Fünfter Tag vor den Kalenden. Dies comitialis.
Meine Bettdecken sind vielleicht doch etwas dünn für diesen Winter bei ausgestellter Heizung. Irgendwann zog ich mir Hosen an und noch einen Pullover über, lange noch lesend im „Schloß“. Lange danach wieder in Gedanken bei den angedrohten rechtlichen Schritten wegen der vergessenen Zeile in der beglaubigten Übersetzung. Es ist absurd. Das ist die Lehrerin in der Schule: „Nun ja, Ihr habt sie [die Katze] verletzt, damit habt Ihr Euch hier eingeführt. Sehen Sie doch“ und sie rief K. auf das Katheder, zeigte ihm die Pfote und ehe er sich dessen versah, hatte sie ihm mit den Krallen einen Strich über den Handrücken gemacht; die Krallen waren zwar schon stumpf, aber die Lehrerin hatte, diesmal ohne Rücksicht auf die Katze, sie so fest eingedrückt, daß es doch blutige Streifen wurden. (T.s Kater Chinot brachte mir am Heiligabend einen Kratzer auf der Hand bei, als ich ihn davon abhalten wollte, an einem Glas zu schnuppern, halb über den davor liegenden Teller gelehnt. Mein Blutzoll für den Abend). Die Drohung ist von einer Frau unterschrieben. Es wird die Reaktion darauf sein, daß diese Lücke von ihr, der Verantwortlichen, ein Jahr lang nicht bemerkt worden ist, obwohl sie oder ihre Untergebenen in die Beglaubigung dessen eingewilligt hatten, was zur geflissentlichen Kontrolle an sie zurückgegangen war. Wir, die Verantwortlichen, weisen alle Verantwortung von uns zurück. Vielleicht geht’s ja um Kopf und Kragen auch für sie. Und: mitgefangen, mitgehangen. Ich weiß nur nicht, was mich da erwarten kann. Das ist das, was mich gelegentlich um meine Ruhe bringt. Selbstverständlich gebiert der Schlaf der Vernunft Ungeheuer. – Dann heute morgen ein Blick aufs Thermometer im Wohnzimmer: 15°C. Ein Blick aus dem Fenster: Es schneite.
Den ganzen Vormittag. Den Soratte konnte ich bei solchem Wetter natürlich nicht sehen. Ob er selber auch wie bei Horaz doch einmal eingeschneit dasteht. Nicht mal jetzt, im Dunkeln, sieht man bis dorthin: die Lichter des auf ihm gelegenen Ortes bleiben heute Abend verborgen. Es taut aber schon wieder. Draußen eine feuchte, unangenehme Kälte. Und helfe trotz aller Vernunftgründe innen doch wieder mit exogener Wärme nach. Darum weiß ich auch, wie sich draußen die Kälte anfühlt. Die Winter aber belagern („When forty winters shall besiege thy brows“ (Kraus, einerseits geschickt wegen der „vierzig Jahre“ (zu Shakespeares Zeiten alterte man früher), läßt jedoch andererseits den Winter beiseite: „Dir wird, wenn in die Jahre du gekommen“ (Regis hat: „Wenn vierzig Winter einst dein Haupt umnachten“, wobei wir wieder beim Schlaf der Vernunft wären))), während die Indianer von den Sommern sprachen, die sie verbracht. Erinnere ich mich richtig? Der saloppe Deutsche hatte einst seine Lenze. Aber daß ein Winter schnell vorübergehe, war mir als Wunsch sonst nicht so intensiv in den Sinn gekommen.
In girum imus nocte et consumimur igni.
Meta
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