>>>> Es betrifft exakt den in Den Dschungeln verfolgten poetologischen Ansatz, der aus scheinbar Privatem für jeden Leser herauszufiltern unternimmt, was am Privaten tatsächlich öffentlich i s t – nämlich eine allgemein und oft unheilvoll wirkende Dynamik. Es ist doch nicht so, daß zu den meisten Familienkatastrophen öffentliches Sich-Zeigen geführt hat – darüber läßt sich, weil es kaum Erfahrung damit gibt, vielmehr noch sehr wenig sagen -, sondern: Es ist immer das Schweigen gewesen, was die Beziehungen zerstört hat, es sind die Vorbehalte und das Herunterschlucken gewesen und sind es n o c h, die ausgesprochen parallel mit der Entstehung der bürgerlichen Warengesellschaft und also dem „Eigentum“ zu ihrer latenten und deshalb zu einer solchen Wirkmacht führten, daß es sich gegen sie nicht mehr ankommen läßt. Man kann ganz umgekehrt sogar fragen, was denn an einer Zweisamkeit – oder welcher Form der Beziehung auch immer – s e i, die sich verheimlichen müsse und die das Licht scheut? Wir knipsen doch auch nicht mehr, wenn wir uns lieben, die Nachttischlampe aus. Hoffentlich. Und schaute uns jemand zu: was wäre tatsächlich dagegen einzuwenden? Weshalb ist Glück, auch körperliches, zu verbergen? Und weshalb Unglück? Beides schändet nicht. Und es nimmt auch nichts von der Einzigartigkeit, denn in der Liebe ist die Einzigartigkeit vollständig allgemein und d e n n o c h einzig. Ja, gerade das ist das Wunder, daß wir uns immer wieder wirklich n e u verlieben können, obwohl doch die rein faktischen (materiellen) Abläufe, die im Gehirn ablaufenden chemischen Prozesse, ganz dieselben sind.
Und selbstverständlich, wenn mir jemand sagt: Ich möchte da und da nicht kenntlich gemacht sein, dann wird Die Dschungel eine Form finden, die zugleich den Privatbereich respektiert wie dennoch das Geschehen schildert. Ebendies ist hier der Ansatz. Nämlich aus dem scheinbar Persönlichen eine Geschichte zu destillieren, in der die Personen eines Romanes leben. Jeder speziell-persönliche Rückschluß daraus ginge notwendig fehl. Im Netz bleibt, was uns alle betrifft. Um das zu verdeutlichen: Die Dschungel begreift, was ihr zustößt, zunehmend als Allegorien. Die wahren zugleich, denn das ist ihr Wesen, im Allgemeinen der literarischen Form ihr persönlich Einziges. Diesen Zusammenhang herauszuarbeiten, ihm nachzuwittern, die Fährten aufzunehmen und sie zu zeigen, ist eines der Anliegen Der Dschungel. Daß gerade das von vielen nicht gewollt wird, daß so unbändig und bis in juristische Auseinandersetzungen hinein versucht wird, sich im Schweigen zu h a l t e n, ist eigentlich nur ein Indiz dafür, daß mein künstlerischer Instinkt etwas erfaßt hat, das wahr ist. Ich will denken können dürfen, daß – dieses ist, verstehen Sie bitte recht, a l l g e m e i n gesprochen – ich sowohl eine ganz bestimmte Person mit Haut und Haaren und völlig individuell lieben kann, als darin zugleich der Ausdruck eines Allgemeinen bin, dessen sich ebendeshalb die Kunst seit jeher angenommen hat. Ihre Aussage „Echte Zweisamkeit kann nur entstehen, wenn ein beiderseits respektierter Privatbereich möglich ist – Ein auch zu Zweisamkeiten geführtes öffentliches Tagebuch steht dem entgegen“ ist der Ausdruck eines G l a u b e n s, mit dem wir alle sozialisiert worden sind; Sie drücken ein G e f ü h l aus, das ich auch nachvollziehen kann und einige Zeit sogar selber teilte, von dem ich aber unterdessen mit derselben Dringlichkeit glaube, daß es uns letztlich die Erfüllung kostet und auf eine hinterhältige Weise ein Instrument zur Machtbewahrung und -erlangung ist. Deshalb >>>> macht sich Die Dschungel verwundbar. Und zwar gerade dort, wo sie am verletzlichsten ist.
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