Siebter Tag vor den Iden. Dies comitialis. Am Morgen geht das Sternbild des Adlers auf. Es weht der Africus, manchmal der Auster; Taubildung.
Ob ich es schon gehört hätte. Nein. Daß sie E. verhaftet haben. Einen meiner Neffen in Norditalien. Ob sie mich nicht angerufen habe. Nein, das letzte Mal habe ich vor einer Woche mit ihr telefoniert. Und? Ein halbes Kilo hätten sie bei ihm gefunden. Und riskiere fünf Jahre. Man habe ihr, der Mutter, sogar Hinweise gegeben, daß sie kommen würden, einen Tag vorher. Der Neffe habe davon nichts wissen wollen, alles von sich geschoben. Er doch nicht, er habe nichts bei sich. Und dann seien sie gekommen. Hätten ihn sowieso seit längerer Zeit beschattet. Und so schlau, das Zeug zu verstecken, war er nicht gewesen. Als ob die Beruhigung der Mutter schon die Realität war, die er brauchte, um zu glauben, es betreffe ja nicht ihn. Schon einmal war er deshalb zwei Nächte im Bau. Erzählte mir die Mutter der Neffen hier in Amelia, wo ich zum Mittagessen eingeladen war. Mit der fast sofortigen Bitte des Einen, ihm bei den Englisch-Aufgaben zu helfen. Possessive geübt. Nächstens in Rom in den Buchhandlungen nach etwas Passendem für Weihnachten suchen. Das ich wohl hier verbringen werde. Dann vor einer Stunde die (Ex)Schwägerin, also E.’s Mutter, im Norden angerufen. Zwei Nächte habe sie nicht geschlafen, heute ginge es etwas besser. Habe Schlaftabletten genommen, um schlafen zu können. Und die ganze Geschichte sozusagen zweimal gehört, weil sie sich wiederholte. Und wohl auch schon zehn-/zwanzigmal erzählt hat. Die frühe Scheidung. Der frühe Tod des geschiedenen Vaters. Wären aber auch nur Formeln eines berechenbaren Seins. Wie die Medizin glaubt, es sei berechenbar, was in unserem Körper vorgeht. Die Rechtfertigung des Seins wird aber nicht dem Sein zugestanden, heute und jetzt. Ich frage mich, wie ihm da im Knast jetzt zumute sein wird. Wird er sein Sein empfinden, oder es weiterhin auf die Mutter übertragen wollen? Die ihn seit seinem fast tödlichen Unfall von vor über einem Jahr – aber auch sonst – bedient, bemuttert, betreut hat. Sie habe die Nase davon voll. Sagte sie. Und wolle ihn nicht mehr. Verständlich: die sechzig sind nicht mehr weit.
Un moscerino sull’accendino.
Meta
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