Man müßte jeden Beitrag mit jedem und das dann mit der Welt verlinken, hin- und her- und zurückschaltend, auf fremde Einträge hinübergelegt und diese sagen wir: auf dem Umweg des Mondes zurück, zu dem die Delphine schauen und wieder w o l l e n, wenn sie springen. (Dieses Bild ist ein Link. Zu Cortázar nämlich: Kurzer Lehrgang in Ozeanographie.)
Man nannte das Verfahren einst Anspielungsliteratur. Sie setzte, ich weiß, Bildung voraus. Das Netz (oder die Matrix) erlauben mir wieder, so zu schreiben, wie ich will, ohne daß gleich einer daherstürmt und mich anfaucht: „Aber das versteht der Leser nicht!“ Als ob so ein Faucher das wüßte, zumal er „nicht mehr“ meint und ich mit Recht erwidern könnte: „Das tat er noch nie.“ Was kein Werturteil, sondern eine einfache Feststellung ist, die besagt, daß es in der Kunst auf Demokratie nicht so ankommt.
Nun macht das Netz (oder die Matrix) es dem Leser leicht: Er (meist wohl: s i e) klickt in den Text auf den Link, der ein W o r t ist (und das, übrigens, immer schon w a r), und schon hat sich der Gang in die Bibliothek erübrigt. Wenn Borges die Bibliothek von Babel d a c h te, so hat das Netz sie erschaffen: „Wenn ein ewiger Wanderer sie in irgend einer beliebigen Richtung durchmäße, so würde er nach Jahrhunderten feststellen, daß dieselben Bände in derselben Unordnung wiederkehren (die, wiederholt, eine Ordnung wäre: Die Ordnung). Meine Einsamkeit erfreut sich dieser eleganten Hoffnung.“ Die seine gründet sich wie die meine auf dem allegorischen Wesen des Worts und des Bilds: darauf, daß b e i d e Link sind.
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Da ich heute begonnen habe, den Weblog vom Juni 2004 weg nach-zulesen, kann ich hierzu die webeuphoriedämpfende Beobachtung beisteuern, dass die meisten externen Links inzwischen „tot“ sind. Vermutlich hat das u.a. auch mit dem Unterschied zwischen dynamischen und statischen Webseiten zu tun, woraus sich die hübschen Gleichungen ableiten lassen: statisch = lebend, dynamisch = tot.
Padre, cio’è! Deshalb gibt es in Der Dschungel diese enorme Menge an Binnenlinks, die ästhetische Stellvertreter sind. D a ß Außenlinksmit den Monaten sterben, ist nur dann schlimm, ist die Konsistenz des künstlerischen Textes in sich selbst nicht gewahrt. Er mußvielmehr auf das Außen verweisen, seiner aber nicht, um existieren zu können, bedürfen. Allerdings wird er ohne den lebenden Außenlink einsam. Das ist wohl wahr.
Damit wird aber die Theorie des literarischen Bloggens an die altehrwürdige Einflussfrage in der Literaturgeschichte rückgekoppelt: Im ‚konsistenten künstlerischen Text‘ sind die Einflüsse (Außenlinks) dann gleichsam verdaut (ich habe die Stelle in Eckermanns Gesprächen mit Goethe vergeblich gesucht, wo dieser sich hinsichtlich der Frage der Einflüsse auf ihn abfällig sinngemäß dahingehend äußert, da müßte er ja auch alles anführen, was er je gegessen habe). Der k o n s i s t e n t e künstlerische Text ist dann begrifflich vom a u t o n o m e n Kunstwerk nicht mehr zu trennen. Der e i n s a m e Text ist dann nachgerade a u r a t i s c h im Sinne Benjamins.
PS: All das ist Folge meines Nachdenkens über Ihr Wort von der „Essenz des Mediums“ (in meiner Erinnerung von Ihnen gebraucht im Zusammenhang mit dem Umschreiben älterer Beiträge in einem späteren [= nach dem 24. Juni 2004] Teil der KTdLB. Und siehe da: Heute finde ich die Formulierung in Ihren Texten nicht mehr! Rätselhaft! Erinnern Sie sich noch? In jedem Falle später dazu mehr …
PPS: Kleiner Appetitanreger: Unterscheidet sich ein Weblog (in dem alles stehenbleibt, was einmal dastand, von mir aus durchgestrichen, verändert, aber nicht gelöscht) von einer historisch-kritschen Werkausgabe, über deren öffentlich Diffamierung ich vor zwanzig Jahren mit einem meiner akademischen Lehrer folgenlos konspirierte, weil eine HKWA genau und ausgerechnet der Text eines Werkes ist, den historisch aber wirklich keine Sau rezipiert hat, den also nur Literaturwissenschaftler lesen?
Essenzen. 1) Nein, die Trennung vom autonomen Kunstwerk (bzw. der Vostellung eines solchen) ist tatsächlich unmöglich, zugleich i s t das Kunstwerk aber nicht autonom. Ich kann nicht anders, als dieses Verhältnis im Sinn eine von mir als Flirren formulierten ungefähren Raumes zu sehen, den ich zugegebenermaßen vom physikalischen Elektronenmodell hergenommen habe, in welchem sich e nt w e d e r der Zeitpunkt bestimmen läßt, an welchem ein Elektron erscheint, o d e r der Ort, wo es erscheint. Ich habe eine Tendenz, dieses Modell modalitätenlogisch auszuweiten – ihm also weitere Möglichkeitsräume (und -zeiten) zuzusprechen. Dann ist eine Erkenntnis immer auch ein G e f ü h l, ein Instinkt, der den Gegner (oder das zu essende Opfer) im Gebüsch wähnt, aber sich genau auf sich selber verlassen muß. Sie kann sich irren. Und der Irrtum ist Teil des – in diesem Fall künstlerischen – Erkenntnisvermögens.
2) Der Unterschied zur HKWA besteht darin, daß, wenn Sie dafür Sorge tragen, daß Ihre Links erhalten bleiben, die entsprechenden Stellen über Suchmaschinen auch dann noch ausgeworfen werden, wenn sie längst gealtert sind (gereift oder starrsinnig geworden, das ist ja ebenfalls möglich). Zu einer HKWA kommt nie jemand zufällig, geschweige denn an eine bestimmte Stelle darin. – Diese Argumentation schließt, Sie merken es, beinahe nahtlos an meinen hierüber geäußerten Entwurf an.
Beides sind aber nur vorläufige, geradezu spontane Stellungnahmen zu den von Ihnen aufgeworfenen, für eine Web-Ästhetik enorm bedeutsamen Fragen. Ich schreibe dies, während ich zugleich packe, immer wieder in ARGO hineinschaue, Stenhammar höre (die Fuge jetzt) und kleinere Überweisungen tätige. Also ebenfalls flirrend.
Bis Sie aus den Ferien zurückkehren werde ich hoffentlich
1) die Stelle mit der „Essenz des Mediums“ wiedergefunden,
2) meine diesbezüglichen flirrenden (= unkommunizierbaren) Gedanken geschärft haben,
3) im Weblog nicht à jour, aber weitergekommen (dzt. Ende Juli 2004) sein,
4) Wolpertinger (nicht „abgeschlossen“, nicht „aus-gelesen“ [wie vampirisch „aussaugen], nicht „zu Ende gebracht“, „fertiggemacht“) einfach weiter genossen haben (wie war das noch mal mit Ihrem Verhältnis zu Lob?) werde. Nein, ganz ernsthaft und mit dem gebührendem Respekt: Ich bin tief eingesponnen in dieses herrliche Buch, das ich am Dienstag zufällig erstand, und ich hoffe, dass ich Ihre Erfahrung, wer W. möge, möge die Anderswelt-Romane nicht, nach deren Eintreffen (gestern per Internet bestellt) widerlegen, na ja modifizieren im vor-Deleuze-schen Sinne des Experiments … ach Gott,
5) das Ribbentrop-Rhizom …
Sie sehen, es flirrt auch hier … der Herbst.
Ich wünsche Ihnen schöne Tage.