Das Leben tötet, reißt Lebende auseinander, raubt Eltern die Kinder, Kindern die Ernährer, vernichtet im Kriege und beim Erdbeben mit jedem Tag Tausende von Gefühlsbanden und fügt oft zusammen nach Laune und Lust, was ihm nicht einmal gut dünkt. Das Leben ist grenzenlos leichtsinnig. Nur der Lebende hat zu alle dem Leichtsinn kein Recht. Er muß gefühlsecht, logisch, scharfsinnig und fromm auf das Leben sehen, wenn ihn auch das Leben gefühlswidrig, unlogisch, leichtsinnig und unfromm behandelt. Das Ganze ist ein Versteckspiel des Lebens mit dem Lebenden; und dieses Spiel soll beiden eine Freude sein, wie jedes Spiel.
Man muß erst älter werden, bis man versteht, daß das Leben als Riese mit uns spielen will, wie die Katze mit der Maus, ehe sie sie frißt. Als ich jung und ein Kind war, fühlte ich das Leben schon spielend und anfeuernd: und dies Gefühl soll einem nie abhanden kommen. Sonst muß man lange warten, bis einem das Leben wieder als Gefühl angewöhnt wird, bis es ein Fest, ein Spiel, zwecklose Belebung sein will, die aber der Mitspielende, wie jedes Spiel, wie jedes Fest, ernst zu nehmen hat. „Denn Belebung will ich,“ sagt das Leben, „belebendes Unglück, belebendes Glück – beide sind des Lebens Mittel, und das Ganze sei ein Wunderwerk –, keine Logik.“ Und die Liebesleidenschaft, die tiefer als der Hunger greift, belebt mit Unglück und Glück den Lebenden am stärksten. Sie ist des Lebens höchstes Mittel zur Belebung. Wer dieses verkennt und den Magenhunger stärker fühlen kann als den Hunger seines Blutes, der ist noch nicht belebt genug und ist erst in den Vorhof zum Unheiligtum des Lebens eingetreten.
Max Dauthendey, Raubmenschen (1911, S. 194/195)
[1911 starb Gustav Mahler.
(Bei Hindemith: Sinfonie „Die Harmonie der Welt“ (1951).
2008.]
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