Es ist ganz erstaunlich, wie schnell man sich daran gewöhnt, ständig beobachtet zu werden. Verließ ich meine Arbeitswohnung, dann grüßte ich einfach so mir unbekannte Passanten oder vor der Toreinfahrt Herumstehende, weil sie ja gut meine Schatten sein konnten; bei einem bin ich mir sogar sicher, allzu oft ging er wie sinnlos auf dem Bürgersteig vor meinem Haus auf und ab. Er sah übrigens aus wie der Sanfte, dem seit dem Mord an Goltz das Traurigsein nicht mehr aus dem Gesichtsausdruck wich; er sang auch nicht mehr. Eigentlich war dem Umstand, daß man ihn mitnahm, nun die Grundlage entzogen; Goltz hatte Andreas zum Schutz dabeihaben wollen: weil Ungeheuer gern zu Füßen schöner Lieder liegen. Aber Orpheus war in dem Sanften zerbrochen. Er ahnte das selbst, sagte aber nichts; vielleicht, weil es jetzt, da er mit dem Schrecken in Berührung gekommen war, nicht mehr darauf ankam.
Schrecklich waren sie ihm alle, gleichermaßen: der Mörder und die eine Amazone, die ihnen im Jeep folgten, und Sisrin, die neben ihm am Steuer saß und auf der Unterlippe kaute. Sie wußte, es war ein Todeskommando, das sie, und zwar ohne Kommando, fuhren. Thisea hatte gar nicht erst versucht, Kontakt zur Wölfin aufzunehmen; sie hatte sogar, um mit ihrem Entschluß nicht noch in Konflikt zu kommen, ihr Mobiltelefon, das über einen satellitengesteuerten Zugang ins Euroweb verfügte, in der Garage des Sanften zurückgelassen. Wo die Mudschaheddin es fanden.
„Interessant“, hatte Abu Massud geflüstert und das Ding eigenhändig nach Buenos Aires gebracht, um den Chip entschlüsseln zu lassen. Seine Leute bauten unterdessen Brems Areal zu einem bewehrten Stützpunkt aus. Massud selbst, selbstverständlich, kam nicht mehr an die Daten, denn er erhielt diesen Auftrag; weshalb e r und nicht jemand aus dem Fußvolk, ist nicht zu sagen. Vielleicht war seine Deckung löchrig geworden, vielleicht gab es auch innerhalb der Al Qaida Intrigen; jedenfalls kam die Order von Scheik Jessin ganz persönlich: sie wurde Abu Massud als verschlüsselte avi-Datei übers Netz zugespielt. Einem Mudschahid stellt sich nicht die Frage, ob er gehorcht; es stellt sich überhaupt keine Frage: fard al-kifāya. Kein Schahīd zaudert.
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