Markus Behr – Vaterschaftstest