Sechster Tag vor den Iden. Dies comitialis.
Sie sei bei einer sehr schönen Veranstaltung gewesen, auch hätte jemand etwas Lyrisches vorgetragen. Reflektionen über Tiresias. Sie sei dadurch ausgesöhnt worden mit ihren „geschäftlichen“ Problemen. Und sei – ja da hätte ich Recht – wieder an die andere Sphäre in ihr erinnert worden. Das Kreative. Und wie sie, die sich auf „Business“ konzentrieren wollte, mit der Nase aufs Kreative wieder gestoßen wurde, wurde ich umgekehrt mit der Nase aus dem Kreativen aufs „Geldliche“ gestoßen – in der letzten Zeit. Als wären beide schon Ausdruck der männlichen und weiblichen Prinzipien, die in der Gestalt des Tiresias selbst vorhanden sind. Ich solle ihr, sagte sie, etwas Tiresiashaftes mit auf den Weg geben. Tiresias aber sträubte sich, was ihm eigen. Und schickte dann erst nach dem Telefonat eine SMS mit Tiresiashaftem.
Während sich solches begab nach des Schicksals Walten auf Erden
und in der Wiege geschützt der wiedergeborene Bacchus [sic!]
lag, ließ Jupiter einst nach der Sage, von Nektar erheitert,
lastende Sorgen beiseit’ und trieb mit der müßigen Juno
froh kurzweiligen Scherz und äußerte: „Euere Wollust
ist doch größer, als die uns Männern zuteil wird.“
Juno verneint. Es beliebt, des gelehrten Teiresias Meinung
einzuholen darob: der kannte die beiden Genüsse.
Denn er hatte verletzt zwei Leiber gewaltiger Schlangen,
die sich gepaart im grünen Gebüsch, mit dem Streiche des Stabes.
Sieh, aus dem Mann ward plötzlich ein Weib, und sieben der Herbste
hatte er also verlebt. Im achten erblickt’ er dieselben
wieder und sprach: „Wenn ein Hieb auf euch so wirket mit Zauber,
daß er des Täters Geschlecht zum entgegengesetzten verwandelt,
schlag’ ich wiederum euch.“ Wie er traf die nämlichen Schlangen,
kehrte die frühere Gestalt und erstverliehene Bildung.
Dieser, von beiden gewählt den launigen Streit zu entscheiden,
pflichtet dem Jupiter bei. Das nahm Saturnia, sagt man,
über Gebühr und nicht der Sache gemäß sich zu Herzen,
und sie verwies in ewige Nacht die Augen des Richters.
Für das genommene Licht – denn nie darf Taten von Göttern
ändern ein anderer Gott – gibt ihm der allmächtige Vater
Zukunft wissenden Geist und mildert die Strafe durch Ehre.
Ovid, Verwandlungen III, 316 ff., dt. von R. Suchier („In Reclams Universal-Bibliothek / Seit 1945 [sic!]: 1. Auflage, 1. bis 5. Tausend // Gesetzt aus Trajanus-Antiqua / Reclams Universal-Bibliothek Nr. 353-357 / Gedruckt in der Deutschen Demokratischen Republik [sic!] […]). Und schrieb also:
Le tempeste spolverano. E le cose perdono ogni apparenza.
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